Essener Stadtteile. . Die Stadt Essen hat Zu- und Abwanderungszahlen für 2013 vorgelegt: Auch Altendorf und Frohnhausen konnten bei Zuwanderung zulegen.
Nicht in Essen leben, sondern in der Metropole Ruhr: Das in Verwaltungen, Verbänden und Gremien oft noch immer vorherrschende Kirchturmdenken gilt für die meisten Bewohner der Revier-Städte nicht: Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Essener Amt für Statistik auf Anfrage dieser Zeitung herausgegeben hat. Für alle 50 Stadtteile sind darin die Zu- und Abwanderungszahlen außerhalb Essens für das Jahr 2013 aufgelistet. Besonders regen „Bürger-Austausch“ gibt es demnach mit den Nachbarstädten Mülheim und Gelsenkirchen – sowohl bei den Fort- als auch bei den Zuzügen.
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Grundsätzlich erfreulich: Insgesamt zog es 4166 Menschen mehr nach Essen. In Frohnhausen – dem Stadtteil mit den meisten Bewohnern (31 482) und der größten Bevölkerungsdichte – ist auch umzugstechnisch am meisten los: 1501 Menschen kehrten dem Stadtteil im Jahr 2013 den Rücken, besonders viele (100) in Richtung Mülheim.
Umgekehrt belegt Frohnhausen aber auch bei den Zuzügen den zweiten Platz in der Stadt: 1898 neue Essener entschieden sich für Frohnhausen als Wohnort. Nur Holsterhausen ist noch beliebter, verzeichnete 2013 einen Zuwuchs von 1906 Neu-Bürgern. Auffällig: Besonders viele davon (87) kamen aus Bochum. Platz drei der meisten Zuzüge belegt Rüttenscheid: 1742 Menschen zogen neu hinzu; dem stehen 1392 Fortzüge entgegen. Nach Rüttenscheid zog es besonders Düsseldorfer (69) und Mülheimer (62). Auch bei Dortmundern scheint das Viertel rund um die Rü beliebt – 46 der 607 Ex-Westfalen in Essen zogen im Jahr 2013 hierher.
Katernberger zieht es nach Gelsenkirchen
Gelsenkirchen hingegen scheint vor allem bei Katernbergern als neuer Wohnort beliebt zu sein: Von insgesamt 727 Fortzügen entfallen mit 165 die allermeisten auf die Nachbarstadt. Umgekehrt sind der Norden und auch der Osten durch ihre Lagen aber auch bei Gelsenkirchenern beliebt. Viele der 1029 Zuzügler aus dieser Stadt haben ihr neues Zuhause in Katernberg (125) und Kray (77) gefunden. Auch Altendorf konnte seine Einwohnerzahlen steigern.
Dort macht sich nicht zuletzt die Aufwertung durch den Niederfeldsee und Neubauprojekte bemerkbar. Mit 1583 Zuzügen belegt das Quartier stadtweit Platz vier. In keinen anderen Stadtteil zog es so viele Menschen von weiter außerhalb – bei 702 Neubürgern liegt der vorherige Wohnort im Ausland oder lässt sich nicht zuordnen. Aus der Nachbarschaft zog es meist Duisburger (51) und Bochumer (47) nach Altendorf.
Während die meisten Stadtteile leicht wuchsen, wenn man Fort- und Zuzüge gegeneinander aufrechnet, verloren manche auch Einwohner: An erster Stelle steht Heisingen, wo 371 Menschen wegzogen und nur 264 Neubürger begrüßt werden konnten. Durch mehrere Neubauprojekte dürfte sich das im Jahr 2014 allerdings geändert haben.