Essen. . Der Handelshof denkt über die Beschallung der Treppe zwischen Hotel und Haus der Technik mit Musik nach – als Mittel gegen den Szenetreff dort.
Nicht nur der Willy-Brandt-Platz in Essen ist Sammelplatz für die Trinker- und Drogenszene. Besonders in den Abendstunden treffen sich mehrheitlich Jugendliche auf der Treppe zwischen Handelshof und Haus der Technik. Viele von ihnen sind dem Jugendamt bekannt. Anrainer, wie das Haus der Technik, die Hotels „Essener Hof“ und Handelshof oder die Verbraucherzentrale klagen über Lärm, Müll und Vandalismus. „Im Sommer ist es besonders schlimm“, heißt es von mehreren Seiten.
Um sie zu vertreiben, denken die Anlieger jetzt auch über unorthodoxe Methoden nach. Thomas Campe, Direktor des Hotels Handelshof, würde den Heinrich-Reisner-Platz samt Treppe tagsüber und in den frühen Abendstunden gern mit klassischer Musik bespielen. In der Sitzung des Arbeitskreises stellte er Ordnungsamtsleiter Günther Kraemer die Frage nach der Zulässigkeit. Vom Grundsatz her sei das tagsüber nicht untersagt, wenn sich die Allgemeinheit nicht daran stört, so die sinngemäße Antwort Kraemers. In den Stunden nach 22 Uhr jedoch wäre eine solche Beschallung verboten, machte der Ordnungsamtschef deutlich.
Diskussion um Sitzgelegenheiten
Ein Dorn im Auge der Anrainer ist vor allem aber die Gestaltung der Treppe mit ihren ausladenden Sitzsteinen und Holzbebankungen, die den Aufenthalt dort zu einladend machen, so die Kritik. Die Geschäftsleute machen sich deshalb dafür stark, dass diese Sitzgelegenheiten an der Treppe wieder abgebaut werden. Ihr Wunsch: Die Verwaltung möge prüfen, ob und zu welchen Kosten dies möglich sei. Der umgestaltete Platz mit der Treppe war erst im Jahr 2011 eingeweiht worden, die Skulptur dort stellt den lesenden Gründer des Hauses der Technik (HdT), Heinrich Reisner, dar.
Um das Thema ungebetene Sitzgelegenheiten geht es dem Arbeitskreis auch auf dem Willy-Brandt-Platz. Die dortige Gestaltung des U-BahnAufzuges bietet der Trinkerszene einen Sockel als Sitzplatz. Die Geschäftsleute drängen auch hier auf eine Umgestaltung. Der Aufzug gehört den Essener Verkehrsbetrieben. Mithin wären sie der richtige Ansprechpartner. Bislang sei mit einem solchen Wunsch niemand auf die Evag zugekommen, so ein Sprecher, der aber in einer ersten Reaktion meinte: „aufwändige Geschichte“.