Essen. Ein Infopunkt der besonderen Art: Eine 2,30 Meter hohe Basalt-Stele mit QR-Code soll in Essen Wissbegierige über die Geschichte des Hauses der Technik informieren. Die im QR-Code gespeicherten Informationen können mit dem Smartphone gescannt werden. Pech für Interessierte, die keines haben.
Eine ungewöhnliche Säule steht seit wenigen Tagen vor dem Haus der Technik (HdT) an der Hollestraße, gegenüber vom Hauptbahnhof. In die Stele ist ein sogenannter QR-Code eingearbeitet. Für alle Smartphone-Verweigerer: Ein QR-Code ist eine quadratische Matrix aus schwarzen und weißen Punkten – ein Code. Die in ihm gespeicherten Daten können Interessierte mit ihrem Smartphone scannen.
Wer dies vor dem Haus der Technik macht, wird auf dessen Internet-Seite weitergeleitet. Geschäftsführer Ulrich Brill wünscht sich, dass die neue Stele „weithin sichtbar auf die Geschichte des Hauses aufmerksam macht, als Institution – es ist das älteste technische Weiterbildungsinstitut bundesweit –, aber auch als Gebäude mit besonderer Architektur.“ Die Stele erlaube es Passanten, sich schnell über das Haus der Technik zu informieren.
Und wie wird die Stele angenommen? Das Ergebnis einer kleinen, nicht repräsentativen Umfrage: Jonas Ailabouni, Tourist als Mainz, hätte eine ganz normale Infotafel bevorzugt, wie der 26-Jährige betont. Auch andere Passanten sind wenig begeistert über das 2,30 Meter hohe Basalt-Werk. Die Säule enthalte all denen Informationen vor, die kein modernes Smartphone besitzen, finden sie.
Bis 1934 beherbergte das Backstein-Gebäude die Essener Börse
Die Basalt-Säule hat der aus Wetter/Ruhr stammende Steinmetz Timothy Vincent für das Haus der Technik angefertigt. Sie soll symbolisch für die Vereinigung von Technik und Geschichte stehen: Bis 1934 beherbergte das Backstein-Gebäude die Essener Börse. Das Haus der Technik ist seit 1946 ein Außeninstitut der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen. Und heute eine der größten Weiterbildungs-Einrichtungen deutschlandweit, wenn es um Themen wie Windenergie, Chemie, Medizin, Arbeits- oder Umweltschutz geht. Das denkmalgeschützte Haus wurde vom Essener Architekten Edmund Körner entworfen.
Ein bisschen Lob förderte unsere Umfrage dann aber doch noch zutage: Daniela Gardeik (38) kann die Kritik an der Stele nicht verstehen: „Ich finde, Touristen können sich so viel bequemer umfangreich informieren – mehr davon!“