Essen. . Mit dem neuen Verbuchungssystem können Besucher der Zentralbibliothek Medien nun selbstständig ausleihen und zurückgeben. Stellen werden eingespart.

Karte an das Lesefeld halten, Buch auf die markierte Tischfläche legen, und fertig. Margarete Povel (68) ist zufrieden. Der grüne Haken auf dem Bildschirm zeigt an, dass alles geklappt hat. Auf Fingerdruck bekommt sie auch noch eine Quittung.

So einfach funktioniert das neue Ausleihsystem in der Zentralbibliothek, die nun nach sieben Wochen wieder geöffnet hat. Bereits am ersten Tag der Wiedereröffnung sind einige Besucher unterwegs, um sich eine neue Karte für das Selbstverbuchungssystem zu holen und es zu testen. Klaus-Peter Böttger, Leiter der Stadtbibliothek, steht den Besuchern mit einigen Mitarbeitern mit Rat und Hilfe zur Seite. „Die meisten Besucher kommen gut mit dem System zurecht, aber natürlich gibt es gerade am Anfang viele Fragen“, sagt er. Im Eingangsbereich der Zentralbibliothek gibt es vier Geräte für die selbstständige Ausleihe.

450.00 Chips von Hand aufgeklebt

Eine Ausleihtheke ist extra für Rollstuhlfahrer abgesenkt und leicht bedienbar. Auch in der Kinderbibliothek gibt es ein neues Gerät, das optisch und technisch kinderfreundlich gestaltet ist.

Die Technik hinter dem Verfahren ist simpel. Die Medien sind zur Erkennung mit einem Chip versehen. „Auf den Chips ist nur vermerkt, um welches Medium es sich handelt. So können die Geräte es gleich richtig verbuchen“, so Böttger.

In den Umbauwochen haben die 103 Mitarbeiter rund 450.000 Chips auf die Medien geklebt. In Büchern sind Chips, auch auf den 17.000 CDs sind Erkennungschips angebracht. „Die Umstellung war viel Arbeit“, so Böttger. Die Kosten für das neue Verbuchungssystem belaufen sich insgesamt auf rund 700.000 Euro.

Kundenkontakt soll nicht wegfallen

Aber nicht nur das Ausleihen funktioniert jetzt schnell und selbstständig, auch die Rückgabe geht fix. An zwei speziellen Stationen im Eingangsbereich können Medien zurückgegeben werden. Hier werden die Medien einfach in den Abgabeschlitz auf ein Band gelegt. Von da fahren sie in den Hinterraum, in dem die Medien automatisch in 13 Fächer sortiert werden. „Das erleichtert den Mitarbeitern die Arbeit deutlich“, weiß Böttger. In den nächsten zwei Wochen wird noch eine weitere Rückgabestelle eingerichtet, und zwar von außen. „An der Außenstelle können Medien Tag und Nacht zurückgegeben werden“, so Böttger.

Fünf Mitarbeiterstellen sind bei der Umstrukturierung weggefallen. Trotz der neuen Technik soll der Kundenkontakt zu den 60.000 Karteninhabern aber nicht verloren gehen. „Die neue Technik entlastet die Mitarbeiter, so bleibt auch mehr Zeit für Beratung an Info und Service“, erklärt er.