Essen. . Unbekannte haben nachts zwei Tore des Gemeindezentrums der Altkatholischen Friedenskirche beschmiert. Der Pfarrer vermutet religiös-politische Motive.

Künstlerische Ambitionen dürften nicht das Motiv gewesen sein: Zwei Tore des Gemeindezentrums der Altkatholischen Friedenskirche an der Bernestraße in Essen wurden in der Nacht zu Sonntag durch Farbschmierereien verunstaltet. Der oder die unbekannten Täter hinterließen mit einem dicken Filzstift skizierte Schweineköpfe und den Spruch „Don’t eat me“ - Esst mich nicht.

Pfarrer Ingo Reimer ist sich sicher, dass es sich um einen politisch motivierten Übergriff handelt, denn es sei nicht der erste Vorfall gewesen.

In der Nacht zum 9. Juli hatte er Jugendliche beobachtet, die vor der benachbarten Alten Synagoge rechte und anti-jüdische Parolen skandierten. Wenige Tage später lief eine Demonstration gegen die Politik Isreals im Gazastreifen aus dem Ruder. Am Morgen desselben Tages nahm die Polizei 14 Personen fest, da sie einen Anschlag auf die Alte Synagoge geplant haben sollen.

Anzeige gegen Unbekannt

Immer wieder sei er Ohrenzeuge beleidigender Äußerungen muslimischer Jugendliche gegen Juden und Christen geworden, so Reimer. „Das sind Dinge, die in Essen lange virulent sind.“

Am Sonntag erstattete der Pfarrer der altkatholischen Gemeinde Anzeige gegen Unbekannt, am Nachmittag überpinselte er die Skizzen und Sprüche. Die Polizei prüft nun, ob die Schmierereien im Zusammenhang stehen mit der aktuellen Debatte um artgerechte Tierhaltung, angestoßen durch öffentlich gewordene Missstände in Schweinemastbetrieben, oder ob sie einen politisch-religiösen Hintergrund haben, wie Pfarrer Reimer vermutet. In diesem Fall würde der Staatsschutz die Ermittlungen übernehmen. Um Sachbeschädigung handelt es sich in jedem Fall.

Ein Dreiklang in Stein

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