Der neue Chef der Essener Volkshochschule ist ein Vertrauter von Oberbürgermeister Reinhard Paß. Das kritisiert die Opposition.

Die anstehende Neubesetzung der Leitung der Volkshochschule (VHS) mit Michael Imberg, einem Mitarbeiter und langjährigen Vertrauten von Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD), stößt bei Grünen, Linken und Partei-Piraten auf deutliche Kritik.

Die Personalpolitik des Oberbürgermeisters sei einer Großstadt wie Essen nicht würdig. „Hier entsteht der Eindruck des Rückfalls in alte SPD-Zeiten“, so Grünen-Fraktionssprecherin Hiltrud Schmutzler-Jäger.

„Die VHS Essen als eine der größten Volkshochschulen in NRW sollte über eine Leitung mit wissenschaftlichem Studium und langjähriger Erfahrung in der Erwachsenenbildung verfügen“, betont Gabriele Giesecke, Fraktionssprecherin der Linken. „Diese Anforderungen erfüllt Herr Imberg nicht. Wir haben große Sorge, dass hier die Qualität der Weiterbildung einem parteipolitischen Postengeschacher zum Opfer fällt.“

Ordnungsgemäß und rechtmäßig

Kai Hemsteeg, Fraktionsvorsitzender der Fraktion der Partei-Piraten, drängt sich angesichts der Personalie der Verdacht der Vetternwirtschaft auf: „Der Bürger muss hier doch das Gefühl bekommen, dass die Wahl des Kandidaten bereits abgemachte Sache war und die Einstellungskriterien passend auf den Wunschkandidaten zugeschnitten wurden.“

Für die Stadt wies Personaldezernent Christian Kromberg die Kritik postwendend zurück: Ausschreibung und Besetzungsverfahren seien ordnungsgemäß und rechtmäßig erfolgt, das Verfahren sei den Gremien des Rates mehrfach und transparent dargestellt worden. Die Kritik gehe nicht nur zulasten von Michael Imberg, so Kromberg. „Sie geht auch zulasten der VHS, deren exzellenter Ruf hier ohne Grund beschädigt wird.“