Essen. . Die Spurbus-Trasse auf der A 40 bleibt die nächsten Jahre bestehen. Für die Wittenbergstraße aber wird das Aus im kommenden Jahr vorbereitet.
120.000 Autos am Tag - wer möchte sich da nicht die Ohren zuhalten? Doch bald soll es entlang der A40 in Frillendorf etwas erträglicher zugehen. Zwischen dem auszubauenden Autobahndreieck Essen-Ost und der neuen Anschlussstelle Frillendorf-Süd, Höhe Schönscheidtstraße, werden ab Februar 2015 die alten Lärmschutzwände nördlich an der Hombrucher Straße und südlich an der Huckarder Straße durch neue ersetzt. Und die sind glatt doppelt so hoch – 7,50 bis acht Meter.
Macht bis zu acht Dezibel weniger Lärm für die Anwohner. Kommt im Sommer auch noch der Flüsterasphalt auf die Fahrbahndecke der Autobahn, dann verringert sich der Geräuschpegel nochmals um bis zu fünf Dezibel.
13 Prozent weniger Autolärm
Also insgesamt 13 Prozent weniger Autobahnlärm, das ist wirklich „deutlich leiser“, so drückt es Straßen.NRW aus. Zumindest nimmt die Belastung ab. „Wir freuen uns darauf, dass es ruhiger wird“, sagte SPD-Ratsfrau Julia Kahle-Hausmann, die sich gestern mit den SPD-Landtagsabgeordneten Dieter Hilser und Peter Weckmann im Beisein von Evag-Chef Michael Feller und Michael Gebert (Straßen. NRW) zum Ortstermin traf und danach die SPD zu einer Bürgerversammlung ins DGB-Haus lud. Thema: Autobahndreieck Essen-Ost und Spurbus.
Denn trotz der guten Nachricht, dass höhere Lärmschutzwände gebaut werden, beunruhigt hier und da, dass die transparenten Wandelemente auf eine drei Meter hohe Betonmauer gesetzt werden. „Die Menschen gucken da in vier Metern Entfernung auf eine graue Wand“, gibt Kahle-Hausmann zu bedenken. Das hält sie für unzumutbar. „Wir wollen Gestaltungsspielraum für die Bürger“, fordert sie. Die Wand sollte begrünt oder bemalt werden, schlägt sie vor. Straßen.NRW hat Entgegenkommen signalisiert. Die Betonflächen zu den Anliegerseiten könnten ausnahmsweise „zur farblichen Gestaltung“ freigegeben werden.
Zugänge zu Haltestellen problematisch
Für die Spurbus-Trasse, die dort mitten auf der A40 entlang läuft, wird es mittelfristig keine neue Lösung geben. Größtes Problem sind die Zugänge zu den Haltestellen, die nur über Treppen zu erreichen sind. Ob dort große Summen investiert werden, um doch irgendwie eine Barrierefreiheit zu schaffen, ist eher fraglich. Die Evag will sich über kurz oder lang von ihren Spurbussen trennen, weil das System zu teuer und zu anfällig ist.
Für die Trasse auf der A40 ist eine schnelle Lösung nicht zwingend. Die Betonspur befindet sich in einem besseren Zustand als angenommen. Die 47 Spurbusse wurden erst 2008 gekauft und können 12 bis 14 Jahre halten, schätzt Evag-Vorstandsvorsitzender Michael Feller: „Bei der A40 bin ich ganz entspannt.“ Die Große Koalition von SPD und CDU hat nur eine Richtschnur vorgegeben: Die Strecke bleibt eine Trasse für den öffentlichen Nahverkehr – ob mit oder ohne Spurbus.
Auf der Wittenbergstraße aber werden auf absehbare Zeit die Spurbusse durch normale Busse ersetzt. Erste Entscheidungen könnte es schon im nächsten Jahr geben. In einigen Abschnitten (z.B. vor dem Stadtwaldplatz) ist die Evag aber weiter auf eine eigene Trasse angewiesen, so Feller.