Essen. . Nach dem geplatzten Grundstücksverkauf an Adams und Partner fürchtet der Autohändler um den Wert seines Geländes in Rüttenscheid. Politik kritisiert Entwässerungsmisere.

Nicht nur der Wohnbau-Investor Adams und Partner sieht sich als Geschädigter der Entwässerungsmisere in Rüttenscheid. Auch die Lueg AG fühlt sich als Opfer. „Uns ist schon dadurch ein Schaden entstanden, dass wir die Kaufsumme für unser Grundstück nicht zum 31. Dezember bekommen“, sagte Lueg-Vorstandschef Jürgen Tauscher. Wie Adams schließt auch der Autohändler eine Schadensersatz-Klage gegen die Stadt nicht aus. „Wir werden abwarten, wie es mit dem Verkauf des Grundstückes weitergeht“, sagte Tauscher.

Adams und Partner wollte das Van-Eupen-Grundstück an der Veronikastraße kaufen, das Lueg gehört, und dort Wohnungen errichten. Wegen der unzureichenden Entwässerung kann die Stadt momentan aber keine Baugenehmigung erteilen. Also machte Adams von seinem Rücktrittsrecht aus dem Kaufvertrag Gebrauch.

Spekulation auf Schnäppchenpreise

Zwar gibt es laut Tauscher weitere Interessenten für das Filetgrundstück. Allerdings spekulierten diese nun auf Schnäppchenpreise. Lueg dringt auf eine schnelle Lösung des Entwässerungsproblems, „weil wir sonst nicht mehr den Kaufpreis erzielen würden“, der bislang geboten wurde. Die mögliche Differenz wäre als Schaden klar bezifferbar. Der geplatzte Verkauf hat für Lueg weitere Konsequenzen. Mit dem Erlös sollte die Sanierung der Tochterfirma van Eupen mitfinanziert werden. „Das Geld müssen wir nun aus anderen Mitteln nehmen.“

„Unsere Stadt hat die bittere Realität schneller eingeholt als dies zu befürchten gewesen ist“, sagte Essens FDP-Chef Ralf Witzel, auf dessen Initiative die Landesregierung hatte Stellung nehmen müssen. Die Verantwortlichen forderte er auf, Bürger und Bauträger nicht „weiter an der Nase herumzuführen“. Wie es weitergeht? „Bis jetzt liegen dem Rat weder belastbare Aussagen zu Lösungen vor, noch gibt es eine erkennbare gemeinsame Linie der Verwaltung“, klagt der baupolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Guntmar Kipphardt. Die CDU fordert OB Reinhard Paß auf, das Thema „zur Chef-Sache zu machen.“ Der OB müsse „die Reißleine ziehen“, bevor noch weitere Investoren verschreckt werden“.