Duisburg-Hochheide. Eiertausch im Weißen Riesen in Hochheide vor der Sprengung. Bochumerin Tierschützerin ärgert sich über kurzen Vorlauf für die Rettungsaktion.

Tierrettungsaktion im Weißen Riesen. Eva-Maria Servatius zieht Bilanz: Am Samstag war sie mit Kollegen der Vereine Stadttauben Bochum und Tiernotruf.de Düsseldorf im Hochhaus an der Ottostraße in Hochheide. Den Vormittag über wurde das Gebäude durchsucht, 320 Wohnungen, 20 Etagen, dreieinhalb Stunden Einsatz für sechs Leute. Ergebnis: 30 Küken befanden sich im Haus und werden nun vor der Sprengung in Sicherheit gebracht. 18 Eier wurden getauscht. „Mehr können wir für die Tiere leider nicht tun.“

Tierschützer sorgen sich um die Tauben im Weißen Riesen

Am 5. September wird der zweite Weiße Riese gesprengt. Tierschützer sorgen sich um die Tauben in dem leerstehenden Hochhaus. Bereits am vorigen Donnerstag hatte es eine Begehung gegeben, bei der laut Stadt zwei Eier aufgespürt worden waren. Außerdem habe man aber bereits sechs Küken gefunden, sagt Servatius. Am Freitag war sie für die Redaktion trotz Anfrage nicht erreichbar gewesen.

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Die Küken bleiben zunächst vor Ort. „Bis zum 26. August müssen wir sie rausholen“, so Servatius, die dem Verein Stadttauben Bochum angehört. Danach ist eine Begehung nicht mehr möglich. Bis dahin werden Pflege- bzw. Endstellen für eine Handaufzucht organisiert, Fachleute mit Taubenschlägen oder Volieren. 18 Eier konnten getauscht werden. Sie waren noch nicht weit entwickelt und werden verfüttert. „Ein Ei befand sich im Schlupf und wurde Ammeneltern in einem Taubenschlag in Bochum untergeschoben.“

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Insgesamt also eine erfolgreiche Aktion. Wobei Servatius nicht richtig zufrieden ist. Sie lebt in Bochum, erfuhr von Bekannten von der Situation, schildert sie. Nun sei es im Grunde zu spät gewesen. 40, 50 Tage Vorlauf seien ideal. Dann wären die letzten Küken flügge gewesen.

Gipseier werden vor der Sprengung des Hochhauses entfernt

Wie berichtet werden am Tag der Sprengung ab zehn Sekunden vor dem Start zwei Vergrämungssprengungen durchgeführt, damit Tauben ausfliegen können. Die Gipseier der Eiertausch-Aktion werden vorher entfernt, damit sich keine Tauben mehr im Brutmodus befinden und sitzen bleiben, so Servatius.

Angebot der Tierschützer für die nächste Sprengung in Hochheide

Sie blickt schon jetzt mit Sorge auf die Sprengung des nächsten Weißen Riesen, die für 2023 geplant ist. Auch dieses Haus stehe bereits leer, auch dort siedelten Tiere. Servatius hofft auf einen längeren Vorlauf für Rettungsaktionen. „Ich komme dann auch aus Bochum, ehrenamtlich.“ In Duisburg selbst gebe es keine organisierte Taubenhilfe und keine Plätze für Tauben.

Kontakt: www.stadttauben-bochum.de