Duisburg-Hochheide. Nach Verzögerungen sollen laut Stadt in den Jahren 2021 und 2023 weitere zwei Hochhäuser fallen. Der geplante Park könnte 2025 fertig sein.
Zwischen dem bereits erledigten Projekt und dem, was da bald kommt, liegen nur wenige Meter Fußmarsch. An der Adresse Friedrich-Ebert-Straße 10-16 türmen sich zwei gewaltige Kiesberge. An der Ottostraße 24-30 sind schwere Arbeiten zu sehen und auch zu hören. Ein Trupp des Generalunternehmers P&Z aus Viersen macht den ehemals 320 Wohnungen umfassenden Betonklotz fertig für die Sprengung. In gut einem Jahr sollen dann auch hier nur noch Kiesberge zu sehen sein, bald dann Schrebergärten, Sportplätze und auch eine allgemeine Grünfläche.
Im Awo-Treff an der Ehrenstraße haben die Stadt und ein Krefelder Planungsbüro jetzt vorgestellt, wie das knapp sechs Fußballfelder große Areal im Sanierungsgebiet Hochheide einmal aussehen könnte. Auf den bunten Plänen ist eine Sportfläche zu sehen, daneben ein Bereich für sogenanntes „Urban Gardening“, noch ein Stück weiter östlich dann die genannte großzügige Grünfläche, in der man sich auch „irgendwas mit Wasser“ vorstellen könnte.
„Dieser Entwurf basiert auf einer Bürgerbefragung, und auch auf Bürgerbeteiligungen“, erklärt René Rheims vom Projektbüro Kraft.Raum aus Krefeld. Eine Allee ist ebenso auf dem Gelände geplant wie großzügige Eingangsbereiche und eine gute Anbindung an das Stadtteilzentrum Hochheide. Die Unterteilung: Sport, Gemeinschaft und Erholung. Erste grobe Kostenschätzung: Sechs Millionen Euro.
„Hier ist zu lange nichts geschehen“
Pläne, die beim Publikum in Hochheide grundsätzlich gut ankamen, wäre da nicht die Grundskepsis, die die Menschen aus dem Quartier entwickelt haben. „Hier ist zu lange nichts geschehen“, gibt Bezirksmanager Markus Dorok zu. „So weit wie jetzt waren wir aber noch nie.“ An einen Park mit hoher Aufenthaltsqualität, der laut Projektbüro „rund um die Uhr bespielt wird“ mögen an diesem Abend dennoch die wenigsten Hochheider glauben. Der Tenor lautet eher: „Da müssen Sie dann 100 Sicherheitsleute hinschicken, um Drogenproblematik und Randale in den Griff zu bekommen.“ Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (SPD) kann die Sorge der Menschen gut verstehen, sagt aber: „Wir starten hier etwas Neues und ich sehe dem sehr positiv entgegen.“
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Der Zeitplan für die Sanierung des sozialen Brennpunktes hat sich derweil nach hinten verschoben. Aufwändige Asbestbeseitigung sowie Entsorgung von tonnenweise Taubenkot und Sperrmüll sorgen dafür, dass die nächste Sprengung erst für Frühjahr 2021 terminiert ist und nicht mehr fürs laufende Jahr. Das hatte für Gemurre gesorgt beim Publikum im Awo-Treff.
Der Ablauf sieht nun vor, dass der dritte und vorerst letzte „Weiße Riese“, Ottostraße 54-56, im Jahr 2023 fällt. Ausschreibungen, die Beantragung von Fördermitteln dauern ebenso ihre Zeit wie die Bauarbeiten, für das Jahr 2025 plane man die Fertigstellung der multifunktionalen Grünfläche, rechnet Falko Kupsch, Abteilungsleiter Stadtentwicklung bei der Stadt vor. Umgesetzt seien dann auch Dinge, die die Hochheider unter anderem bei einer Onlinebefragung angeregt hätten.
113 Namensvorschläge sind bisher eingegangen
Ein Name ist dann sicher auch gefunden. Insgesamt 113 Vorschläge sind bisher im Rathaus eingegangen: Hochheidepark beziehungsweise Hochheider Park, Rheinpreußenpark, Stadtpark Hochheide, Glück-auf-Park und Weiße-Riesen-Park wurden dabei am häufigsten genannt. Ob der Vorschlag mit den meisten Stimmen „gewinnt“ oder aber eine Jury den Namen kürt, steht laut Stadt noch nicht fest.
Fest steht dagegen, die maroden Straßen und Kreuzungen rund um die Hochhäuser müssen dringend saniert, vergrößert und auch fahrradfreundlich gestaltet werden. Das sei erst für nach der Fertigstellung des Parks geplant, monierte ein Hochheider bei der Versammlung. In der Moerser Straße müssten ohnehin Kanäle erneuert werden, entgegnete eine Rathausmitarbeiterin, zumindest dort werde man deutlich früher mit dem Straßenumbau anfangen können...
Weitere Informationen: www.duisburg.de/weisseriesen.