Duisburg-Rheinhausen/Moers. Seit rund zwei Wochen ist die marode Cölve-Brücke abgerissen. Noch gehört das Gebiet nicht der Stadt Duisburg. So soll es jetzt weitergehen.
Seit rund zwei Wochen ist die Cölve-Brücke vollständig zurückgebaut, die für viele Anwohner so wichtige Verbindung über die Bahnstrecke verschwunden. Wie geht es weiter? Das Thema beschäftigte einmal mehr die Bezirksvertretung Rheinhausen. Am Donnerstag kamen die Mitglieder zur letzten Sitzung in diesem Jahr zusammen. Es gab Klärungsbedarf.
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Matthias Vollstedt, Stabsstellenleiter für Strategische Infrastrukturentwicklung bei der Stadt Duisburg, gab einen Überblick über die aktuelle Situation. Noch gehört das Gebiet, auf dem die Brücke lag, der Stadt Moers. „Am 16. Dezember soll der Kreis Wesel der Gebietsübertragung an Duisburg zustimmen“, erklärt Vollstedt. Da Moers zum Kreis Wesel gehört, müsse bei diesem Schritt der Kreis beteiligt werden. Anschließend brauche es noch die Zustimmung der Bezirksregierung Düsseldorf – „die stellt eine schnelle Zustimmung in Aussicht.“
Cölve-Brücke: Förderprogramm für den kommunalen Straßenbau
Ende November, so sagt es der Stabsstellenleiter, gibt es eine Besprechung bei der Bezirksregierung, an der auch er teilnehmen wird. „Wir müssen alles vorbereiten, dass wir so schnell wie möglich in ein Förderprogramm für eine neue Brücke kommen.“ Das „Förderprogramm für den kommunalen Straßenbau“ werde jedes Jahr neu aufgelegt, „das frühste Haushaltsjahr, das wir hier als Beginnjahr erreichen könnten, wäre das Jahr 2023“, rechnet er vor. Bis Ende Mai müsse ein Antrag gestellt werden. Vollstedt: „Wir werden die Dringlichkeit des Neubaus in Düsseldorf deutlich machen.“
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Dass es klappt, in das Förderprogramm für 2023 hineinzukommen, sei jedoch nicht garantiert. Und: „Wir müssen immer noch mit dem Vorlauf für die Sperrpause rechnen“, sagt Vollstedt. Eine Sperrpause muss bei der Bahn beantragt werden und beschreibt die Einstellung des Bahnverkehrs während der Bauarbeiten. „Da sind wir bei ungefähr drei Jahren Vorlauf. Wenn die Bahn sich nicht flexibel zeigt, wird es nichts mit einem Baubeginn vor 2024.“
Neubau der Cölve-Brücke in Duisburg: „Wir verlieren keine Zeit“
Konkrete Aussagen, wie der Neubau aussehen wird, wie weit die Vorplanungen getroffen sind und welches Bauverfahren anvisiert wird, kann Vollstedt nicht liefern. Momentan gelte noch das Verbot der Bezirksregierung, „haushaltswirksam auf der Fläche zu wirken. Aber die Wirtschaftsbetriebe treffen alle Vorbereitungen, die schon machbar sind. Wir verlieren keine Zeit.“ Andrea Lutz (Die Grünen) wollte wissen, ob mit einer Ausschreibung für den Neubau nicht direkt betont werden könne, dass die Brücke in einem möglichst kurzem Zeitraum errichtet werden müsse.
Vollstedt: „Als erstes muss bei einer Ausschreibung gesagt werden: Was will ich überhaupt?“ Benötigt werde eine Brücke mit bestimmten Voraussetzungen. Lkw und Pkw müssten ausreichend Platz haben, Rad- und Gehwege auf beiden Seiten vorhanden sein, eine gewisse Breite nicht überschritten werden. „Dann werden die WBD auf die besondere Dringlichkeit des Baus hinweisen. Ich habe keine Sorge, dass es nicht in guten Händen wäre. Dann soll der Unternehmer aber auch die Chance haben, das Beste für Rheinhausen anzubieten.“
Seit Sperrung der Cölve-Brücke: Straßen sind in einem schlechten Zustand
Nicht nur der Neubau der Brücke beschäftigte die Bezirksvertreter, sondern auch der Zustand der Umleitungsstrecken. Weil der Verkehr sich schon länger durch die Seitenstraßen rund um das ehemalige Brücken-Gebiet drängelt, seien manche Straßen in einem katastrophalen Zustand. „Wir sind keine Straßenbauer“, betont Vollstedt. Daher müsse ein Fachmann dabei sein.
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Der kommt von den Wirtschaftsbetrieben und ist der Chef der Streckenbegeher. „Er begeht das städtische Straßennetz und schaut, wo und ob Arbeiten notwendig sind.“ Ratsfrau Barbara Laakmann (Die Linke) hatte Fragen zu den Rettungsfahrzeugen in diesem Bereich. Es gibt die Sorge, dass durch die fehlende Brücke Fahrtzeiten nicht eingehalten werden können. Eine unbegründete Sorge, wie Vollstedt erklärt. Die Feuerwehr habe der Stadt versichert, dass die Brücke keine Rolle im Rettungswegkonzept spiele. „Sie kommt mit den Rettungszeiten nach eigener Aussage klar.“