Rheinhausen. Seit Monaten sitzt die Duisburgerin Rita Kleinwächter in einer nassen Wohnung der Adler Wohnungsgesellschaft. Die hat nun ein Angebot gemacht.

Rita Kleinwächter ist „sprachlos und glücklich“. Sie kann nicht fassen, dass sich ihre desolate Situation plötzlich doch noch zum Guten wendet. Denn sie sitzt seit über dreieinhalb Monaten in einer nassen Wohnung der Adler Wohnungsgesellschaft. Schwarzer Schimmel blüht an den Decken und über ihrem Schlafplatz. Nachdem sich ihre Tochter an die Stadt Duisburg und die Zeitung gewendet hat, ist jetzt eine schnelle Lösung in Sicht. Der Mieterin soll eine neue bezugsfertige Wohnung angeboten werden.

Die 68-jährige Dame aus der Beethovenstraße 11 in Rheinhausen war mit ihren Nerven am Ende. Im Dezember 2020 trat in ihrem Badezimmer ein massiver Wasserschaden auf. „Das Wasser lief an den Wänden hinunter“, erzählt sie. Die Wand wurde von der Decke bis zum Boden aufgeschlagen. Dann stellte Adler Wohnen Trockengeräte in die Wohnung, die am 15. Februar wieder abgeholt wurden. „Das war alles, was gemacht wurde“, erzählt Rita Kleinwächter.

Auch interessant

Ihre Wohnung sei aber in dem Haus nicht die einzige, die von Wasserschäden betroffen sei. Das bestätigt auch Dr. Rolf-Dieter Grass von der Unternehmenskommunikation der Adler Real Estate AG in Berlin. „Wir haben in dem Haus Beethovenstraße 11 leider die Situation, dass sich baualtersbedingt mehrere Wasserschäden ereignet haben, von denen auch die Wohnung der Mieterin Frau Kleinwächter betroffen war.“

Erster Schaden aus dem Dezember

Der erste Schaden habe sich im Dezember ereignet. Die Ursache sei ein Defekt an einem Abwasserrohr über mehrere Etagen gewesen. Es sei nicht richtig, dass sich niemand um die Beseitigung des Schadens gekümmert habe. „Die Leckage wurde beseitigt und auch notwendige Trocknungsarbeiten eingeleitet.“ Die Wohnung der Mieterin sei aber durch einen zweiten Wasserschaden betroffen, „der seine Ursachen in einem undichten WC-Abfluss der darüber liegenden Wohnung hat. Der Schaden wurde am 12. April 2021 behoben, die notwendigen Trocknungsarbeiten werden umgehend beauftragt“, teilte der Unternehmenssprecher am Dienstag, 20. April, mit.

Auch interessant

In dieser Woche, so Rita Kleinwächter, seien plötzlich Mitarbeiter von Adler Wohnen aufgetaucht, die den Schimmel beseitigt hätten. In den Monaten davor habe sie immer wieder beim Service der Gesellschaft angerufen und sei zum Teil rüde am Telefon abgefertigt worden. Man habe ihr Anliegen weitergeleitet, sie habe doch schon mehrfach angerufen. „Passiert ist aber bis zu dieser Woche nichts“, so die Mieterin.

Angebot: Umzug in eine möblierte Musterwohnung oder dauerhafte Alternative

„Wir sind uns dessen bewusst, dass insbesondere Wasserschäden erhebliche Beeinträchtigungen in der Wohnqualität unserer Mieter nach sich ziehen und sind deshalb bemüht, die Zeitdauer bis zur Beseitigung der Schäden so gering wie möglich zu halten“, erklärt Rolf-Dieter Grass. Es seien jedoch technische Gegebenheiten wie Trocknungszeiten und auch notwendige Abstimmungen in der Abwicklung der Schäden zu beachten, die einen gewissen zeitlichen Rahmen umfassten.

Man habe der Mieterin am Montag angeboten, übergangsweise während der Trocknungsarbeiten in eine in der Nähe befindliche, möblierte Musterwohnung zu ziehen. Der Transport von „persönlichen Gegenständen in die Wohnung könnte durch eine seitens der Adler beauftragte und bezahlte Firma bewerkstelligt werden.“ Die Nutzung der Wohnung sei selbstverständlich kostenfrei für die Mieterin. „Gleichzeitig lassen wir jetzt durch unsere Vermietung prüfen, ob wir der Mieterin eine andere, renovierte Wohnung dauerhaft anbieten können.“ Außerdem verspricht Grass, das Adler Wohnen „in Abhängigkeit der Gebrauchsbeeinträchtigungen und der Umstände“ selbstverständlich eine Mietminderung gewähre.

Rita Kleinwächter ist immer noch völlig fassungslos vor Glück, dass ihr Adler Wohnen in dieser Woche tatsächlich zwei Wohnungen angeboten hat, in die sie einziehen kann. „Eine Wohnung liegt ganz in meiner Nähe und befindet sich in der ersten Etage. Das schaff’ ich aber“, ist sich die gehbehinderte Mieterin sicher. Außerdem sei die Wohnung frisch renoviert. „Wenn ich da einziehen kann, habe ich auch alle Einkaufsmöglichkeiten und meine Ärzte ideal im direkten Umkreis“, strahlt sie. Gleichzeitig würde sie sich auch noch verbessern. Denn in der angebotenen Wohnung gebe es auch eine richtige Küche. Das hat sie in ihrem jetzigen Apartment nicht.