Duisburg-Rheinhausen. Nikolas Neuhöfer ist für Astrid Hanske in die Bezirksvertretung Rheinhausen nachgerückt. Der junge Sozialdemokrat möchte Ansprechpartner sein.

Er ist der Jüngste seiner Art: Nikolas Neuhöfer (SPD) ist für Astrid Hanske in die Bezirksvertretung Rheinhausen nachgerückt. Mit seinen 20 Jahren ist er das jüngste Bezirksvertretungsmitglied in ganz Duisburg. Was motiviert junge Menschen, sich aktiv an der Lokalpolitik zu beteiligen?

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Es war im Sommer 2016, als Neuhöfer, damals 14 Jahre alt, in die SPD eingetreten ist. Der Grund? „Ich war unzufrieden mit der Bildungspolitik“, sagt er. „Das habe ich am eigenen Leib in der Schule erlebt.“ Eine schlechte Ausstattung, zu große Klassen, zu wenig Lehrer, Probleme mit G8 – „das hat dazu geführt, dass ich mich immer mehr mit Politik auseinandergesetzt habe.“ Seit der Grundschule liest Neuhöfer die Zeitung, erst nur den Sportteil, später dann auch alles rund um Politik. „Das hat mich ein Stück weit geprägt“, sagt er rückblickend. Er suchte Gleichgesinnte, hielt Ausschau nach Jugendorganisationen. Es waren die Jusos, die Jugendorganisation der SPD, die ihm am meisten zusagten.

Neues BV-Mitglied in Rheinhausen: Von den Jusos zum SPD-Ortsverein

Neuhöfer, der sein Abitur auf dem Albert-Einstein-Gymnasium ablegte und mittlerweile Jura in Düsseldorf studiert, besuchte ein erstes Treffen, viele weitere folgten. Nur kurze Zeit später wurde er Miglied im Ortsverein. „Das war nicht der Standardweg“, sagt er. Viele, so der junge Sozialdemokrat, sind erst einige Jahre bei den Jusos, bis sie den Weg zum SPD-Ortsverein suchen. Neuhöfer, der in Rumeln-Kaldenhausen wohnt, fand schnell Kontakt zum Ortsverein in seinem Stadtteil. „Da wurde ich sehr nett empfangen, man hat mir viel erklärt, immer auf Augenhöhe.“

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Das hat geholfen. Neuhöfer macht keinen Hehl draus: Alterstechnisch sticht man hervor, „das ist nicht anders als in der Bezirksvertretung.“ Problematisch, urteilt er. Auch wenn er sich mit seinen Mitstreitern über die Fraktionen hinaus stets gut versteht: „Mir ist es wichtig, dass Gremien unsere Gesellschaft repräsentieren. Das sehe ich weder in der Bezirksvertretung noch im Rat wirklich gegeben.“ Zu wenige junge Menschen, zu wenige Frauen, zu wenige mit Migrationshintergrund. „Wenn die Sitzungen unter der Woche am Nachmittag stattfinden, dann sind das Hürden, die besonders junge Menschen abschrecken, da aktiv zu werden. Das ist doch nicht mehr zeitgemäß.“

Junger Lokalpolitiker aus Rumeln-Kaldenhausen möchte einige Themen angehen

Als Neuhöfer erfahren hat, dass er nun selbst als BV-Mitglied die Lokalpolitik vor Ort aktiv mitgestalten kann, spürte er einen Mix aus Dankbarkeit und Demut. „Da wusste ich, dass es ernst wird. Da ist man dann auch verpflichtet, der Verantwortung der Wähler nachzukommen und sich dafür einzusetzen, dass das Leben im Bezirk besser wird.“ Als der junge Lokalpolitiker in seiner ersten Sitzung vor Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß den Eid sprechen musste – „das war schon ein ganz besonderes Gefühl.“

Nikolas Neuhöfer wohnt in Rumeln-Kaldenhausen, machte sein Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium und studiert aktuell Jura in Düsseldorf. Für die SPD ist er in der Bezirksvertretung Rheinhausen aktiv.
Nikolas Neuhöfer wohnt in Rumeln-Kaldenhausen, machte sein Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium und studiert aktuell Jura in Düsseldorf. Für die SPD ist er in der Bezirksvertretung Rheinhausen aktiv. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Die Themen, die Neuhöfer in Zukunft angehen möchte, sind vielseitig. Seine Prämisse: „Rheinhausen sollte ein Bezirk sein, in dem alle Menschen gut leben können.“ Ein Beispiel: Der Toeppersee, „die grüne Lunge Rheinhausens, die alle Stadtteile miteinander verbindet.“ Neuhöfer würde sich wünschen, dass der See das zentrale Freizeitgebiet in Rheinhausen wird, „wo auch junge Leute die Möglichkeit haben, den Abend zu verbringen.“ Ein Ort der Zusammenkunft, an dem man auch mal lauter sein kann, ohne, dass Anwohner sich gestört fühlen. „Aber auch, dass Familien dort ihren Nachmittag verbringen können, die vielleicht keinen eigenen Garten haben.“

SPD-Politiker aus Duisburg wünscht sich klare Kante gegen Rechts

Eine weitere Herzensangelegenheit für den jungen Sozialdemokraten: „Wir sind ein Bezirk, in dem Vielfalt gelebt wird.“ Neuhöfer ist froh und dankbar über die interkulturellen Gegebenheiten, die Rheinhausen nach wie vor prägen. „Ich glaube aber, dass rechte und rechtsextreme Tendenzen in den vergangenen Jahren hier deutlich stärker wurden. Da gilt es jetzt als Politik und Gesellschaft stärker entgegenzutreten. Ich möchte es nicht tolerieren, dass Menschen mit Migrationshintergrund auf unseren Straßen beleidigt und angegangen werden.“ Für Neuhöfer ist klar: Da müssen noch stärkere Signale gesetzt werden.

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Mit dem neuen Amt als BV-Mitglied füllt sich der Terminkalender des jungen Lokalpolitikers. Neben den Sitzungen der BV sowie den Fraktionssitzungen kommen auch die Interfraktionellen Runden sowie die Parteibasisarbeit dazu. „Da kommt schon einiges zusammen“, sagt er. „Das nimmt schon viel Zeit ein. Aber es macht Spaß und es ist ja auch eine Ehre, das machen zu dürfen.“ Die Reaktionen auf sein neues Amt waren durchweg positiv, besonders im Ortsverein habe man sich über den Generationswechsel gefreut.

Nikolaus Neuhöfer aus Rumeln-Kaldenhausen möchte Ansprechpartner sein

Über den gern benutzten Vorwurf, dass junge Menschen so ein Amt nicht übernehmen könnten, weil sie schlichtweg zu jung, zu unerfahren sind, kann Neuhöfer nur schmunzeln. „Ich denke nicht, dass das was mit dem Alter zu tun hat. Es ist eher eine Frage, wie stark man sich persönlich engagieren möchte.“ Junge Menschen bringen einen anderen Blickwinkel mit, können die Lebensrealität der jungen Generation repräsentieren, ist er überzeugt. Er möchte Ansprechpartner für genau diese Generation sein, möchte Hürden abbauen, möchte politisches Mitgestalten ermöglichen. „Ich hoffe, dass ich da eine Vermittlerrolle einnehmen kann.“

>>> NIKOLAS NEUHÖFER FREUT SICH ÜBER ANREGUNGEN

  • Wer Kontakt zu Nikolas Neuhöfer aufnehmen möchte, der kann ihn per E-Mail an neuhoefer@spd-rumeln-kaldenhausen.de erreichen. Der junge Sozialdemokrat freut sich über Anregungen.
  • Auch auf der Facebook-Seite „SPD Rumeln-Kaldenhausen“ berichtet Neuhöfer regelmäßig über sein politisches Wirken im Bezirk. Auch dort ist eine Kontaktaufnahme möglich.