Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Fahrradstraßen könnten den Pendler- und Freizeitverkehr verbessern. Zustimmung für die Idee der SPD Rumeln-Kaldenhausen auf dem Parteitag.

Dass die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Lockdown das Fahrradgeschäft aufleben lässt, ist mittlerweile bekannt. Viele nutzen die Zeit, um aufs Rad umzusteigen. Was fehle, sei eine vernünftige Infrastruktur, findet der SPD-Ortsverein aus Rumeln-Kaldenhausen. Mit einem Antrag brachte er das Thema „Fahrradstraßen für den Pendler- und Freizeitverkehr“ auf die Tagesordnung des virtuellen SPD-Parteitages am vergangenen Donnerstag. Die Idee fand Anklang: Von 167 Genossen stimmten 153 für den Antrag – mehr als 90 Prozent.

Der SPD-Ortsverein wünscht sich, dass auch am Toeppersee eine Fahrradstraße vorbeiführt.
Der SPD-Ortsverein wünscht sich, dass auch am Toeppersee eine Fahrradstraße vorbeiführt. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Ein Beispiel: „Die Düsseldorfer Straße ist nicht nur stark, sondern auch relativ unterschiedlich gut zu befahren für Radfahrer“, erklärt Manuel Hoppe vom Ortsverein. „Da gerade am Wochenende viele auf das Fahrrad umsteigen, merkt man, dass dort viel los ist.“ Um die ganze Situation zu entzerren, kam die Idee von Fahrradstraßen von Krefeld-Uerdingen bis nach Moers auf. „Eine gute Pendlerstrecke“, findet Hoppe. Viele Radfahrer, die nach Krefeld oder Moers wollen, nutzen die Düsseldorfer Straße. „Dadurch ist die Idee entstanden, dass es gut wäre, wenn wir dafür eine Fahrradstraße hätten.“ Wie die im Detail aussehen soll, ist noch unklar.

Der Antrag sieht vor, dass abseits oder parallel zu vorhandenen Straßen und Wegen auf die Bedürfnisse des Pendler- und Freizeitverkehrs eingegangen wird. „So soll z.B. in Rumeln-Kaldenhausen parallel zur Düsseldorfer Straße eine Streckenführung eingerichtet werden, die entsprechend ausgebaut wird“, heißt es. Ebenso sieht der Antrag vor, von dort aus eine Stichverbindung von der Kirchfeldstraße zwischen Toeppersee und Tegge nach Bergheim einzurichten.

Die Wahl der denkbaren Streckenführung sei eine bewusste Entscheidung gewesen. „Entweder sind es Nebenstrecken, wo nicht viel Autoverkehr ist, oder Strecken, die noch gar nicht ausgebaut sind“, erklärt Hoppe. Dazu gehören Feldwege und Freiflächen.

Einkaufs-Stopp auf der Dorfstraße

Parallel zur Düsseldorfer Straße soll die Strecke am vorhandenen Fußweg am Binsenteich vorbei zur Dorfstraße führen. Weiter über die Kirchfeldstraße Richtung Rathausallee, von dort über das alte Zechengelände zur Nedleburg. Von hier geht der Verlauf weiter bis zur Friemersheimer Straße, an der Stadtgrenze dann Richtung Charlottenring an den Anschluss Düsseldorfer Straße.

„Der Vorteil wäre, dass wieder eine Straße durch den Ort geht, ohne dass es laut wird oder stinkt“, erklärt Hoppe. Die Hoffnung ist, dass die Leute zwischendurch auch mal anhalten, zum Beispiel auf der Dorfstraße – „und da etwas einkaufen gehen oder Rast machen. Das ist ja durch den Autoverkehr begrenzt durch Parkplätze.“ Im Zuge der Verkehrswende sei man daran interessiert, dass so ein Ort attraktiv bleibt.

Angst vor Lkws

Die Düsseldorfer Straße sei zwar gut ausgebaut, an vielen Stellen aber immer noch baulich begrenzt. „Wenn man bedankt, dass viele Schüler die Straße nutzen, besonders Richtung Albert-Einstein-Gymnasium, dann wäre eine Fahrradstraße die sicherere Strecke“, ist Hoppe überzeugt. Die SPD verspricht sich einen Mehrwert, unter anderem auch für Berufspendler. „Wenn ich an jeder Ampel Angst haben muss, dass ein Lkw hinter mir ist – das will sich keiner antun. Da bleibt jeder im Auto sitzen“, so Hoppe.

Noch steht nur die Idee. Jetzt, wo die Genossen für den Antrag gestimmt haben, wird das Projekt „Fahrradstraße“ seinen Weg in die Lokalpolitik finden.