Duisburg-Hochheide. Bereits Wochen vor dem Jahreswechsel sollen Jugendliche in Hochheide Nacht für Nacht Silvester-Knaller zünden. Was die Polizei Duisburg rät.
Genervt und verärgert sind viele Bewohner in Hochheide. Schon seit Halloween zünden Jugendliche immer wieder Raketen auf dem Bürgermeister-Bongartz-Platz. Und das mit steigender Häufigkeit. „Vorzugsweise mitten in der Nacht“, sagt Pierre Pascal Roeb. Er selbst wohnt da nicht, aber seine Verlobte hat dort eine Wohnung und lebt mit ihren zwei Kindern da. „Ich selbst bin meistens am Wochenende dort und kenne daher die Situation. Man kann nachts das Fenster nicht auflassen, weil ständig irgendwelche Böller knallen. Dann steht man senkrecht im Bett“, sagt er. Es sei doch ein Armutszeugnis, dass man dieser Situation nicht Herr werde.
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Immer wieder komme tatsächlich die Polizei vorbei, aber dann sind die Jugendlichen einfach nur weg oder bekommen wohl nur einen erhobenen Zeigefinger und ein „Du, du“, fürchtet er. „Warum werden die Personen, die immer wieder die Nachtruhe stören, eigentlich nicht belangt?“ fragt er. Der 34-Jährige schildert die Nacht von Heiligabend zum 1. Weihnachtstag. „Da war es auch wieder um Mitternacht, als ein gigantischer Böller gezündet wurde und der ganze Platz eine einzige Rauchwolke war.“
Jugendliche böllern in Hochheide: Duisburger rief die Polizei
Nicht nur er, sondern auch die Kinder hätten wie eine Eins im Bett gestanden. An Schlafen sei nicht mehr zu denken gewesen. Roeb rief die Polizei an, die auch umgehend kam. „Sie fuhr mit einem Mannschaftswagen vor und sprach die Gruppe an. Die Beamten blieben einige Zeit und fuhren dann wieder weg.“ Der 34-Jährige rief ein zweites Mal die Polizei, die dann tatsächlich wiederkam und noch einmal etwas länger mit den Jugendlichen sprach. „Aber mehr passiert ja dann nicht. Es ist doch kein Kavaliersdelikt, wenn ich ständig die Ruhe störe und weit vor Silvester Raketen in die Luft schieße, so dass die Anwohner aus dem Bett fallen. Aber es ändert sich einfach nichts.“ Es sei doch auch verboten.
Die Polizei kenne das Problem und sei auch in Hochheide am Marktplatz öfter unterwegs. „Die Probleme haben dort im Verhältnis zu früheren Jahren nicht zugenommen“, erklärt die Polizei. Würden Personen mit Feuerwerkskörpern angetroffen, nehme man ihnen die Raketen natürlich ab und schreibe auch Anzeigen. Die Schwierigkeit sei natürlich, dass meist die Jugendlichen schnell wegrennen, wenn sie die Polizei sehen. „Wir bitten aber die Bürger, in jedem Fall die Polizei zu rufen. Wir fahren immer raus und gucken nach dem Rechten“, sagt Caroline Schlachzig von der Pressestelle der Polizei. Es sei immer die Schwierigkeit, solche Ruhestörer auf frischer Tat zu ertappen.