Duisburg. Bodo Albes gilt als Anlaufstelle für Feuerwerk im Ruhrgebiet. 3,3 Tonnen Netto-Pulvergewicht darf er in Duisburg lagern. Was Feuerwerk kostet.

Zwei Jahre war in NRW der Verkauf von Feuerwerk untersagt. Die Corona-Schutzverordnung verhinderte den ganz großen Knall zum Jahreswechsel. Doch die stille Silvesternacht ist passé. 2023 darf wieder mit Raketen und Böllern begrüßt werden – ganz zur Freude von Bodo Albes in Duisburg.

In seinem gleichnamigen Geschäft an der Ruhrorter Straße wird Feuerwerk im großen Stil verkauft. Vom 29. bis zum 31. Dezember ist der Verkauf von Raketen, Böllern und sonstiger Pyrotechnik erlaubt und ab 8 Uhr werden am Donnerstag die ersten Kundinnen und Kunden in Kaßlerfeld erwartet.

Feuerwerk für Silvester: Bodo Albes lagert bis zu 3,3 Tonnen

„Wir haben uns gut eingedeckt und freuen uns alle“, sagt Bodo Albes, der für den Feuerwerksverkauf zusätzliche Kräfte und einen Rund-um-die-Uhr-Wachdienst eingestellt hat. Dank einer Ausnahmegenehmigung der Stadt darf der 75-Jährige an seinem Standort ein Netto-Pulvergewicht von exakt 3,3 Tonnen aufbewahren. „Das Lager ist nebenan“, erklärt Albes. So wird stetig für Nachschub gesorgt.

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Bei Bodo Albes in Duisburg gibt es Höhenfeuerwerk, Böller, Bombetten und Verbundfeuerwerk, Knallfrösche, Wunderkerzen und alles, was Privatleute zu Silvester anzünden dürfen.
Bei Bodo Albes in Duisburg gibt es Höhenfeuerwerk, Böller, Bombetten und Verbundfeuerwerk, Knallfrösche, Wunderkerzen und alles, was Privatleute zu Silvester anzünden dürfen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Im Verkaufsraum sind die Gartenmöbel verschwunden, der Platz wird nun für Pyrotechnik gebraucht. Krachen lassen können es Kunden mit farbenprächtigem Höhenfeuerwerk, Böllern, Bombetten und Verbundfeuerwerk, das über eine lange Zündschnur und mehrere Rohre hunderte Schuss gen Himmel jagt. Das teuerste Batteriefeuerwerk mit 399 Schuss kostet 149 Euro, Sets mit zehn Raketen gibt es auch schon für 5,99 Euro. Noch günstiger wird es für Knallfrösche, Wunderkerzen und anderes Tischfeuerwerk.

Bodo Albes verspürt bei Kunden Nachholbedarf

Nach zwei Jahren Knall-Abstinenz verspürt Albes einen Nachholbedarf. In diesem Jahr waren erstmals Vorbestellungen für Pyrotechnik möglich. 200 Kunden haben diese Möglichkeit genutzt. Für den ganz großen Knall geben manche bis zu 700 Euro aus, erzählt Albes. Die breite Masse habe für 100 bis 250 Euro Raketen vorbestellt, einige verpulvern aber auch deutlich weniger Geld für das bunte – jedoch auch umstrittene – Leuchtspektakel.

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Nicht nur Duisburger stillen ihre Lust am gesetzeskonformen Zündeln bei Bodo Albes. Wer sich ab Donnerstag auf dem für gewöhnlich überfüllten Parkplatz umsieht, wird etliche Autos mit amtlichen Kennzeichen aus dem gesamten Ruhrgebiet oder dem Niederrhein entdecken. Auffällig waren in der Vergangenheit auch die gelben Nummernschilder der niederländischen Nachbarn, die ihr „Vuurwerk“ in Deutschland einkauften.

Corona: Verkaufsverbot für Raketen traf Bodo Albes hart

Auch Bodo Albes lässt an Silvester Raketen steigen: „Ich bin ein echter Freak“, sagt der 75-Jährige. „Neue Sachen probiere ich aus“, sagt der Unternehmer, der 1985 mit dem Ankauf von Überproduktionen, Konkurs- und Postenware im Bereich Haushaltswaren, Garten- und Geschenkartikel sein Geschäft begann.

Dabei waren die Corona-Jahre nicht einfach. „Es war schwer“, gesteht Albes. Die Pyrotechnik ging zwar retour zu den Herstellern, die Kosten für den Transport aber blieben. Zudem fehlte der Umsatz, der für das Geschäftsjahr nicht unerheblich sei.

Doch nicht nur Raketen blieben am Boden, auch der Karneval fiel aus oder konnte nur abgespeckt stattfinden. Für den Geschäftsmann fatal: Mit mehr als 15.000 Artikel gehört Bodo Albes zu den größten Händlern am Niederrhein. Doch bis Rosenmontag ist noch Zeit. Bis dahin wird umgeräumt. An den nächsten drei Tagen steht an der Ruhrorter Straße zunächst die Pyrotechnik im Mittelpunkt.

>> Regeln fürs Feuerwerk: Was in Duisburg erlaubt ist

  • Es dürfen nur pyrotechnische Gegenstände der Klassen 1 und 2 abgebrannt werden.
  • In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist das Abbrennen von Feuerwerk verboten.
  • Das Verwenden ist nur Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, gestattet.
  • Verstöße gegen diese Vorgaben stellen eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit einem Bußgeld (in der Regel 150 Euro) geahndet werden, informiert die Stadt.