Duisburg-Rheinhausen. Ärger am Toeppersee in Rheinhausen: Die DLRG entdeckte beim Frühjahrsputz am Ufer eine nicht genehmigte Veranstaltung. Auch die Polizei war da.
18. März 2023. Es ist der erste wirklich warme Frühlingstag des Jahres. Viele Menschen genießen den Tag am Toeppersee. Die Deutsche-Lebens-Rettungs Gesellschaft (DLRG) Duisburg, Segler, Surfer und der Anglerverein „Gut Biss“ haben sich für zehn Uhr verabredet, um die Ufer zu reinigen, so wie sie es schon seit 30 Jahren im Frühjahr machen. Eine gute Stunde später werden sie von Spaziergängern mit Hunden angesprochen. Es sei eine riesige Zeltstadt an einem Uferteilstück aufgebaut worden, man habe bereits die Polizei informiert.
Die Müllsammler fischen einen Modell-Hubschrauber aus dem Wasser
Wenig später ist der Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes (SAD) vor Ort und löst die Veranstaltung auf. Auch die Polizei, die aber - nach eigener Aussage – lediglich Amtshilfe leistet, ist mit mehreren Streifenwagen anwesend. Die Auflösung und Räumung geschieht leise und ruhig. Währenddessen sammeln die fleißigen Ehrenamtlichen weiter Müll der unterschiedlichsten Art.
„Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben uns wieder Container zur Verfügung gestellt. Schnapsflaschen, Grillgeräte, einzelne Räder von Fahrrädern, Kronkorken und Glas haben wir gefunden, so wie in der Vergangenheit auch“ erzählt Martin Flasbarth, Leiter der DLRG-Ortsgruppe Rheinhausen. Einen ganz besonderen Fund gab es an diesem Wochenende: „Wir haben einen Modell-Hubschrauber aus dem Wasser gefischt- ungefähr 60 bis 70 cm groß - der wahrscheinlich aus Versehen über dem Toeppersee abgestürzt ist.“
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Im Vergleich zu den vergangenen Jahren habe das Problem mit dem Müll, der einfach in die Umwelt geschmissen wird, etwas abgenommen, erklärt die DLRG. In den Vorjahren habe man am Borgschenweg teilweise Fliesenreste gefunden, die einfach in die Gegend gekippt wurden, auch Gipskartonplatten und Gartenabfälle seien immer wieder einfach in die Natur geschmissen worden. Das gipfelte in einem Jahr darin, dass die „Aufräumkombo“ 50 Schnapsflaschen an einem Flecken gefunden und entsorgt hat. „Offenbar die Reste einer Party“, vermutet Flasbarth.
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Während die ungefähr 50 Teilnehmer der Aufräumaktion fleißig weiter Müll sammeln, warten Stadt und Polizei darauf, dass die große Gruppe die Zelte einpackt und den Bereich um den Toeppersee verlässt. Das allerdings läuft nicht so reibungslos, wie gedacht. Während die einen alles eingepackt haben und wieder abziehen, kommen die nächsten bereits nach, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Möglicherweise hat sie die Nachricht nicht erreicht, dass die Veranstaltung nicht genehmigt wurde, sagten Beamte. Geduld ist also sowohl für die Stadt als auch für die Polizei angesagt.
„Auch eine Feuerstelle ist gut zu sehen, die auf der Wiese geschaffen wurde“, berichtet Flasbarth. Er erinnert daran, dass noch im vergangenen Jahr mit Flyern darauf hingewiesen wurde, dass rund um den Toeppersee auf keinen Fall Feuer direkt auf der Wiese angezündet werden darf. Es ist aus Sicherheitsgründen nur erlaubt, einen Grill anzünden. Kirsten Blaschke, Bezirksmanagerin von Rheinhausen, hatte sich selbst in die Aufklärungskampagne eingebracht und die Zettel verteilt. Denn es gibt den Grasland-Feuerindex. Er soll verhüten, dass Gras durch Funken Feuer fängt und ein Flächenbrand entsteht.
Nach der Auflösung: Hupkonzert und gehisste Fahnen
Wie unsere Zeitung erfuhr, handelte es sich um eine Veranstaltung, die zwar bei der Stadt angemeldet, aber nicht genehmigt war. „Nachdem die Zelte und Utensilien eingepackt worden waren, fuhren alle Personenwagen schließlich mit lautem Hupkonzert und gehissten Fahnen wieder vom Gelände“, erzählt Martin Flasbarth. Von der Stadt Duisburg war trotz mehrerer Versuche am Samstagnachmittag, eine Stellungnahme zu der Veranstaltung und dem Anlass zu erhalten, niemand zu erreichen.