Duisburg. Die Situation um die schwierige Sozialarbeit in dem Haus In den Peschen wird in Zukunft wohl noch komplizierter. Der Vorsitzende des Vereins “Bürger für Bürger“ und die “Stimme der Migranten“ Vasilka Bettzieche ziehen sich nach anhaltendem Streit aus der Arbeit im Haus zurück. Gelder gehen vorerst nur an den Verein Zukunftsorientierte Förderung (ZOF).
Eigentlich sollten für die schwierige Sozialarbeit rund um das Haus In den Peschen 3-5 Differenzen ausgeräumt und die Zusammenarbeit neu geregelt werden. Dafür hatten sich Vertreter der Stadt - unter anderem Verwaltungschef Reinhard Spaniel - und diverser Wohlfahrtsverbände, Vermieter Branko Baresic sowie die Vorsitzenden der im Haus tätigen, teils umstrittenen Vereine „Bürger für Bürger“, Rolf Karling, und „Stimme der Migranten“, Vasilka Bettzieche, getroffen. Ergebnis war dann aber, dass Karling und Bettzieche sich vorerst völlig aus der Arbeit im und um das Haus zurückziehen. „Jetzt bin ich gespannt, was ZOF („Zukunftsorientierte Förderung e.V., d.Red.) ohne uns hinkriegt“, erklärte ein verärgerter Rolf Karling der Redaktion.
„Uns wurde gesagt, wir sollten alle Ideen erstmal bei ZOF vortragen. Auch Geld gibt es weiterhin nur für ZOF.“, so Karling. Das ärgert nicht nur uns, da fühlt sich auch das Komitee der im Haus lebenden Roma sich nicht ernst genommen“.
Nicht alle Kinder haben einen Schul- oder Kindergartenplatz
„Keine Angabe“ gibt es laut Karling darüber, was mit den Kindern passiert, die bislang in Karlings und Bettzieches Projekten eingebunden waren. „Angeblich haben ja alle Kinder einen Schul- oder Kindergartenplatz, das stimmt aber nicht. Seit wir den Gebetsraum nicht mehr nutzen können, lungern die wieder auf dem Hof rum. ZOF hat weder die Leute noch die Kapazitäten, sich um die zu kümmern.“
Bürgerwache für Roma in Duisburg
Karling verteidigt weiter die Zusammenarbeit mit der bei den Wohlfahrtsverbänden ungeliebten Bettzieche und verweist auf erste Erfolge: „Dass die Kinder betreut waren, dass der Hof sauber ist, dass abends ab 9 Ruhe ist, wird einfach als selbstverständlich hingenommen. Aber das war bekanntlich auch mal anders.“
Aus der Roma-Sozialarbeit will er nicht vollständig aussteigen, aber: „Wir konzentrieren uns jetzt erst mal auf Hochfeld und die Charlottenstraße, das sind die schlimmsten Ecken. Und ich fordere vom Schulamt und der Stadt, dass die Kinder untergebracht werden. Das ist ihre verdammte Pflicht, und wie sie das hinkriegen, ist ihr Problem!“
Die von Karling organisierte Diskussionsveranstaltung über das Umfeld des Hauses am Freitag um 18 Uhr im Bürger-für-Bürger-Vereinsheim an der Brahmsstraße wird, wie geplant, stattfinden. Elisabeth Pater, Leiterin des städtischen Integrationszentrums, hat ihre Teilnahme allerdings abgesagt.