Duisburg. Weil sie sich daran stören, dass ihr Stadtteil vermüllt und die Kriminalität steigt, hat eine Facebook-Gruppe zu einer Demo auf dem Marktplatz in Rheinhausen aufgerufen. Der Protest richtet sich aber allein gegen Politik und Behörden und nicht gegen die Roma-Flüchtlinge, so einer der Initiatoren.
„Wir sind Rheinhausen – Schau’ nicht weg!, steht auf einem Flugblatt, das schon bald jeder Rheinhauser Haushalt im Briefkasten haben soll. Die Gruppe aus einem sozialen Netzwerk mit Namen „Demo für ein friedliches Rheinhausen“ ruft zu einer Kundgebung auf am Samstag, 5. Oktober, 15 bis 18 Uhr, auf dem Hochemmericher Marktplatz.
„Die Demonstration richtet sich gegen Duisburger Behörden, die untätig zusehen, wie Kriminalität und Vermüllung in unserer Stadt die Ruhe der Bürger zerstört“, sagt Helmut Achterath, einer der Organisatoren der bei der Polizei angemeldeten und genehmigten Demonstration. Er zitiert damit quasi den Satz, der auf dem im Internet bereits veröffentlichten Flugblatt steht.
Kritik an Politik und Behörden
Hervorgegangen ist die Demo-Idee aus einer Gruppe, die als eine Art Bürgerbegleitservice tätig war. Sie brachte Senioren zum Marktplatz und wieder nach Hause. Achterath: „Die Zahl der Diebstähle und Betrügereien an Geldautomaten nicht nur rund um den Marktplatz ist sprunghaft gestiegen. Und niemand unternimmt etwas dagegen.“
Helmut Achterath und seinen rund 2000 Gruppenmitgliedern aus dem Netz geht es nicht um eine Demonstration gegen die Bürger im Haus In den Peschen, auch wenn das sogenannte „Problemhaus“ groß auf den Flyer gedruckt wurde. „Sie können nichts für die Situation, versagt haben Politik und Behörden.“ Deshalb distanzieren sich die Rheinhauser auch von der Kundgebung der rechtspopulistischen Pro-Bewegung, die am gleichen Tag in Rheinhausen und Neumühl aufmarschieren will.
Das Flugblatt geht mit einigen Änderungen versehen, so soll ein Kontakt zum Veranstalter der Demonstration aufgedruckt werden, am Montag in Druck. Ein detailliertes Programm samt Rednerliste für den 5. Oktober sei aktuell in Arbeit, sagt Achterath.