Duisburg. Zwei junge DLRG-Helfer baten nach einem Überfall mitten in Rheinhausen mehrere Erwachsene erfolglos um Hilfe. Die beiden Jugendlichen waren von zwei älteren Teenagern mehrmals geschlagen worden, weil sie ihnen Zigaretten rauben wollten. Der Leiter der DLRG spricht von unterlassener Hilfeleistung.

Mit Entsetzen schildert Martin Flasbarth von der DLRG, was zwei jugendlichen Helfern nach dem Tag des Wassersports widerfuhr. Sie, die Menschen in der Not helfen, bekamen keine Hilfe, als sie selbst in Not waren.

Wie Martin Flasbarth berichtet, machten sich die beiden jungen Leute nach dem Einrücken in die Bootshalle auf den Weg zur Rheinhauser Kirmes, wo sie aber nicht ankamen. Auf der Beethovenstraße seien sie von mehreren älteren Jugendlichen (circa 17 bis 18 Jahre) nach einer Zigarette gefragt worden. Flasbarth weiter: „Die Jugendlichen nahmen ihnen die Schachtel weg. Als die DLRG-Jugendlichen darum baten, sie wieder zu bekommen, wurden sie brutal ins Gesicht geschlagen.

Jugendliche flüchteten sich später in Polizeiwache

Die jungen DLRG-Retter flüchteten stark blutend bis zur Erlöserkirche, wo sie von den Angreifern erneut gestellt und weiter geschlagen wurden. Ein Anruf bei der Polizei war zu diesem Zeitpunkt des Angriffs nicht möglich und so sprachen sie eine vorbeigehendes älteres Ehepaar mehrmals um Hilfe an. Die haben aber nur auf den Bürgersteig geschaut und nichts unternommen. Ebenfalls müssen zwei junge Frauen den Vorfall gesehen und nichts unternommen haben.“ Nach Aussage der Jugendlichen sei noch ein männlicher Passant ohne sich zu kümmern an ihnen vorbeigegangen.

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Die DLRG-Jugendlichen konnten sich schließlich über die Alte Krefelder Straße in Sicherheit bringen und an die Polizeiwache an der Ulmenstraße wenden. Dort mussten sie vom Notarzt behandelt und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Martin Flasbarth erbost: „Schlimm ist die Tatsache, dass den Jugendlichen die Hilfe von Passanten verweigert wurde. Ein klassischer Fall von unterlassener Hilfeleistung.“