Duisburg. .

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) feiert in 2013 ihr 100-jähriges Bestehen. Grund genug, um einmal die vier in dieser Stadt beheimateten Ortsgruppen ins Rampenlicht zu rücken. Den Anfang macht die Ortsgruppe Duisburg, die allein 550 der insgesamt 1800 Mitglieder im hiesigen DLRG-Bezirk stellt. Und auf sie wartet in dieser Woche eine besondere Herausforderung: Denn bei der Kanu-WM, die heute Abend im Rahmen eines offiziellen Festaktes eröffnet wird, werden die zur Verfügung stehenden Wachmitglieder im Dauereinsatz sein.

Freude auf die Kanu-WM

Die nun drohende Riesenportion Stress kann Klaus Heller und seine Mitstreiter aber nicht schrecken. „Ich freue mich auf die Kanu-WM“, sagt der 58-Jährige, der sich seit 1970 in der DLRG engagiert und seit 2003 eine Doppelfunktion als Vorsitzender und Einsatzleiter der Ortsgruppe Duisburg ausfüllt. Zudem ist Heller seit 1978 Leiter der Rettungswache an der Sechs-Seen-Platte. Mit der Regattabahn bildet sie den Zuständigkeitsbereich der Ortsgruppe Duisburg.

„An der Sechs-Seen-Platte sind wir an mindestens 20 Wochenenden im Jahr bei Segelregatten im Einsatz, an der Regattabahn sind es etwa zwölf große Ereignisse pro Jahr“, sagt Heller. Dort ist bei normalen Regatten das DLRG-Team mit sechs Booten auf dem Wasser sowie mit etwa 20 Kräften vor Ort. Bei der WM werden die Kapazitäten aber deutlich erhöht: auf zehn Boote und 40 bis 50 Helfer.

Die Aufgaben der DLRG

Zu den Aufgaben während der Rennen zählt die Absicherung der Regattastrecke: „Alle 500 Meter steht eines unserer Motorboote an den strategisch günstigsten Stellen“, erklärt Heller. Drei weitere DLRG-Rettungsboote würden den Parallelkanal absichern, auf dem sich alle Aktiven in Richtung Start bewegen. Und zwei weitere Motorboote stehen im Zielbereich, denn dort sei die Einsatzwahrscheinlichkeit am größten, so Heller.

„Bei einer WM paddeln auch immer ein paar Exoten mit. Und weil sie im Rennen ihre letzten Kraftreserven geben, kippen manche im Ziel buchstäblich aus dem Boot.“ Dann greifen sofort die DLRG-Boote im Zielbereich ein. Eines kümmert sich um die Rettung des Kanuten, das andere um die Materialbergung. „Wir haben eine Leiter an Bord, mit deren Hilfe jeder Gekenterte an Bord klettern kann. Ist er zu geschwächt, kommen die Rettungsschwimmer ins Spiel.“

Unterstützung aus anderen Ortsgruppen

Denn jedes dieser Motorboote ist mit einem Bootsführer am Steuer sowie einem Rettungsschwimmer besetzt. Letztere sind zu Großteilen zwischen 16 und 25 Jahre alt. Das für diesen Dienst erforderliche DLRG-Rettungsabzeichen in Silber darf nämlich erst ab 16 erworben werden.

„Unsere eigenen Personalbestände an aktiven Wachmitgliedern reicht aber für die ganze WM-Woche nicht aus. deshalb erhalten wir nicht nur Unterstützung von den drei anderen Duisburger Ortsgruppen aus Rheinhausen, Homberg und Walsum, sondern von DLRG-Mitgliedern aus ganz NRW“, berichtet Heller.