Duisburg-Rheinhausen. . Ein Sammler aus Rheinhausen vermisst Autogrammkarten, die den Postweg nicht geschafft haben. Sieben Briefe sind seit April einfach verschwunden. Der Post ist der Fall mehr als unangenehm: Eine Aushilfszustellerin hatte offenbar Sendungen unterschlagen.
Manfred Schlesinger ist ein Sammler und durch das Sammeln zum Vielschreiber geworden. In seinem Haus in Friemersheim hat der 70-Jährige mehr als 1000 Autogrammkarten bekannter Sportler , etwa von Muhammad Ali, archiviert. Die Signaturen des Ex-Fußballers Hans-Jürgen Dörner und der früheren Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann hätte er seiner Sammlung gerne beigefügt. Er muss aber wohl noch eine Weile darauf warten, wenn er die Karten denn überhaupt jemals bekommt.
Die Sportstars seien durchaus gewillt, ihm zu schreiben, sagt Schlesinger. Das Problem liege bei der Deutschen Post AG. Wenn Schlesinger ein Autogramm möchte, schickt er dem jeweiligen Star ein Foto im Brief. Das Bild hätte er dann gerne unterschrieben zurück. So macht der Friemersheimer das seit Jahren. Und es hat stets geklappt.
Sieben Briefe verschwunden
Bis vor ein paar Monaten. Seit April seien sieben von dem Rentner verschickte Briefe einfach verschwunden, lediglich zwei davon seien inzwischen, allerdings ohne Inhalt, wieder aufgetaucht. Der Reihe nach: Im April hatte der Sammler die Briefe unter anderem an Gunda Niemann-Stirnemann und Hans-Jürgen Dörner geschickt, mit korrekter Adresse, versichert er. Geschehen war bis Ende Oktober nichts.
Dann kam Post von der Post, Inhalt: zwei leere an Manfred Schlesinger adressierte Umschläge und ein Schreiben. Neben zweier Entschuldigungen, „das ist uns sehr unangenehm“, schreibt das Unternehmen: „Die beigefügten Briefsendungen können wir Ihnen erst heute ausliefern. Sie wurden außerhalb unseres Betriebes ohne Inhalt aufgefunden. Die ermittelnde Behörde hat uns die Sendungen jetzt zur Auslieferung zurückgegeben und wird sich mit dem Absender/Empfänger (...) in Verbindung setzen.“
Eine Zustellerin unterschlug Briefe
Das Schreiben stellt Manfred Schlesinger alles andere als zufrieden: „Was genau ist mit meinen Briefen passiert.? Und wo sind die anderen Schreiben?“ Laut der für den den Bereich rund um Schlesingers Wohnhaus zuständigen Postbotin seien in der Vergangenheit dort mehrere Briefe weggekommen.
Der Post ist der Fall mehr als unangenehm, auch Pressesprecher Rainer Ernzer entschuldigt sich, erklärt dann: „Eine Aushilfszustellerin hatte Post unterschlagen.“ Der Fall sei angezeigt, die Mitarbeiterin entlassen worden. Im Fall Schlesinger seien Briefe gefunden worden, die dann weitergeleitet wurden.
Wer Post vermisst, kann sich unter Tel. 01802/333/ (6 Ct./Min.) oder unter www.deutschepost.de an eine Art Recherche-Abteilung wenden, die dann sucht. „Manches, was wir zunächst nicht zuordnen konnten, findet dann doch seinen Weg zum Empfänger“, sagt Erzer. Vielleicht sind ja Autogrammkarten bekannter Sportler dabei. Ein Sammler aus Friemersheim würde sich freuen...