Rheinhausen. .

Erich Peeck und Horst Clemens beschweren sich über Kommunikationspannen bei der Stadt. Die hat bereits reagiert.

Hat es einen Hauch von Polemik, wenn Horst Clemens vom Souverän spricht und damit den Bürger meint? Schließlich habe der Bürger seine politischen Vertreter gewählt. Und die Menschen in der Stadtverwaltung werden von Steuergeldern bezahlt, sprich, vom Geld der Bürger. Polemik liegt dem 75-Jährigen aus Rheinhausen fern. Er spricht Klartext. Es könne nicht richtig sein, wie die Duisburger Stadtverwaltung mit ihm umspringe. „So geht das nicht.“ Bei seiner Geschichte geht es um etliche von der Verwaltung viel zu spät oder gar nicht beantwortete Briefe.

In den Schreiben beklagen sich Clemens, sein Nachbar Erich Peeck (75) und weitere Anwohner der Moerser Straße über den für sie unerträglichen Dreck und Lärm, den Lkw verursachen. Die brettern nach der Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße für Lkw im Mai 2010 vermehrt über die Moerser Straße in Richtung Logport-Gelände (wir berichteten mehrfach). Horst Clemens und Co. wollten diesen Zustand nicht weiter hinnehmen, wandten sich mehrfach an das zuständige Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement und stellten Anträge in politischen Gremien.

„Wir fühlen uns verschaukelt“

Beispiele: Am 18. Juni, am 27. Juli und am 28. September vergangenen Jahres hatte Clemens dem Amt geschrieben, stellte Fragen rund um die Verkehrssituation vor seinem Haus. Passiert ist mehr als ein Jahr lang nichts. Dann kam, am 22. Juli, ein Entschuldigungsschreiben samt einiger Informationen zu den gestellten Fragen. „Die Entschuldigung können wir nicht ernsthaft annehmen.“ Ein Schreiben vom 17. Juli wurde bisher gar nicht beantwortet, die von Horst Clemens gesetzte Frist ist am 1. September abgelaufen. Ein Schreiben vom 9. August blieb ebenso unbeantwortet, ein Erinnerungsschreiben vom 13. Oktober auch. Erich Peeck erzählt von einem Fall, bei dem das Amt erst dann tätig geworden sei, als er die Bezirksregierung eingeschaltet hatte. „Wir fühlen uns verschaukelt und nicht ernst genommen“, sagt Clemens. Zumindest eine Eingangsbestätigung hätten sie erwartet, „und wenn es Hinderungsgründe gibt, eine Antwort länger dauert, dann muss man uns das doch mitteilen.“

Die Herren vermuten, dass die Verwaltung gar keine Antworten auf die Fragen der beiden hat. Peeck: „Logport ist nun einmal da, und das ist auch gut so. Mit den Folgen für die Anwohner mag sich jetzt niemand mehr befassen“. Peeck – er arbeitete früher selbst bei der Stadt Duisburg – hatte unlängst herausgefunden, dass Logport auf dem ehemaligen Krupp-Gelände aufgrund der weiten Entfernung zu den Autobahnen niemals hätte genehmigt werden dürfen (wir berichteten). Aber wie gesagt, Logport ist nun einmal da und es fehle an Antworten von der Stadt für die vom Lärm geplagten Bürger. „Sie schieben unser Anliegen auf die lange Bank, wollen es aussitzen.“

Was sagt die Stadt zu den genannten Kommunikationsmängeln? Die Redaktion hatte über das Presseamt bei der zuständigen Abteilung im Rathaus nachgefragt, die Antwort kam schnell, bereits einen Tag später. Pressesprecherin Anja Huntgeburth entschuldigt sich schriftlich im Namen der Stadt Duisburg. Man habe keinesfalls abwiegeln oder etwas aussitzen wollen. Dass drei Schreiben erst nach mehr als einem Jahr beantwortet worden waren, erklärt die Sprecherin damit, dass zum einen für eine Antwort eine Verkehrszählung gemacht werden musste. Zudem mussten die Anträge von Horst Clemens noch mehrere politische Gremien passieren.

„Ich kann nachvollziehen, dass die Petenten diese lange Zeitspanne als unbefriedigend empfinden. Sicher hätte es eine Zwischennachricht im Sinne einer Eingangsbestätigung geben können und sollen - mehr wäre jedoch nicht möglich gewesen.“ Als Reaktion auf den Ärger von Clemens und Peeck will die Stadt zukünftig derartige Bürgerbeschwerden über das Beschwerdemanagement des Amtes für Stadtentwicklung laufen lassen. „Dann ist eine Zwischenbenachrichtigung und Eingangsbestätigung garantiert.“