Duisburg. . Vom Christentum bis hin zu Geisterkulten indigener Völker - die Freie Evangelische Gemeinde zeigt in Rheinhausen eine Ausstellung zu Weltreligionen. Dabei sind auch Glaubensrichtungen, die man nicht auf den sofort vermutet.

Die großen Weltreligionen stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die die Freie Evangelische Gemeinde Rheinhausen vom 1. bis 8. Mai in einem Zelt auf dem Bürgermeister-Johann-Asch-Platz in Rheinhausen (Nähe Gaterwegbrücke) zeigt. Auf Schautafeln und mit Exponaten, etwa Kultgegenständen und Gewändern, soll die Ausstellung, so die Veranstalter, nicht für die eigene Religion missionieren, sondern einen neutralen Überblick über die Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen bieten.

Diese Neutralität war auch Bedingung für die Schirmherrschaft, die Rheinhausens Bezirksbürgermeister Wilfried Boeckhorst übernommen hat. Zwar gibt es nach Ausstellungsschluss Abendveranstaltungen der Evangelischen Allianz Rheinhausen im Ausstellungszelt. „Aber das“, so Heinz-Peter Becker, Leiter der veranstaltenden Gemeinde, „halten wir streng getrennt. Tagsüber wird wirklich nur neutral über die großen Religionen informiert.“

"New Age" und "Säkularismus" ebenfalls vertreten

Neben den drei monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam sind asiatische Religionen wie Hinduismus und Buddhismus und fernöstliche Glaubensrichtungen wie Konfuzianismus, Taoismus und Shintoismus sowie die schriftlosen Geisterkulte indigener Völker Thema.

„New Age“ wird ebenso als eigene Religion vorgestellt wie „Säkularismus und Marxismus“ - laut Becker nicht zwingend gleichbedeutend, aber „beides Ausdruck des Materialismus, wie auch der Turbokapitalismus.“ Seine These: „Jeder glaubt an etwas. Wer an sich selber glaubt, hat schon seine eigene Religion.“

Die Ausstellung soll laut Becker ein Signal für Toleranz sein: „Gerade in Duisburg, wo die Anhänger so vieler Religionen leben, ist es wichtig, dass wir gemeinsam miteinander auskommen.“

Vertreter der Religionen eingeladen

Um diese Gemeinsamkeit bei der Ausstellung zu praktizieren, hat Becker die Vertreter anderer Religionen dazu eingeladen. „Eine Antwort kam bislang leider nur von der jüdischen Gemeinde.“ Deren Vertreter wird nicht nur ein Grußwort halten, sondern auch die Darstellung seines Glaubens in der Ausstellung sachlich prüfen. „Und wenn er Fehler findet, werden die natürlich berichtigt.“ Beide Angebote - Besuch der Eröffnung und sachliche Mitarbeit - seien natürlich weiter für alle Religionsvertreter offen.

Die Ausstellung selber ist von 15 bis 18, von Montag bis Samstag außerdem von 10 bis 13 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Für Gruppen und Schulklassen gibt es Führungen. Sie sollten sich per e-Mail unter H.P.Becker@gmx.de anmelden.