Duisburg. .
Die für den Sommer geplante Erweiterung der Umweltzone wird verschoben. Thomas Griebe, Abteilungsleiter im Umweltamt, rechnet eher mit einer Ausweitung zum Jahresende, die dann auch den Duisburger Westen treffen wird.
Ganz Duisburg-Homberg und weite Teile von Rheinhausen sollen nach dem bisherigen Stand zur Umweltzone werden. Geschieht das beispielsweise zum 1. Januar 2012, würden die West-Stadtteile gleich mit der verschärften Regelung starten. Denn ab diesem Datum sollen in Duisburg Fahrzeuge mit roter Plakette von den Straßen verbannt werden. Noch sei aber nichts entschieden. „Die Grenzen sind noch nicht genau abgestimmt, es liegen Entwurfsvorschläge auf dem Tisch. Die einzelnen Straßen müssen jetzt genau geprüft werden“, erläutert Griebe.
Wie mit Industrieflächen umgehen?
Grundlage für die derzeitige Diskussion ist der inzwischen zweite Entwurf der Bezirksregierung Düsseldorf. Knackpunkt dabei ist, wie man mit den Industrieflächen umgeht. Die Erweiterung der Umweltzone schließt bislang auch die Hafenflächen ein, in Rheinhausen das gesamte Logport-Areal. Während Unternehmen und Verbände rebellieren, sind die Behörden äußerst bemüht, den Ball flach zu halten.
Selbst die Bezirksregierung, Verfasser des Entwurfs und damit Wegbereiter der Debatte, hält sich zurück: „Es gibt noch keine konkreten räumlichen Festsetzungen“, betont Sprecherin Stefanie Paul. Im April stünden Gespräche mit allen Beteiligten an, dann könne man mehr sagen. „Jetzt ist noch nichts spruchreif.“
Auch im Duisburger Umweltamt ist man auf Konsens bedacht. Thomas Griebe: „Duisburg ist ein Logistik- und Industrie-Standort, da muss man mit Augenmaß herangehen.“ Zudem lasse sich eine Umweltzone ohnehin nur auf öffentlichen Straßen einrichten. Das Areal von Thyssen-Krupp zum Beispiel sei Betriebsgelände, sagt Griebe, da lasse sich schlecht eine Plakettenpflicht einführen. Ähnlich werde es beim Hafen-Gelände wohl auch sein. Wie es mit der Zuwegung aussieht, weiß auch Griebe nicht. Ihm sei keine Klärung bekannt.
Zone habe bereits Wirkung gezeigt
Selbst wenn die Industrie-Areale ausgeklammert werden, macht eine Umweltzone für ihn aber dennoch Sinn. „Es geht bei den Luftreinhalteplänen letztlich um den Schutz der menschlichen Gesundheit. Und in Industriegebieten gibt es in der Regel keine Wohnbebauung.“
Die Zone habe bereits Wirkung gezeigt, die Überschreitungstage seien weniger geworden. „Den deutlichen Effekt werden aber erst erleben, wenn nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette fahren dürfen.“ Bis dahin ist es ein weiter Weg. Es soll keinen „Flickenteppich“ geben, sondern ein einheitliches Vorgehen der Ruhrgebiets-Städte, die Entscheidung soll mit den Kommunen und der Wirtschaft abgestimmt sein.