Duisburg-Rheinhausen. Lange Staus und Lkw, die durch Seitenstraßen fahren: Die Sperrung der A40-Brücke trifft vor allem den Duisburger Westen. Was Anwohner beobachten.

Anwohner der Fährstraße in Rheinhausen staunten nicht schlecht, als sie am Montagmorgen aus ihren Fenstern auf die Straße schauten. Zwischenzeitig ging auf der Nebenstraße nichts mehr. Stau, wohin das Auge reicht. Weil die A40-Brücke in Duisburg seit Freitagabend (27. Oktober) gesperrt ist, müssen Verkehrsteilnehmende auf andere Routen ausweichen, um den gesperrten Überweg zu umfahren. Im Fokus: Die Moerser Straße Richtung Brücke der Solidarität im Duisburger Westen.

„Das ist eine Katastrophe“, sagt ein Anwohner der Fährstraße. Nicht nur Autos stehen hier und warten, dass sie auf die Moerser Straße Richtung Brücke abbiegen können. Auch viele Lkw-Fahrer nutzen den Weg über Deich- und Fährstraße, um voranzukommen. Innerhalb von fünf Minuten sei am Morgen „alles dicht“ gewesen, erklärt er. „Dass da was kommt, war uns ja allen klar. Aber dass 40-Tonner durch eine Nebenstraße fahren, damit hat hier keiner gerechnet.“

Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Wer es zum Ende der Fährstraße schafft, für den heißt es auch hier: warten. Der Verkehr am Morgen steht auf der Moerser Straße, abbiegen ist nur selten möglich. Wenn doch, ergeben sich öfter brenzlige Situationen. Manche Fahrer ziehen einfach durch, um auf die Moerser Straße zu gelangen.

Dabei zwingen sie andere Verkehrsteilnehmende zum abrupten Abbremsen, kommen teilweise auf der Abbiegespur der Gegenfahrbahn aus. Immer wieder ist daher auch der Knotenpunkt Fährstraße/Moerser Straße/Duisburger Straße für kurze Augenblicke komplett dicht. Etwa, wenn ein Lkw mitten auf der Kreuzung steht.

A40-Brücke in Duisburg gesperrt: Anwohner in Rheinhausen sorgen sich

Eine Situation, die selbst bei der dreimonatigen Sperrung der Gaterwegbrücke von Juli bis Oktober nicht in diesem Ausmaß zu beobachten war. Auch bei dieser Großbaustelle haben die Planer lange Staus auf der Moerser Straße vorhergesagt, wenn auch in die Gegenrichtung. Die Strecke war vor allem für die Lkw vorgesehen, die aus dem Logport kommend Richtung A40 unterwegs waren. Konnten Beobachter bei der Gaterwegbrücke von einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf der Straße sprechen, wirkt die Situation jetzt wie Verkehrs-Chaos.

Zwischenzeitig ging nichts mehr: Auf der Kreuzung Moerser Straße/Fährstraße/Duisburger Straße in Duisburg-Rheinhausen knubbelt sich der Verkehr.
Zwischenzeitig ging nichts mehr: Auf der Kreuzung Moerser Straße/Fährstraße/Duisburger Straße in Duisburg-Rheinhausen knubbelt sich der Verkehr. © Funke Foto Services | D. Tenore

Das sorgt zum Teil für Frust bei den Anwohnern. „Man kommt als Anwohner selber nicht mehr raus“, sagt der Bewohner der Fährstraße. Und: „Man macht sich auch Gedanken, was ist, wenn wirklich mal was ist.“ Wie Rettungskräfte in Notfällen die Fährstraße erreichen sollen, ist ihm ein Rätsel. „Hier ist kein Vorankommen und die Autofahrer sind teilweise auch nicht kooperativ, Platz zu machen, wenn Gegenverkehr kommt.“ Dies sei nicht nur „befremdlich“, sondern auch „beängstigend“.

A40-Brücke in Duisburg gesperrt: Situation auf der Fährstraße beruhigt sich am Vormittag

Auch in sozialen Netzwerken klagen Nutzer über die Situation. „Ich bin heute Morgen mit dem Rad am Stau vorbei, weil ich schon damit gerechnet habe. Man mutet uns in letzter Zeit wirklich einiges zu“, schreibt eine Nutzerin. „Das ist eine Zumutung für Menschen, die zur Arbeit müssen“, ein anderer. In der Tat: Wer an diesem Tag mit dem Rad unterwegs ist, hat die besten Chancen, ohne größere Behinderungen ans Ziel zu gelangen.

Im Laufe des Vormittags beruhigte sich die Situation auf der Fährstraße. Während auf der Moerser Straße sich immer noch lange Rückstaus bilden, fahren nur noch vereinzelnd Autos und Lkw durch die Seitenstraße. Nur „zwischendurch“, so berichten Anwohner gegen Mittag, stockt es hier noch. Auch gegen 13 Uhr ist die Moerser Straße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Brücke der Solidarität beim Kartendienst von Google in ein dunkles Rot gefärbt. Das heißt: Nach wie vor stehen Verkehrsteilnehmende hier.

Stau in Duisburg-Rheinhausen: Verkehr fließt in den „Kreisverkehr“ rein

Dass der Verkehr im „Kreisverkehr“ an der Brücke der Solidarität fließt, mag auch an den Ampelanlagen liegen, welche die Stadt für die Sperrung der Gaterwegbrücke installiert hat. Sie sorgen an diesem Morgen dafür, dass der Verkehr geordnet in den Knotenpunkt fließen kann. Pro Grünphase schaffen es rund 20 Fahrzeuge in den Kreisel.