Duisburg-Rheinhausen. Die Bezirksvertretung hat dem Projekt der Fußballgolf-Anlage am Toeppersee in Duisburg-Rheinhausen zugestimmt. Das ist der Plan.
Fußball oder doch lieber Golf? Die Frage stellt sich auf Dauer in Rumeln-Kaldenhausen nicht mehr. Denn Fußballgolf am Toeppersee wurde von der Bezirksvertretung Rheinhausen am Donnerstagabend einstimmig befürwortet. Das Ergebnis der Diskussionen wird in die weiteren Verfahren einfließen. „Die Trendsportart ist eine Kombination von Fußball und Golf“, schilderte ein Mitarbeiter der Firma Soccerfun, die das Planungsbüro „Enderweit+Partner“ aus Bielefeld mit der Erarbeitung des Bebauungsplans beauftragt hatte. Die Spieler müssen einen Fußball mit möglichst wenigen Schüssen durch verschiedene Hindernisse in einem Loch platzieren.
Aber bis man die Bälle mit viel Spaß in die Löcher kicken kann, muss von der Verwaltung noch intensive Arbeit geleistet werden, den Sportfans dagegen wird noch einiges an Geduld abverlangt. Denn die Fläche des ehemaligen Freibads am Toeppersee, das 2006 geschlossen wurde, muss planungsrechtlich neu erschlossen werden.
Grünflächen und Bäume am Toeppersee in Duisburg sollen erhalten bleiben
Auf der Grundlage des bestehenden Bebauungsplans ist eine solche Sportstätte zurzeit nicht genehmigungsfähig. Und die Aufstellung eines Bebauungsplans dauert in der Regel um die zweieinhalb Jahre, erklärte die Verwaltung. Eine Fläche von 5,6 Hektar soll für die neue Anlage zur Verfügung gestellt werden, die im Norden durch den Rumelner Bach und im Süden durch die Tegge (den Kleinen Toeppersee) begrenzt wird.
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Im Westen grenzt eine Grünfläche mit Tennisplätzen und ein Fuß- und Radweg in Verlängerung der Lohstraße, zwischen Uferstraße und Kleinem Toeppersee an. Östlich sind es das Hallenbad sowie die Beach-Arena. Schon jetzt ist das Areal des Toeppersees als allgemeiner Freiraum- und Agrarbereich ausgewiesen, die dem Schutz der Landschaft und der landschaftsorientierten Erholung dienen.
Daran soll sich auch mit der Schaffung einer Fußballgolf-Anlage nichts ändern. Denn es wurde von Seiten des Investors und der Stadtverwaltung betont, dass das Grün und die Bäume nicht nur weitestgehend erhalten bleiben sollen. Sie passten auch ausgesprochen gut zum geplanten neuen Freizeitbereich, da man die Bäume gut integrieren kann.
Chancengleichheit bei Fußballgolf gegeben
Da nach der Hochwassergefahrenkarte das Plangebiet mit seiner Lage zwischen Rumelner Bach und Toeppersee hochwassergefährdet ist, müssen die möglichen Auswirkungen im weiteren Planungsverfahren geprüft und berücksichtigt werden. Das alles kostet Zeit. Mittlerweile ist bei neuen Planungen auch Pflicht, die Belange und Interessen aller Geschlechter zu bedenken.
Mit Fußballgolf wird diese Forderung erfüllt, weil die Chancengleichheit gegeben ist und damit Gruppen unterschiedlichen Alters angesprochen werden. Geplant seien auch Sanitäranlagen, Gastronomie, eine Kasse und Verwaltung sowie Gebäude, die für die Unterhaltung dienen, unter anderem ein Bällehaus. Für eine frühe Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Bauleitplanung hatte sich die Politik ausgesprochen.
Ein Problem bleibt: Das Verkehrschaos rund um den Toeppersee
Das Angebot nahmen einige Bürger gerne an, machten auf diverse Probleme aufmerksam und gaben Anregungen, wie man ein Verkehrschaos rund um den Toeppersee vermeiden kann. „Im Sommer ist hier die Hölle los. Dann sind hier Kinder, Fahrradfahrer, Familien mit Bollerwagen und jede Menge Autos unterwegs. Das geht so von März, April bis Oktober, November“, schilderte ein Anwohner.
Die Leute wüssten nicht mehr, wo sie noch parken sollen. Sein Vorschlag: Einen Parkplatz in der Nähe, den kaum jemand kennt, sollte man dann als Soccerparkplatz ausweisen, damit man den Verkehrsströmen Herr wird. Gegen die Anlage spreche nichts, betonten Mitglieder von SPD, CDU und Grünen.
„Aber, wir müssen zu einer vernünftigen Lösung kommen“, waren sich Mehmet Aslan (SPD), Ferdi Seidelt (CDU) und Andrea Lutz (Grüne) einig. In dem Punkt, wie man den Verkehr dort regeln kann, scheint es noch großen Planungsbedarf zu geben. Der Anwohner, der schon jetzt über das absolute Chaos vor allem in den Sommermonaten berichtete, schlug eine Einbahnstraßen-Lösung vor.
Andere Bürger wollten wissen, ob durch die neue Spielstätte auch Arbeitsplätze geschaffen werden. Man könne bei einer solchen Freizeitanlage natürlich nicht unglaublich viele Festangestellte haben, sagte der Mitarbeiter des Betreibers. Es könnten sich aber sicher Ältere mit einigen Arbeiten etwas dazuverdienen. Im Übrigen stehe der geplante Gastronomiebereich der Gästen, Zuschauern und Spaziergängern offen.
Das ist die Trendsportart Fußballgolf
Die in Deutschland noch eher ungewöhnliche Trendsportart Fußballgolf ist eine in Skandinavien bereits sehr populäre Sportart. In Deutschland hat sie in den vergangenen Jahren allerdings eine stark steigende Zahl von Anhängern gefunden.
Mit den herkömmlichen Golfplätzen sind diese Anlagen aber nur entfernt zu vergleichen. Denn sie sind kleiner und längst nicht so pflegeintensiv wie Golfplätze – und auch weniger aufwendig gestaltet. Die Firma „Soccerfun“ betreibt bereits Anlagen in ganz Deutschland, unter anderem in Dortmund und Detmold.