Duisburg-Rheinhausen. Mieter eines Hochhauses in Rheinhausen klagen: „Es stinkt überall“. Urinpfützen und Fäkalien im Keller. Der Vermieter äußert sich.
Ein kaputter Wäscheständer sowie verschmutze Gartenstuhlauflagen, alte Stühle und kleine Bretter liegen vor dem Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 74 in Rheinhausen. Der Müllberg, so Melanie Weske, wachse stetig. Sie zeigt auf das Sperrgut: „Dieser ganze Haufen hat sich erst kurz vor Ostern angehäuft.“ Sechs Jahre wohne sie bereits in dem Haus, doch: „Früher sah das nicht so aus.“
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Seit ungefähr drei Jahren verschlimmere sich der Zustand des Wohnkomplexes jedoch stetig, meint einer der Nachbarn. Weske nickt zustimmend: Regelmäßig entdecke sie Fäkalien und Urinpfützen im Keller. Zigarettenstummel und aufgeplatzte Eier lägen im Hausflur. „Es stinkt überall“, ärgert sich die Mieterin. Sie habe bereits Ratten gesichtet. Zudem gebe es seit längerer Zeit Probleme mit Legionellenbefall im Wasser. Hinzu komme jetzt noch der defekte Aufzug des insgesamt siebengeschossigen Gebäudes, der seit mehreren Wochen nicht mehr fahre. „Deswegen kommt auch angeblich die Putzfirma nicht mehr, die sich sonst um den Hausflur gekümmert hat. Es nervt wirklich“, ärgert sich Weske. Besuch empfange sie nur noch ungern.
Rheinhauser Mieter haben sich an Vermieter gewendet
„Ich habe auch schon versucht, die Nachbarn anzusprechen, die hier ihren Müll einfach so abladen. Aber sie haben es trotzdem gemacht“, sagt die Mieterin. Sie sagt auch: „Ich will auch keinen Ärger haben.“ Mehrfach habe sie gemeinsam mit anderen Nachbarn versucht, den Vermieter, die Vonovia, zu kontaktieren und auf die Probleme hinzuweisen – vergebens. „Es heißt immer nur: ,Wir kümmern uns und schreiben die entsprechenden Leute an.’ Passiert ist bisher nichts“, berichtet eine der Nachbarinnen von dem Austausch mit dem Wohnungsunternehmen. Immerhin gebe sich der Objektleiter Mühe, sortiere regelmäßig den Müll, betont sie, räumt aber ein: „All zu viel kann er ja aber auch nicht machen.“
Verantwortliche für das Müllproblem auszumachen, sei schwierig, teilt die Vonovia auf Anfrage dieser Redaktion mit. Zwar erhalte das Unternehmen „öfters Meldungen“ von Mietern – telefonisch und persönlich vor Ort – jedoch seien die Verursacher in den meisten Fällen nur schwer ausfindig zu machen. Das liege auch daran, dass der Müll oftmals von Dritten illegal abgeladen werde, so das Unternehmen. Sprecher Matthias Wulff bestätigt: „Das Müllproblem in diesem Quartier ist besonders schwierig.“ Erst zum Wochenende seien „größere Mengen an Sperrmüll“ durch das Unternehmen entfernt worden, die in den vergangenen Tagen dort abgeladen worden waren. Die Sauberkeit der Gemeinschaftsflächen werde zudem „ständig kontrolliert, und wir beauftragen über unsere wöchentliche Hausreinigung Sonderreinigungen, wenn notwendig“, so der Sprecher.
Aufzug im Rheinhauser Mietshaus soll repariert werden
Das Unternehmen bedauere die aktuelle Situation im Quartier an der Friedrich-Ebert-Straße. „Wir entschuldigen uns bei den Mieterinnen und Mietern für die Unannehmlichkeiten“, sagt Wulff. Eine gute Nachricht hat er dann doch noch für die Mieter an der Friedrich-Ebert-Straße, denn das Datum für die Wiederinbetriebnahme des Aufzugs im Haus stehe fest: Das Unternehmen plane aktuell eine Wiederinbetriebnahme am 9. Mai. Ein Bauteil sei defekt und ein Austausch notwendig. Leider sei es durch derzeitige Verzögerungen in den Lieferketten noch nicht möglich gewesen, den Aufzug zeitnah zu reparieren.
Der Unternehmenssprecher betont: „Wenn unsere Mieterinnen und Mieter in dieser Zeit individuelle Fragen und akute Themen haben, stehen unser zentraler Kundenservice und unsere Mitarbeiter vor Ort bereit, wir finden dann eine Lösung!“ Rufnummern seien im Hausflur per Aushang veröffentlicht.