Duisburg-Hüttenheim. . Mieter der Uhrenturmsiedlung wollen sich gegen den Konzern stellen. Unmut über angebliche Mieterhöhung. Zudem werde ihre Anlage vernachlässigt.

„Nur gemeinsam können Sie gegen die Vonovia gewinnen“, stellte Peter Heß vom Mieterschutzbund Niederrhein am Samstag klar. In der Neuen Moschee in Hüttenheim hatten sich die Mieter der Uhrenturmsiedlung versammelt, um gegen Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen, die Vonovia, mobil zu machen.

Für die Bewohner ging es ihr Zuhause. Entsprechend emotional wurde die Sitzung im Keller der Moschee geführt. Zum Problem der Anwohner mit der Vonovia: Eine Mieterhöhung, scheinbar ohne Gegenleistung, wie im Falle von Thomas Stahlbaum, der die Versammlung initiiert hatte, sorgt für Unmut.

Leere Versprechungen

Am Samstag ging es aber auch um Gartenpflegearbeiten, die über Jahre von den Mietern bezahlt wurden, aber nicht ausgeführt worden seien. Ein Anwohner berichtete auch von einer plötzlichen Mieterhöhung seines Garagenstellplatzes und dem leeren Versprechen der Vonovia, die Treppenhäuser wohnlicher zu gestalten.

Die Versammlung sei also durchaus notwendig, da waren sich Thomas Stahlbaum und Peter Heß einig. Der Experte warnte aber mehrmals, von Alleingängen abzusehen. „Wer Widerspruch gegen die Miete einlegen könnte, beispielsweise weil er eine Rechtsschutzversicherung hat, den bitte ich davon abzusehen und mit der Gemeinschaft der Mieter zusammenzuarbeiten“, so Heß. Wenn, zum Beispiel, von 100 Mietern nur 20 der Mieterhöhung zustimmen würden, könnte es zwar passieren, dass die Vonovia die anderen 80 in Ruhe lässt – 20 Mieter seien dem Wohnungsunternehmen dann aber schon zum Opfer gefallen.

Gemeinsam agieren

Der Mieterschutzbund habe immer wieder mit der Vonovia zu tun. Heß: „Die Hotline bringt gar nichts, das ist nur Augenwischerei. Sie müssen schreiben“. Aber eben nur zusammen, zum Beispiel mit Blick auf den fünfprozentigen Zuschlag auf die Betriebskosten. „Das ist schlichtweg illegal, niemand ist verpflichtet, diesen Zuschlag zu zahlen“, so Peter Heß.

Die Hüttenheimer waren sich einig: „Wir dürfen uns nicht auseinander dividieren lassen“, forderte Werner Schulz, „Wir haben schon vor 20 Jahren bei der großen Sanierung bewiesen, dass wir es schaffen können. Dennoch wollten sich die versammelten Mieter den Ratschlag von Peter Heß zu Herzen nehmen: „Momentan nicht persönlich reagieren“.

Mieterschutzbund: „Lassen Sie sich nicht einschüchtern“.

Viele Bewohner brachten im Laufe des Abends viele verschiedene Einzelfälle vor. Bis sich die Mietergemeinschaft endgültig organisiert hat, sollen aber die Worte des Mieterschutzbundes gelten, „Lassen Sie sich nicht einschüchtern“.

Eine Mietererhöhung, und das war das heißeste Thema des Abends, kann nämlich nicht einfach beschlossen werden, die Mieter müssten zustimmen. Organisierter Widerstand sei also der Schlüssel, und der soll bis zum nächsten Treffen der Mieter stehen, der Termin soll zeitnah bekannt gegeben werden. Auf Facebook hat Thomas Stahlbaum die „Mietergemeinschaft Vonovia.“ erstellt, in der sich die Hüttenheimer auch digital austauschen können.