Borbeck-Mitte. Anwohner beklagen Fäkal-Gestank und massive Missstände in einem Borbecker Hochhaus. Der Eigentümer verspricht jetzt Abhilfe.
Nach dem Bekanntwerden der Zustände in einem Hochhaus an der Preisstraße in Essen-Borbeck kündigt der Immobilien-Besitzer verschiedene Maßnahmen an, um die Missstände zu beheben. Mieter des achtgeschossigen Hauses hatten unter anderem über üblen Fäkaliengestank hinterm Haus, viele Mängel und illegalen Autohandel auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude geklagt.
Der Ursache des bestialischen Gestanks hinterm Haus soll nachgegangen werden, erklärte am Mittwoch eine Sprecherin der Schweizer Immobilienfirma „Peach Property“, der das Gebäude seit Anfang 2021 gehört.
Weiterhin besteht besonders im Eingangsbereich der Immobilie ein beständiges Taubenkot-Problem. „Der Missstand wird durch die Tatsache verschärft, dass manche Mieter die Tiere auf den Balkonen füttern“, erklärte die Sprecherin. An diese Bewohner soll erneut appelliert werden, das künftig zu unterlassen.
Immobilienfirma: Engere Putz-Intervalle würden höhere Nebenkosten verursachen
Ohnehin würden der Flur und der Eingangsbereich wöchentlich von einer Reinigungsfirma gesäubert. Würde man das Intervall erhöhen, gab die Sprecherin zu bedenken, würde sich das in den Nebenkosten bemerkbar machen.
Auf dem Parkplatz hinterm Haus stehen mehrere Autos ohne Kennzeichen – die Anwohner registrieren regelmäßig, dass dort illegaler Autohandel betrieben wird. Ein Warnschild, dass es sich bei der Fläche um privaten Grund handelt, soll angebracht werden, kündigte die Sprecherin an. Das hatten die Anwohner vehement gefordert. Ansonsten bittet „Peach Property“ die Anwohner, bei jedwedem Verdacht auf illegale Aktivitäten hinterm Haus sofort die Polizei zu rufen.
Zurückweisen möchte „Peach Property“ den Vorwurf der Anwohner, dass man per E-Mail nicht zu erreichen sei. „Der Service und die Erreichbarkeit sind gleichbleibend gut“, beteuerte die Sprecherin.
Immobilienfirma: Manche Mieter verhalten sich im Flur nicht korrekt
Anwohnerin Yvonne Coban hatte außerdem darüber geklagt, dass es in ihrem Badezimmer seit sieben Jahren keine funktionierende Heizung gebe. „Peach Property“ hält dagegen: Dieser Missstand sei der Hausverwaltung erst vor 14 Tagen gemeldet worden. „So etwas hat natürlich höchste Priorität“, sagte die Sprecherin und kündigte an, dass bald Abhilfe geschaffen werde. Yvonne Coban hält dagegen: Vor sieben Jahren sei ihre Badezimmer-Heizung ohne Vorwarnung abgedreht und nie repariert worden; es blieb bei einer Ankündigung, dass die ganze Anlage eine neue Heizung bekommt. Als Ersatz gab es lediglich Handtuchwärmer.
Der Wohnblock aus dem Jahr 1981, der zunächst nur für Menschen mit Wohnberechtigungsschein (WBS) gedacht war und dessen Wohnungen heute auf dem freien Markt erhältlich sind, wird von Menschen aus vielen unterschiedlichen sozialen Schichten bewohnt. „Peach Property“ spricht von einer „komplexen Mieterstruktur“. Das wirke sich manchmal negativ auf die Zustände im Gebäude aus – so seien Flure regelmäßig mit Müll vollgestellt.