Duisburg-Rheinhausen. 1988 wurde die Duisburger Gemeinschaft von ehemaligen Gastarbeitern und politischen Flüchtlingen gegründet. Das sind ihre Glaubenssätze.

In ihrer Festschrift, die 2018 zum 30-jährigen Jubiläum erschienen ist, erklärt die Alevitische Gemeinde Duisburg die Grundzüge ihres Glaubens. Ein ganzes Kapitel ist der mehr als 1400 Jahre alten Geschichte des Alevitentums gewidmet. Als eigenständige Glaubensrichtung im Islam leiten die Aleviten ihren Namen von „Ali“, dem Vetter und Schwiegersohn des Propheten Muhammed ab, den sie verehren.

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Die Aleviten, deren Geschichte in der Türkei von Verfolgung und Unterdrückung als religiöse Minderheit gekennzeichnet ist, bezeichnen sich als „liberale, fortschrittliche und von Grund auf friedliche Gemeinschaft.“ Einen toleranten und weltoffenen Islam wollen sie leben. Gleichberechtigung ist ihnen wichtig – daher haben die Duisburger Aleviten eine „Doppelspitze“ eingeführt. Eine Frau und ein Mann, Fatma Yaşar und Zeki Çakır, leiten die Religionsgemeinschaft als Team.

Duisburger Gemeinschaft wurde 1988 gegründet

Gegründet wurde die Duisburger Gemeinschaft 1988 von ehemaligen Gastarbeitern und politischen Flüchtlingen. „Sie einte der Wunsch, ihren Glauben offen zu leben und die alevitischen Werte an die nächste Generation weiter zu geben“, erklären die Aleviten in ihrer Selbstdarstellung im Internet. „Neben Spiritualität und der Vermittlung von alevitischen Werten und Traditionen gibt es viel Raum in der Gemeinde für weltliche Angelegenheiten.“ Bildung stehe dabei an erster Stelle.

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Um den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen zu fördern, hält die Alevitische Gemeinde Kontakt zu Institutionen wie dem Rheinhauser Kom’ma-Theater oder dem Arbeitskreis Hochemmerich und ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im Jugendring. 450 Familien gehören mittlerweile zur Gemeinde, die zu den ältesten und größten in Deutschland gehört. Insgesamt leben in der Bundesrepublik geschätzte 800 000 Aleviten in 160 Gemeinden, die im Dachverband der Alevitischen Föderation organisiert sind.

Kurse und Seminare im Gemeindezentrum in Duisburg-Rheinhausen

Das Gemeindezentrum an der Rheinhauser Friedrich-Alfred-Straße 182 steht auch Menschen offen, die keine Mitglieder sind. Wer neugierig auf das Alevitentum ist oder sich für die Kurse und Seminare interessiert, ist hier willkommen. Mehr Information über die Geschichte und das Angebot gibt es im Internet unter www.alevi-du.com. Kontakt: Tel.: 02065 67 63 26, Mail: info@alevi-du.com.