Duisburg-Rheinausen. Nach Beschwerden über nächtliches „Flutlicht“ während des Baus der Feuerwache Rheinhausen, steht das Lichtkonzept nun. Das erwartet die Anwohner.
Neue Nachbarn sind stets eine sensible Angelegenheit. Nett oder nicht nett, laut oder leise? Als Sascha Preuß erfuhr, dass hinter dem Haus, in dem er eine Wohnung gemietet hat, die Feuerwehr ihr neues Domizil für Rheinhausen baut, da war er erst mal offen. Zwar war ihm der Blick durch das große Wohnzimmerfenster auf eine Freifläche lieber, aber so eine Feuerwehr nebenan kann ja auch spannend sein. Und wichtig ist sie auch – warum also nicht in der Nachbarschaft.
Zum ersten Mal bei uns gemeldet hat sich der Anwohner von der Ulmenstraße dann im vergangenen November. Denn der neue Nachbar hatte noch vor dem Einzug seine Außenbeleuchtung rund um die Uhr auf voller Leuchtstärke. „Das ist so hell wie Flutlicht im Fußballstadion“, beschwerte sich Sascha Preuß und wollte wissen, ob das so bleibt. Auch andere Nachbarn meldeten sich in unserer Redaktion mit derselben Frage.
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Die für den Bau der Feuerwache 6 zuständige Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) beruhigte die Anwohner. Das helle Licht, so teilte das Unternehmen Anfang Dezember 2022 mit, habe mit der Programmierung der Anlage zu tun, die Mitte Dezember abgeschlossen sein sollte. Allerdings blieb es auch nach dieser Frist hell und der Anwohner meldete sich wieder bei uns. Die DIG teilte daraufhin mit, dass es nun nicht mehr um die Einrichtung der Lichtanlage, sondern um die Beleuchtung der Baustelle gehe. Während der Arbeitszeit der Bauarbeiter müsse das Licht an sein. Ein Zustand, der bis zum Abschluss der Bauarbeiten Ende Dezember dauern sollte.
„Wenigstens ist das Licht jetzt nur noch abends und nicht mehr in der Nacht an“, stellte Sascha Preuß damals erleichtert fest. Es blieb allerdings auch im Januar noch hell, da sich die Arbeiten verzögerten. Anwohner Preuß wartete ab, er wusste ja um den vorübergehenden Zustand. Aber: Das Licht leuchtete auch dann noch weiter, als das Gebäude längst fertig war. Und nicht nur das. Anfang Februar beschwerte sich der mittlerweile doch sehr genervte Nachbar erneut: „Jetzt brennt das Licht plötzlich wieder die ganze Nacht über, obwohl hier keine Arbeiter mehr zu sehen sind.“ Der ganze Wohnblock würde sich darüber ärgern. Die Scheinwerfer seien so hell, dass man in der Wohnung kein Licht mehr brauche. Sasche Preuß filmte das grelle Szenario von seinem Balkon in der 2. Etage und schickte uns das Video.
Um wie viel Uhr wird das Licht an der Feuerwache Rheinhausen gedimmt?
Wir hakten wieder nach – diesmal bei der Stadt, die das Gebäude in der Zwischenzeit von der DIG übernommen hatte. Kurz nach unserer Anfrage am 17. Februar wurden die grellen Scheinwerfer plötzlich abgeschaltet. Diesmal konnte uns Sascha Preuß eine positive Rückmeldung geben. „Jetzt ist es erträglich“, schrieb er per E-Mail.
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Diese „Hintergrundbeleuchtung“ wird laut Stadt auch so bleiben müssen, wenn die Feuerwache demnächst in Betrieb ist. Für das Beleuchtungskonzept seien „sämtliche Vorgaben des Landes zur Messung, Beurteilung und Minderung von Lichtimmissionen“ eingehalten und Grenzwerte sogar unterschritten worden. Das heißt: Das Gebäude wird so beleuchtet, dass es für Anwohner verträglich ist.
Folgendes Lichtkonzept gilt ab sofort an der Feuerwache in Rheinhausen: Tagsüber wird die Beleuchtung je nach Wetter angepasst, ab 20 Uhr wird das Licht am Sportplatz gedimmt, ab 22 Uhr wird dann die Außenbeleuchtung der gesamten Wache auf 30 Prozent der vollen Leistung reduziert.
>>> DIE NEUE FEUERWACHE 6 IN DUISBURG-RHEINHAUSEN:
- Für 17 Millionen Euro wurde auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände an der Neuen Krefelder Straße/Lindenallee in Rheinausen Duisburgs neue Feuerwache 6 gebaut.
- Im März 2022 soll das Gebäude offiziell eröffnet werden und die Berufsfeuerwehr zieht von ihrem alten Standort an der Friedrich-Ebert-Straße, der schon sehr lange nicht mehr den Anforderungen genügt, in die moderne Wache.