Duisburg-Rheinhausen. Richtfest an der Neuen Krefelder Straße in Rheinhausen: Wann die neue Feuerwache 6 übergeben werden soll, und was das Gebäude in Zukunft bietet.

Oliver Tittmann strahlt. Der Chef der Duisburger Feuerwehr steht auf dem Baugelände an der Neuen Krefelder Straße, blickt mit einem Lächeln auf den fertigen Rohbau der neuen Feuerwache 6. „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt er. Die Vorfreude auf die neue Wache ist ihm anzumerken. „Wir freuen uns unfassbar.“ Richtfest in Rheinhausen!

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Voll ist es auf der Baustelle, Vertreter von Stadt und Feuerwehr, der Duisburger Infrastrukturgesellschaft und des Immobilien-Managements, Bauarbeiter und Lokalpolitiker sind erschienen, um den Teilerfolg auf den Weg zur neuen Wache zu feiern. „In schon sehr kurzer Zeit steht hier etwas Zeitgemäßes“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. Eine Stadt wie Duisburg müsse immer wieder erneuert werden, sei es beim Straßenbau oder in der Infrastruktur. „Die Aufgaben der Feuerwehr in Duisburg sind vielfältig und herausfordernd. Dafür braucht es ein Arbeitsumfeld, das in allen Belangen den heutigen Anforderungen entspricht.“

Neue Feuerwache in Rheinhausen kostet 17 Millionen Euro

17,1 Millionen Euro kostet der Neubau, in dem zukünftig die Löscheinheit 6 und der Rettungsdienst Platz finden soll. Das bisherige Gebäude am Standort Friedrich-Ebert-Straße ist marode, genügt schon lange nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Feuerwehrwache. Die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) ist mit dem Großbauprojekt betreut. „Wir können schneller bauen, als ihr entscheiden könnt“, sagt DIG-Geschäftsführer Thomas Schlipköther mit einem Schmunzeln. Kein unbegründeter Seitenhieb für die Politik und die Verwaltung: Jahre hat sich die Planung für die neue Wache hingezogen, seit der Ratsentscheidung per Dringlichkeitsbeschluss gehe der Bau nun zügig voran. Zum Jahresende plant die DIG die offizielle Übergabe an die Feuerwehr Duisburg, spätestens zum 31. Dezember. „Ob wir dann noch in diesem Jahr oder im Januar rüberziehen, zeigt sich dann“, sagt Feuerwehrchef Tittmann.

Roland Mitschker, Andre Stölle, Eric Baumann und Oliver Tittmann ziehen beim Richtfest für die neue Feuerwache 6 in Duisburg-Rheinhausen symbolisch mit der Drehleiter den Richtkranz hoch.
Roland Mitschker, Andre Stölle, Eric Baumann und Oliver Tittmann ziehen beim Richtfest für die neue Feuerwache 6 in Duisburg-Rheinhausen symbolisch mit der Drehleiter den Richtkranz hoch. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Fast 9000 Quadratmeter Grundstück stehen zur Verfügung, der Bau nimm mehr als 4000 Quadratmeter ein. Die neue Wache besteht aus drei Gebäudeteilen, Kernstück ist die Fahrzeughalle mit acht Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge, inklusive Wartungsgrube und Waschhalle. Wie berichtet, ist der Standort Rheinhausen zuständig für die Desinfektion der gesamten Feuerwehr Duisburg, die Desinfektionshalle findet künftig im östlichen Gebäudeteil Platz. Hinzu kommen Büro-, Aufenthalts- und Schlafräume, ein Schulungsraum, Werkstätten und ein Fitnessraum, im Außenbereich eine Laufstrecke mit Sportplatz.

Baukosten für die neue Feuerwache in Rheinhausen werden nicht überschritten

Erstaunlich: Trotz des Krieges in der Ukraine und die massiven Auswirkungen auf die Baubranche, die sich bei vielen Bauprojekten bemerkbar machen, bleibt die neue Feuerwache davon verschont. „Wir sind im Budget geblieben“, betont der Oberbürgermeister. Die veranschlagten 17,1 Millionen Euro werden nicht überschritten. „Die neue Wache ist ein leuchtendes Beispiel, ein Meilenstein für Duisburg.“

Viele Gäste sind zum Richtfest für die neue Feuerwache 6 in Duisburg-Rheinhausen erschienen.
Viele Gäste sind zum Richtfest für die neue Feuerwache 6 in Duisburg-Rheinhausen erschienen. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Generalunternehmer für den Neubau der Feuerwache ist die Fenne Baugesellschaft aus Gladbeck, die in Duisburg unter anderem auch das neue Straßenverkehrsamt in Neumühl realisiert. Dass die Baukosten trotz Krisenzeiten dabei nicht überschritten werden, freut auch den DIG-Geschäftsführer Schlipköther. „Wir kriegen ein Budget und setzen es entsprechend um“, sagt er. Die DIG konnte durch „praktikable“ und „langlebige“ Standards in der Ausstattung einen sehr günstigen Preis am Markt realisieren. Bei der Feuerwache ginge es primär um Funktionalität. Auch für kleines Geld werde hier ein Bau mit hoher Qualität realisiert. Die zahlreichen vorangegangenen Absprachen mit der Feuerwehr lobt Schlipköther außerordentlich, bezeichnet sie als „sehr produktiv“.

Duisburger Infrastrukturgesellschaft setzt auf Funktionalität

Die DIG achtete bei den Planungen auf die Materialauswahl, setzte auf viele Fertigteile. „Das was fertig war, haben wir genutzt“, sagt der Geschäftsführer mit Blick auf den weltweiten Rohstoffmangel. „Da muss man sich auch fragen: Muss es die exklusive Fliese für den Neubau sein, oder reicht auch eine funktionale?“ Zeitgemäß beachtet die DIG auch Vorgaben für den Klimaschutz. So soll das Dach der Fahrzeughalle begrünt werden sowie Platz für eine Photovoltaikanlage bieten. Eine Investition, die sich lohne: „Das, was wir jetzt für den Klimaschutz investieren, sparen wir dann hinterher.“

Die neue Wache erfüllt nach Fertigstellung auch eine Sonderaufgabe in Duisburg. Wie berichtet, bietet sie dann auch Platz für eine „Ersatz-Leitstelle“: Sollte die zentrale Leitstelle der Hauptfeuerwache ausfallen, können die Feuerwehrbeamten binnen kürzester Zeit auf Rheinhausen ausweichen. Die Errichtung der Leitstelle schlägt mit zusätzlichen rund zwei Millionen Euro zu Buche.

>>> FEUERWACHE RHEINHAUSEN: BAUANTRAG 2020 EINGEREICHT

  • Der Bauantrag für die neue Feuerwache konnte im Juli 2020 eingereicht werden, die Stadt Duisburg hat die Baugenehmigung im Januar 2021 erteilt.
  • Nach einer Ausschreibung im Wettbewerb hat der Generalunternehmer im Juli 2021 die Arbeiten aufgenommen.