Duisburg-Baerl. Die Baerler Waldschule in Duisburg muss priorisiert evangelische Kinder aufnehmen. Nun ist der Weg für eine Änderung frei. Was das bedeutet.
Die Baerler Waldschule, die einzige städtische evangelische Bekenntnisgrundschule in Duisburg und die einzige Grundschule in Baerl, könnte nun zu einer städtischen Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt werden. Die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl hat in ihrer jüngsten Sitzung den Weg für eine Schulumwandlung frei gemacht.
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Vorausgegangen ist ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie den Bezirksvertretern Thomas Rangs (FDP) und Jan Immanuel Tügel (Die Linke). In dem Antrag bitten sie den Oberbürgermeister, das entsprechende Umwandlungsverfahren einzuleiten. Wie berichtet, greift dieses auf den Paragrafen 27 des NRW-Schulgesetzes zurück. Dieses besagt: Eine Umwandlung der Schulform ist dann möglich, wenn die Eltern eines Zehntels der Schülerinnen und Schüler dies beauftragt oder der Schulträger, in diesem Fall die Stadt Duisburg, im Rahmen seiner Schulentwicklungsplanung beschließt, ein Abstimmungsverfahren durchzuführen.
Baerler Waldschule: Die einzige Grundschule im Stadtteil Baerl
Bei letzterem müssten anschließend die Eltern von mehr als der Hälfte der Schülerschaft dafür stimmen. „Ziel sollte es sein, dass jedes Kind aus Baerl einen Schulplatz findet“, sagte SPD-Fraktionschef Hans-Gerd Bosch und unterstrich die Bedeutung des Antrags für den Stadtteil. „Wir können nicht sagen: Liebe Eltern, kommt nach Baerl – und dann keine Schule anbieten.“ Alle evangelischen Kinder in ganz Duisburg hätten die Möglichkeit, an der Grundschule in Baerl einen Platz zu bekommen. Dies habe in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Baerler Kinder abgewiesen werden mussten, so Bosch.
„Ich bin Baerler und Mitglied der evangelischen Kirche, deswegen fällt es mir nicht leicht, das zu beantragen“, ergänzte Thomas Rangs von der FDP. „Aber wir haben keine andere Grundschule hier, die schnell zu erreichen ist. Es kann nicht sein, dass Baerler Schüler an Schulen in Rheinberg oder Homberg ausweichen müssen.“ Die Bezirksvertreter haben den Antrag einstimmig beschlossen.