Duisburg-Friemersheim. Bei einer Sondersitzung der BV Rheinhausen wurde über Baumaßnahmen bei der Friemersheimer Feuerwache diskutiert. Es herrschte gereizte Stimmung.

Schnell wie die Feuerwehr hatte am Montagabend die Bezirksvertretung Rheinhausen eine Sitzung einberufen. Einstimmig wurde den Planungskosten in Höhe von 750.000 Euro für die Um- und Anbaumaßnahmen am Gerätehaus der Löschgruppe 650 zugestimmt. Rechtzeitig kommt der Beschluss. Denn wenn am Montag der Rat der Stadt grünes Licht gibt, kann mit der Planung für das Gerätehaus der Feuerwehr an der Clarenbachstraße 11 in Friemersheim begonnen werden.

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Hintergrund sind die vielen Neuaufgaben, die die Feuerwehr hat. Aus dem Grunde wird der Bedarfsplan immer wieder überarbeitet den aktuellen Anforderungen angepasst. Dadurch wurde klar, dass das Gerätehaus mittlerweile viel zu klein ist und mehr Wagen untergebracht werden müssen. Die Pläne, wie diese Erweiterung aussehen sollen, wurden im Groben vorgestellt. Die Ideenwerkstatt Friemersheim brachte einen Initiativantrag ein, der nicht die Pläne durchkreuzen soll, sondern den Standort einer von sechs vorgesehenen Hallen ein wenig verschieben möchte. Denn an dem Projekt haben in der Vergangenheit sowohl eine Universität, als auch ein Architekturbüro gefeilt und auf Sichtachsen zu historischen Gebäuden geachtet. Die Feuerwehr, das wurde schnell klar, möchte in dem denkmalgeschützten Gebäude bleiben. Darum kommt nur ein An- und Umbau in Frage.

Viele Feuerwehrleute aus Duisburg-Friemersheim verfolgten die Diskussion

Einstimmig fiel das Ergebnis in der Bezirksvertretung aus, was die Zustimmung zu den erforderlichen Planungskosten angeht. Aber das war’s dann auch schon mit der Einmütigkeit. Während viele Feuerwehrleute auf der Empore Platz genommen hatten und die Diskussionen verfolgten, kam sowohl der Friemersheimer Löschzugführer der Löschgruppe 650, Christian Wittek, zu Wort als auch Dietmar Vornweg, Vorstandsvorsitzender des Bauvereins Friemersheim, der die Ideenwerkstatt vertrat. Er erklärte die Sichtweise der Initiative: „Ich bitte um Verständnis, dass wir eine differenziertere Sichtweise haben. Wie Expertisen ergeben haben, kann man Friemersheim auch als Ort zum Einkaufen, Wohnen und gegebenenfalls zum Arbeiten sehen. Seit 2019 liegen dem Planungsamt bereits die Ergebnisse vor.“

Man habe die Möglichkeit, Friemersheim an der Kaiserstraße und auf dem ehemaligen Tennisplatz mit 160 bis 200 Wohnungen auszustatten. Dass die Chemie zwischen Löschzugführer Christian Wittek und Dietmar Vornweg nicht stimmt, war deutlich zu spüren. Gereizte Stimmung bei einem einzigen falschen Wort. Immer wieder kam es zu augenscheinlichen Differenzen, obwohl alle Parteien betonten, wie wichtig ihnen der Erhalt des jetzigen Standorts ist. Das mutete eher nach politischer Profilierung als nach sachorientierter Sichtweise an. Denn Wittek betonte, dass der Standort wichtig sei, weil die Wege in die einzelnen Bezirke von dort aus sehr kurz sind – zum Beispiel zum Logport. Und die Grünen bekräftigten, wie wichtig ihnen die Feuerwehr an diesem Standort sei. Allerdings erklärte auch Mehmet Aslan (SPD) nichts anderes.

Duisburger Politiker unterstreichen Bedeutung der Feuerwehr

„Der Standort hat doch nie zur Diskussion gestanden und an unserer Haltung hat sich auch nie etwas geändert.“ Er gratulierte der Feuerwehr, dass sie so viele junge Menschen für diese verantwortungsvolle Aufgabe begeistern kann. „Ich finde es klasse, dass die Feuerwehr so viel junges Potenzial hat“, betonte er. Auch Ferdi Seidelt von der CDU unterstrich die Bedeutung der Feuerwehr. Auch für seine Partei gab es nicht den leisesten Zweifel an dem Standort. Und schon gar keine Kritik an den geplanten Erweiterungsmaßnahmen.

Was den gemeinsamen Initiativantrag von SPD und CDU betrifft, so will die Ideenwerkstatt nur eine der sechs neuen Hallen etwas verschieben. So, dass der Blick auf die historischen Gebäude, die Mühle und die St. Josef-Kirche - die Ost-West-Sichtachse – erhalten bleibt. Durch den großen Feuerwehr-Erweiterungsbau sei das ein wenig beeinträchtigt, begründeten SPD und CDU. Diesem Antrag stimmten allerdings Grüne, FDP und AFD nicht zu. In einer Stellungnahme von Sven Benentreu (FDP) heißt es: „Wenn es jedoch nach CDU und SPD in Rheinhausen geht, wird der Bereich für den Neubau eingeschränkt. Es soll eine Sichtachse von der Kaiserstraße Richtung Mühle erhalten werden. Das würde die Fläche für den geplanten Neubau verkleinern. Ich halte den Beschluss für grundlegend falsch.“