Duisburg-Friemersheim. Die schon lange Zeit leerstehende Gaststätte in der Eisenbahnsiedlung im Duisburger Westen ist abgerissen. Was hier nun gebaut wird.
Die alte Gaststätte „Haus Rheindamm“ in der Eisenbahnsiedlung in Duisburg, die schon seit einigen Jahren nicht mehr in Betrieb ist, ist abgerissen. Vor rund zwei Wochen starteten die Abrissarbeiten an der Henschelstraße, ein Bagger riss den Anbau am prägnanten Haus mit der Hausnummer 14 Stück für Stück ein.
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Die Duisburger Stadtverwaltung erklärt auf Anfrage der Redaktion: „Auf dem Grundstück werden Wohnhäuser errichtet.“ Hinter dem Bauvorhaben steckt die Firma „Massivhauswerk Leuchter“ aus Grevenbroich, die an dieser Stelle zwei Doppelhaushälften baut. Die Häuser sind bereits verkauft, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Die Bauten sollen sich laut Angaben von Stadtsprecher Falko Firlus an dem „Erscheinungsbild der Siedlung anpassen und unterordnen“.
Haus in der Duisburger Eisenbahnsiedlung diente als Ledigenwohnheim
Das Gebäude „Haus Rheindamm“ entstand in den 1920er Jahren ursprünglich als Ledigenwohnheim und wurde innerhalb des ersten Bauabschnitts der Eisenbahnsiedlung errichtet, erklärt Firlus weiter. In den späteren Jahren wurde das Haus zunächst zu einem Veranstaltungssaal beziehungsweise einer Turnhalle um- und letztlich zu einer Gaststätte ausgebaut. „So im Jahr 1952, wo umfangreiche Sanierungsmaßnahmen stattgefunden haben und auch die beidseitigen Anbauten errichtet wurden“, erläutert der Stadtsprecher.
Besondere Aufmerksamkeit erlangte die Gaststätte im Jahr 2018, als in und vor ihr Dreharbeiten für den Udo Lindenberg-Film „Lindenberg! Mach dein Ding“, der 2020 in die Kinos kam, stattfanden. Die entstandenen Szenen spielten in den 50er Jahren. „Wir drehen hier eine Szene aus Udos Kindheit. Sein Vater war lieber in der Kneipe, als sich um die Familie zu kümmern. Die Kinder laufen hinein, um ihn zu holen“, erklärte damals Produzent Johannes Pohlmann der Filmproduktionsfirma Letterbox.
Arbeiten in Duisburg sind mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt
Durch die zahlreichen Um- und Anbaumaßnahmen sei sowohl die Konstruktion als auch das äußere Erscheinungsbild des Hauses stärk verändert worden, die prägenden Merkmale des bauzeitlichen Gebäudes seien heute kaum noch ablesbar. Das Hauptgebäude bleibt trotzdem stehen, wie Stadtsprecher Firlus betont. „Da das Hauptgebäude an exponierter Stelle steht und zusammen mit dem Logierhaus und dem Wasserturm die historische Struktur des Denkmalbereichs ‘Eisenbahnsiedlung’ prägt, bleibt es erhalten.“ Die nun laufenden Abbruchmaßnahmen am Anbau seien zudem mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt abgestimmt.