Duisburg-Friemersheim. Die katholische Kindertagesstätte St. Laurentius in der Eisenbahnsiedlung muss schließen. Das sagen das Bistum Münster und die Stadt Duisburg.

Im Sommer 2023 ist Schluss, dann schließt die katholische Kindertagesstätte St. Laurentius in Duisburg, die einzige Kita in der Eisenbahnsiedlung bei Friemersheim. Das bestätigt das zuständige Bistum Münster auf Anfrage der Redaktion. „Im März wurde auf einer Elternversammlung verkündet, dass die Einrichtung im kommenden Jahr geschlossen wird, neue Kinder werden nicht mehr aufgenommen“, erklärt Bistumssprecher Christian Breuer.

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Eine Entscheidung, die bereits 2019 durch den Kirchenvorstand getroffen wurde. Damals, so berichtet Breuer, gab es eine Begehung aller Kitas der Pfarrei St. Matthias, zu der auch die Kita St. Laurentius gehört. Das Gebäude in der Eisenbahnsiedlung sei „marode“, eine Sanierung „wirtschaftlich nicht tragbar“. Warum die Eltern der Kita-Kinder erst drei Jahre später über die Schließung informiert wurden, erklärt der Bistumssprecher so: „2019 gab es zwar einen Grundsatzbeschluss, aber noch keinen festen Zeitplan für eine mögliche Schließung.“ Demnach habe das Bistum nach alternativen Möglichkeiten gesucht, etwa Fördertöpfen, um eine Schließung doch noch zu verhindern.

Kita in Duisburgs Eisenbahnsiedlung: Aktuell 25 Kinder in einer Gruppe

„Die Pandemie hat das alles deutlich verzögert und eingebremst, so dass endgültig erst zu Beginn dieses Jahres ein Zeitplan für die Schließung der Kita aufgestellt werden konnte, über den die betroffenen Eltern dann zeitnah informiert wurden“, erläutert Breuer.

Die Kita St. Laurentius in der Eisenbahnsiedlung in Duisburg betreut aktuell 25 Kinder in einer Gruppe.
Die Kita St. Laurentius in der Eisenbahnsiedlung in Duisburg betreut aktuell 25 Kinder in einer Gruppe. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Aktuell beherberge die Kita eine Gruppe mit 25 Kindern, von denen acht im Sommer zur Grundschule wechseln. „Im kommenden Jahr würden nach dem Wechsel zur Grundschule noch sieben Kinder in der Kita verbleiben“, erklärt Breuer weiter. „Mit den Eltern dieser Kinder wurde eine einvernehmliche Lösung gefunden, die Kinder können entweder schon in diesem und sonst im kommenden Jahr in eine andere Kita des Verbunds wechseln, es gibt zwei weitere Standorte im Umkreis von drei Kilometern.“

Kita-Schließung: Stadt Duisburg seit Mai 2021 informiert

Aktuell arbeiten in der Kita zwei festangestellte Mitarbeiterinnen, ein Hausmeister mit geringem Stundenumfang sowie eine Jahrespraktikantin, „deren Vertrag bis zur Schließung der Kita ausläuft“, sagt Breuer. „Die festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nach eigenen Wünschen in eine andere Kita des Verbundes wechseln. Zum Kita-Verbund der Pfarrei St. Matthias gehören die Kitas St. Joseph, St. Laurentius, St. Klara und St. Marien.“

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Die Stadt Duisburg erklärt auf Anfrage, dass sie selbst über die Schließung seit Mai 2021 informiert ist. „Für die Familien der Eisenbahnsiedlung ist das natürlich bedauerlich, jedoch können leider nicht immer alle Bestandseinrichtungen erhalten bleiben“, betont Stadtsprecher Falko Firlus. Engpässe in der Kita-Versorgung entstehen durch die Schließung nicht. Die aktuelle Versorgungsquote in Friemersheim liege entsprechend der Bedarfsanmeldung für das Kindergartenjahr 2022/2023 bei 105 Prozent für Kinder über drei Jahre, erklärt Firlus.

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Das heißt: „Es besteht ein Überangebot von 34 Betreuungsplätzen. Da die Quote selbst bei Wegfall der Betreuungsplätze aus der katholischen Kita weiterhin bei 100 Prozent liegt, besteht aus jugendhilfeplanerischer Sicht keine Notwendigkeit zur Einleitung weiterer Maßnahmen.“ Basierend auf diesen Daten bestehe bei der Stadt demnach auch „kein Interesse an einer Übernahme der Kita“.