Duisburg-Friemersheim. Das Jugendzentrum „Mühle“ in Friemersheim verwandelt sich im Rahmen der Stadtranderholung in eine Disco. Was Kinder hier in den Ferien erleben.
Die wummernden Bässe sind auch vor der noch geschlossenen Türe zu hören. Der Blick durch die Glasscheibe lässt erahnen, was die vielen Kinder in wenigen Minuten in dem abgedunkelten Raum erwartet: Eine Discokugel hängt bereit, bunte Scheinwerfer lassen das Licht an den Wänden tanzen, die Theke ist bereits mit Bechern und Strohhalmen bestückt. Zum Bergfest bei der Duisburger Ferienfreizeit „Stadtranderholung“ verwandelt sich das Jugendzentrum „Die Mühle“ in Friemersheim an diesem Mittag in eine Disco.
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Mittendrin: Amelie und Lennox. „Ich bin jetzt das dritte Mal bei der Stadtranderholung dabei“, sagt die zehnjährige Amelie. An verschiedenen Plätzen im gesamten Stadtgebiet, im linksrheinischen Westen im Jugendzentrum Rumeln, auf dem Abenteuerspielplatz Tempoli in Hochheide, im Jugendzentrum St. Peter und eben in der „Mühle“, erleben die teilnehmenden Kinder drei Wochen lang ein abwechslungsreiches Programm. „Wir waren schon im Ketteler Hof und im Schwimmbad“, schwärmt Amelie mit einem Lächeln. Die verschiedenen Ausflüge, die jeder Standort unternimmt, sind ein Höhepunkt. Der neunjährige Lennox nickt begeistert. „Wir haben hier in der „Mühle“ schon sehr viele schöne Spiele gespielt“, sagt er. „Unter anderem ein Fußball- und ein Kickerturnier.“
Stadtranderholung in Duisburg: Ferienspaß von 8 bis 16 Uhr
Die beiden Stadtrandteilnehmenden sind sich einig: „Das ist besser als die die Schule“, sagen sie und lachen. „Hier kann man auf Bäume klettern – und man muss nicht so viel lernen“, ergänzt Lennox mit einem Grinsen. Das Außengelände rund um das kreisrunde Jugendzentrum ist gigantisch. Sitzgelegenheiten, eine große Wiesenfläche, ein Fußball- sowie ein Spielplatz stehen den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung – wochentags von 8 bis 16 Uhr. Auch die tägliche Verpflegung sagt den beiden zu. „Das Essen ist super, heute gab es zum Beispiel Hotdogs.“
Während die beiden draußen von der Mühle schwärmen, läuft die Disco innen auf Hochtouren. Einen Disco-Tag habe es schon im vergangenen Jahr gegeben. Stilecht sind auch in diesem Jahr die begehrten Cocktails dabei – alkoholfrei, versteht sich. Die aus Fruchtsäften gemixten bunten Mischungen haben es den Kindern angetan – „selbst die Eiswürfel haben Geschmack“, erklärt Amelie, während sie wieder auf den Discoraum zusteuert. Die Stadtranderholung möchten sie und Lennox auch anderen Kindern empfehlen. Besonders das Miteinander auf dem Platz loben sie in höchsten Tönen. „Hier gilt das Motto: Alle für einen, einer für alle.“
Leiterin bei der Duisburger Stadtranderholung: „Da freut man sich jedes Jahr drauf“
Die Tanzmusik ist mittlerweile verstummt. Ein Spiel steht an, Kinder gegen Betreuer. Die Aufgabe: Die Titelmusik von alten Kinderserien erraten. Da erklingt die Gummibärenbande, Pinocchio und Tom und Jerry („Vielen Dank für die Blumen“). Die Kandidaten haben vorne auf Stühlen Platz genommen, notieren ihre Antworten auf einem Blatt Papier. Danach wird es sportlich: Wer von ihnen schafft mehr Seilsprünge am Stück?
Mittendrin steht Julia Ludwig, die den Platz an der Mühle im dritten Jahr leitet. Zusammen mit den Betreuerteam organisiert sie die Aktionen, ist Ansprechpartnerin für die Kinder, kümmert sich um einen reibungslosen Ablauf. Seit sieben Jahren unterstützt sie die Stadtranderholung, verrät sie. Erst als Betreuerin, mittlerweile als Platzleiterin. „Da freut man sich jedes Jahr drauf“, schwärmt sie. Ergänzt wird das Team durch Co-Leitungen und zwei sogenannte „Spezis“ – also Spezialisten bei einem Thema. „Einer bietet Bastelangebote an, der andere welche im Bereich Sport und Spiel“, sagt Ludwig.
Ferienfreizeit in Duisburg: Gemeinschaftstag und Besuch im Zoo Duisburg
Für die Kinder in der Mühle stehen noch einige andere Höhepunkte an. Eine Schnitzeljagd durch Duisburg etwa, bei der die Kinder ihre Lieblingsorte in der Stadt in einem Steckbrief festhalten sollen. Oder ein Gemeinschaftstag mit allen Standorten im MSV-Stadion sowie ein Besuch im Duisburger Zoo. Dass die Arbeit bei der Stadtranderholung auch mal stressig werden kann, stehe außer Frage. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr greifen bei der Teilnehmerzahl dieses Jahr keine Corona-Beschränkungen, rund 40 Kinder haben Ludwig und ihr Team auf dem Platz in ihrer Obhut. Aber: „Man kriegt so viel von den Kindern wieder“, sagt sie. „Da ist der Stress ganz schnell vergessen.“