Duisburg-Rheinhausen. Anwohner am Toeppersee in Duisburg-Rheinhausen klagen über laute Musik und Müll von Grillfans im Grünen. Was die Stadt jetzt dagegen tun will.

Die öffentlichen Grillflächen am Toeppersee sind bei schönem Wetter beliebt. Leider ist die Idylle in letzter Zeit schon etwas zu schön, denn bei steigenden Temperaturen wird es gerne mal ein wenig eng auf dem Rasen. Das ist nicht nur für die Grillfans unangenehm, wenn nicht klar ist, ob der Würstchenduft vom eigenen Grillgut herrührt oder von dem des direkten Nachbarn, sondern vor allem für die Anwohner.

Bei allem Verständnis und aller Toleranz stoßen hier die Gemüter langsam aber sicher an ihre Grenzen. Vor allem, wenn nach ein paar Stunden Grillen und Trinken der Körper sein Recht verlangt und die Platzbesucher ihre Notdurft in den Büschen direkt vor oder teilweise auch in den Privatgärten der Anwohner verrichten. Da hört der Spaß tatsächlich auf.

Nach schönen Tagen fliegt in der Natur, aber auch in den Privatgärten der Anwohner immer wieder benutztes Toilettenpapier herum.
Nach schönen Tagen fliegt in der Natur, aber auch in den Privatgärten der Anwohner immer wieder benutztes Toilettenpapier herum. © Privat

„An schönen Tagen haben wir hier überall weiße kleine (Toilettenpapier-)Blumen auf der Wiese, das geht gar nicht“, schimpft ein Anwohner, der nicht namentlich genannt werden will. Dabei seien er und seine Nachbarn keine Kleingeister und würden unter anderem die Kakophonie unterschiedlichster Klänge, die stundenlang gleichzeitig aus mehreren Musikboxen schallt, still zur Kenntnis nehmen. Man sei ja schließlich nicht allein auf der Welt. „Wenn ich allerdings Sonntagnachmittag den Rasenmäher anmachen würde, dann käme bei mir bestimmt das Ordnungsamt und ich müsste wegen Lärmbelästigung Strafe zahlen“, unkt ein weiterer Anwohner, meint es aber nicht wirklich ernst. Wahrscheinlich würde man das Gartengerät nicht einmal hören bei der ganzen Musik.

Behörde hatte keine Ahnung

Nun sind aber Wildpinkeln und Lärmbelästigung Ordnungswidrigkeiten und deshalb muss das Ordnungsamt hier handeln. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, hat ein Nachbar einen Brief an Oberbürgermeister Sören Link geschrieben, der dann auch tatsächlich gemeinsam mit der Recherche unserer Redaktion die städtischen Mühlen in Bewegung gesetzt hat. Zuerst einmal hat die Behörde festgestellt, dass sie von der Situation, so wie sie geschildert wurde, bisher keine Ahnung hatte und davon ausging, dass alles prima läuft.

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Dringender Handlungsbedarf festgestellt

Nach kurzer Prüfung war dann aber klar, dass hier dringender Handlungsbedarf vorliegt. Deshalb habe es mehrere Gespräche mit den Anwohnern gegeben, die nach Schilderung eines Stadtsprechers sehr konstruktiv verlaufen seien. Das Ergebnis: Das Bürger- und Ordnungsamt wird die Örtlichkeit ab sofort auch an Wochenenden, entsprechend der Witterungsverhältnisse, regelmäßig kontrollieren und die Anwesenden auf zu laute Musik aufmerksam machen sowie darüber aufklären, dass ausschließlich das Dixiklo zu benutzen ist.

Nach einer offiziellen Grillstelle sieht das nicht aus. Manche Rasenfläche am Toeppersee ist geradezu übersät mit solchen Hinterlassenschaften von Grill-Gelagen.
Nach einer offiziellen Grillstelle sieht das nicht aus. Manche Rasenfläche am Toeppersee ist geradezu übersät mit solchen Hinterlassenschaften von Grill-Gelagen. © Privat

Außerdem werden von April bis Oktober am Toeppersee zusätzlich vier 1.000 Liter- und acht 240 Liter- Behälter sowie 12 Papierkörbe im Bereich der Grillfläche aufgestellt. Darüber hinaus sind sowieso 14 Saisonreinigungskräfte der Wirtschaftsbetriebe stadtweit am Wochenende im Einsatz, die die Grillflächen auch hier regelmäßig säubern. Ob diese zusätzlichen Maßnahmen die erwünschen Erfolge bringen, wird abzuwarten sein, aber zumindest ist es ein Anfang.

So können Bürger und Bürgerinnen ihre Beschwerden äußern

Sofern konkrete Beschwerden oder Verstöße durch Bürgerinnen und Bürger festgestellt werden, können diese auch telefonisch dem städtischen Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes gemeldet werden. Unter der Rufnummer 0203/283-3900 sind die Kolleginnen und Kollegen montags bis freitags von 8 bis 23 Uhr und samstags von 10 bis 0 Uhr erreichbar.