Duisburg-Laar. Müllberge nach verbotenen Grillorgien verschandeln Deich und Wiesen in Duisburg-Laar. So reagieren die Wirtschaftsbetriebe Duisburg jetzt.

Der Deich und die Rheinwiesen – das ist die Schokoladenseite von Laar. Eine Seite, die zunehmend vermüllt, wie einige Bewohner des Stadtteils berichten. Dabei soll doch gerade hier mit dem Deichpark ein neues Leuchtturmprojekt entstehen.

Das Problem taucht so sicher auf wie die Juni-Sonne: Müll, den rücksichtslose Zeitgenossen nach sommerlichen Treffen im Grünen liegen lassen. Können zusätzliche Mülltonnen das Problem lösen? Oder muss man anders ansetzen? Ein Thema, das nicht nur in Laar diskutiert wird.

In Laar verstreuen Krähen und Wind den Müll über den Deich bis in den Rhein

Holger Haering beobachtet die Situation aus seiner Wohnung an der Deichstraße an jedem sonnigen Tag. Große Gruppen von Menschen grillen am Deich – obwohl dies verboten ist. Am Ende hinterlassen viele ihren Müll. Manche verstauen ihn in einem großen Sack und stellen diesen neben den Müllbehälter, der längst überquillt. „Der Sack wird dann von den Krähen aufgehackt. Und die verstreuen den Abfall über den ganzen Deich“, so Haering. Den Rest erledigt dann der Wind, der die Plastikbehälter bis in den Rhein weht. „Und von dort geht es dann ins Meer“, verfolgt Haering des Weg des Abfalls weiter.

Stadtteil-Check- Das lebenswerte Laar wird oft unterschätzt Über die Müllberge, die immer mehr Krähen und Ratten anziehen, ärgert sich auch Anna-Maria Will. „Alljährlich bitte ich darum, zumindest im Bereich des Picknickplatzes an der Pumpe große Tonnen zu etablieren. Inzwischen sind nicht nur die Vögel das Problem, sondern auch Ratten“, erzählt die Anwohnerin der Deichstraße von ihrem Schriftwechsel mit der Stadt.

Bisher lehnte die Stadt Duisburg zusätzliche Mülltonnen am Rheindeich ab

Bisher hatte die Stadt ihr Anliegen abgelehnt. Mit dem Argument, dass der Bereich an der Pumpe und auch die Deichpromenade keine ausgewiesenen Grillplätze sind. Und dass weitere Mülltonnen nicht zielführend seien, weil dies manche dazu verleite, ihren Hausmüll dort los zu werden.

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Doch nun haben die hartnäckige Nachfragen der Laarerin dazu geführt, dass Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe sich die Situation vor Ort noch einmal genau angeschaut haben und zwei zusätzliche 1100 Liter-Abfallbehälter an der Grünfläche vor dem Deich aufgestellt worden sind. WBD-Sprecherin Silke Kersken hofft, „dass die Abfälle nach einem Picknick auch dort entsorgt werden.“ Und dass die Container nicht dazu missbraucht werden, Hausmüll zu entsorgen.

Schon jetzt intensive Pflege für den geplanten Deichpark in Laar gefordert

Die Schokoladenseite von Laar: Der Deich wird von vielen Radlern genutzt. Und auch von Mitmenschen, die ihren Müll anschließend in der Gegend liegen lassen.
Die Schokoladenseite von Laar: Der Deich wird von vielen Radlern genutzt. Und auch von Mitmenschen, die ihren Müll anschließend in der Gegend liegen lassen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Holger Haering befürchtet, dass genau dies passieren wird. Er plädiert für mehr Kontrollen von Seiten der Stadt und für entsprechende Bußgelder. „Mehr Mülltonnen sind meiner Meinung nach nicht die Lösung. Man muss bei den Menschen ansetzen. Sie dazu bringen, ihren Abfall mitzunehmen, wenn die Tonne voll ist“, meint der Mann, der hinter Rikscha Mick steckt. Nur das sei langfristig eine sinnvolle Lösung. Haering trifft im Sommer immer mehr Großfamilien beim Picknick an, wenn er mit seinem Rikscha-Taxi in Richtung Alsumer Berg unterwegs ist. Auf dem Rückweg am Abend guckt er dann immer häufiger auf einen Müllberg.

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Deshalb fordern manche im Stadtteil vorsorglich schon jetzt eine intensive Pflege für den geplanten Deichpark. Nur dann sei der Park ein Gewinn für Anwohner und Besucher. Im Juli soll dort mit den Bauarbeiten begonnen werden. Derzeit laufen die Ausschreibungen für die anstehenden Arbeiten.

>> DAS WIRKT SICH AUF DIE GEBÜHREN AUS

• Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg reagieren in der Regel schnell, wenn sie von Bürgern auf wilde Müllkippen aufmerksam gemacht werden.

• Eine Mitarbeiterin der Beschwerdestelle der Stadt weist darauf hin, dass die Beseitigung von „unsachgemäßen Abfallablagerungen“ immer mit Kosten verbunden sei. Und das sich das letztendlich auf die Gebühren auswirke. Der einzige Weg, dies zu vermeiden, ist wohl, solche Müllansammlungen zu verhindern.