Duisburg-Homberg. Sabrina Möller hört als Pächterin in der Kneipe „Zum Laternchen“ auf. Ihre Nachfolgerin ist keine Unbekannte. Was beide an den Gästen schätzen.
Das Licht im „Laternchen“ strahlt auf jeden Fall weiter. Auch wenn Sabrina Möller (42) nach sechs Jahren als Pächterin im Galopp in einen neuen Beruf und Lebensabschnitt startet: Sie wird Trainerin für Westernreiten. Und da die Menschen in der Kneipe vor und hinter der Theke im Grunde eine große Familie sind, übernimmt den Staffelstab eine ganz bekannte Frau aus der Homberger Gastronomie: Waltraud Luthardt, genannt Walli. Ab Mittwoch, 2. März, ist „Zum Laternchen“ dann unter neuer und gleichzeitig alter Führung.
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Die beiden Frauen kennen den Wechsel. Und scheinen ihn auch zu lieben. Erst Kellnerin, dann Pächterin, dann wieder Kellnerin. „Mal so, mal so. Das ist für uns beide kein Problem, wir kennen uns, haben zusammen gelacht und geheult, es läuft einfach gut hier“, sagt Sabrina Möller. Das Arbeiten in der Gastronomie kennen beide seit Jahrzehnten. Und sie lieben es. „Es gibt so viele schöne Kontakte, nette Menschen, die man kennengelernt und Freunde, die man gefunden hat“, sagen beide.
Kneipe „Zum Laternchen“ in Duisburg: Vorbildliche Gäste in Corona-Zeiten
Über das Publikum im Laternchen sind sich beide einig: „Das ist einfach toll.“ Auch in der gesamten, bedrückenden und komplizierten Coronazeit habe es nie Probleme gegeben. „Sie waren alle geimpft, geboostert, haben immer einen Mundschutz getragen, Abstände eingehalten und wenn es Vorschrift war, haben sie sich auch noch testen lassen, bevor sie hierher kamen.“Walli, Sabrina und das Laternchen – sie sind eine Einheit seit Jahrzehnten. Denn Walli hatte die Kneipe als Pächterin von 2004 bis 2014. Dann gönnte sie sich eine Verschnaufpause. In den Jahren war die 42-Jährige schon Kellnerin dort. Für kurze zwei Jahre übernahm der Hausbesitzer die Leitung und überredete Sabrina, Pächterin zu werden. Wer dann als Kellnerin einsprang, kann man sich denken: Walli.
Mit ihrer Kneipe und den netten Gästen dort sind die beiden mit Herz und Seele verbunden. „Wir haben hier den Laden immer weiter entwickelt. Jeder hat da etwas zu beigetragen“, erklärt die 42-Jährige, die schon seit 25 Jahren in der Gastronomie arbeitet. Die Stimmung sei immer fabelhaft. Mal spielen Livebands, in erster Linie werden ansonsten Schlager gespielt, die Menschen singen mit und tanzen. Tolle Zeiten haben die Menschen in ihrer Stammkneipe erlebt, die seit Jahrzehnten das gleiche, gemütliche Mobiliar hat.
Kneipe in Homberg: Biergarten lockt im Sommer mit einer Blütenpracht
Technisch wurde dagegen immer wieder auf- und nachgerüstet. Im heimeligen, grünen Biergarten, der im Sommer mit einer Blütenpracht lockt, kann man Fußball gucken. Bei der EM und WM gibt’s kein Halten mehr. Dann platzt das Laternchen aus allen Nähten. „Der Spitzenwert war ein Sommerfest mit 470 Personen“, lacht Sabrina Möller und ist immer noch glücklich über die vielen fröhlichen Menschen, die den Tag in vollen Zügen genossen haben.
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Was für Außenstehende völlig verrückt klingt, ist der Wechsel der bisherigen Pächterin von der Gastronomie in den Pferdebereich. „Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Pferde“, sagt sie. Seit 2019 hat sie ein eigenes Tier und macht in Kürze die Prüfung zur Trainerin für Westernreiten und Horsemanship. Das heißt: Sie bringt den Menschen das Westernreiten bei. Und bewegt die Tiere mit Respekt und Seele. „Die Coronazeit habe ich genutzt, um mich auf einen anderen Beruf vorzubereiten. Mit 60 Jahren muss ich so einen Wechsel auch nicht mehr machen.“
Pächterwechsel in Homberger Kneipe: Große Party geplant
Quasi im gestreckten Galopp besuchte sie Lehrgänge, erwarb Zertifikate in Kevelaer, damit sie ein neues, berufliches Leben beginnen kann. Und das alles natürlich immer auch mit Unterstützung durch Walli, die ihr immer zur Seite stand, wenn es zeitlich eng wurde. Demnächst kann man sie nachmittags in Kevelaer beim Westernreiten beobachten. Denn – weil es arbeitsmäßig für die 42-Jährige immer noch nicht reicht – macht sie morgens die Büroarbeiten für das Geschäft ihres Mannes.
Eins ist für die neuen und alten Pächterinnen wichtig. Natürlich wird es eine Übergabeparty geben. Ganz klar. Aber erst, wenn man nicht mehr mit Maske herumlaufen muss. Dann lassen sie es krachen. Das kann noch ein Weilchen dauern, aber der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
>>> SO ÖFFNET DIE KNEIPE „ZUM LATERNCHEN“ IN DUISBURG-HOMBERG
- Waltraud Luthhardt, besser bekannt als Walli, freut sich, ab Mittwoch, 2. März, wieder als Pächterin der Kneipe „Zum Laternchen“ ihre Gäste begrüßen zu dürfen. Sie übernimmt die Leitung von Sabrina Möller, die sich beruflich verändern wird. Aber natürlich wird auch sie bei der Übergabeparty dabei sein. Sobald weitere Corona-Lockerungen kommen, geben die beiden den genauen Termin bekannt.
- Die Öffnungszeiten des Laternchens sind: montags und donnerstags geschlossen, dienstags 17-22 Uhr, mittwochs schon 11-15 Uhr, weil Markt ist und von 17-22 Uhr, freitags 17-2 Uhr, samstags 18-2 Uhr und sonntags 11-15 Uhr. Die bisherige Pächterin Sabrina Möller erreicht man unter Tel. 0177/85 56 03 7, die neue Pächterin Walli unter Tel. 0176/70 75 27 09 .