Duisburg. Die Außengastronomie darf in Duisburg wieder öffnen. Viele Biergärten starteten am Pfingstmontag. Was Betreiber und Gäste zum Saisonstart sagen.
Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung: Den Satz hört man am Pfingstmontag in den Duisburger Biergärten immer wieder. Endlich geht es jetzt – draußen! – in der Gastronomie wieder los.
Dicke Wolkenformationen schieben sich am Himmel über den Rhein. Aus der einen oder anderen Wolke fällt auch mal ein Tröpfchen am Morgen, der zunächst aber überwiegend trocken bleibt. An der Mühlenweide in Ruhrort erklingt schon um kurz nach 11 Uhr Musik aus den Lautsprechern, die ersten Biergarnituren sind belegt. Fahrräder stehen am Wiesenrand. Alles wirkt wie früher – damals, ohne die Pandemie. „Die Menschen sind ganz happy, dass es wieder losgeht. Alle sind einfach heiß drauf, die Gastronomie wieder zu besuchen“, sagt Thomas Seven Betreiber der Außenwirtschaft auf der Mühlenweide.
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70 Tische kann er anbieten und somit 300 bis 400 Leute bewirten. Thomas Seven und sein Team müssen bei der Ankunft der Gäste überprüfen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Wer das nicht ist, darf sich ein Bier oder einen Kaffee to go kaufen und kann dann mit Abstand zum Biergarten auf der Wiese oder an der Reling zum Rhein sein Getränk genießen.
Biergärten öffnen in Duisburg: Gastronomen sind erleichtert
Thomas Seven ist erleichtert, dass es wieder losgeht. „Für uns Duisburger Gastronomen war es eine schlimme Zeit und wir sind einfach erleichtert, dass es jetzt wieder losgehen kann. Das Schlimmste wäre natürlich, wenn wir in Duisburg wieder über den Inzidenzwert von 100 kämen, dann müssten wir wieder schließen.“ Damit das nicht passiert, passen er und sein Team auf, dass die Schutzregeln eingehalten werden. Am Platz darf jeder Gast seine Maske abnehmen, wer aber seinen Tisch für eine Bestellung verlässt, muss die Maske aufsetzen.
Auch die Gäste von Thomas Seven sind fröhlich. „Ich habe seit einer Ewigkeit kein frisch gezapftes Bier getrunken. Herrlich ist das“, sagt Karl-Heinz Rösner aus Meiderich. Er sitzt mit Freunden und Verwandten zusammen. Alle geimpft. Auch der Ruhrorter Fotograf und Schiffsfahrer Rolf Köppen ist mit seiner Familie auf der Mühlenweide mit dem Rad angekommen. „Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht. Auch der Hafenschnack mit meinem Freund Mick soll hier bald wieder stattfinden. Und das erste Bier schon morgens um halb 12 schmeckt einfach köstlich. Wir trinken auch noch einen Kaffee und essen Kuchen“, sagt der bekannte Ruhrorter.
Frank Bernd ist aus Berlin angereist. Er kommt ursprünglich aus Leverkusen, trinkt lieber Kölsch: „Endlich geht es wieder los. Da schmeckt mir sogar das Köpi“, sagt der 57-Jährige lachend. Er hofft auf die Vernunft der Menschen: „Damit alles geöffnet bleiben kann, müssen sich aber alle an die Regeln halten, damit wir langsam wieder in die Normalität zurückkommen. Nach der langen Zeit, in der man zwangseingesperrt war, ist das jetzt einfach herrlich, hier zu sitzen. Besser geht es gar nicht!“
So genießen die Gäste die Lockerungen in der Gastronomie
Am Hafensturm in Homberg ist am Vormittag auch schon einiges los. Die ersten gezapften Biere – ein fast vergessener Anblick – stehen auf den Tischen. Mit Blick auf den Rhein sitzen die Gäste unter großen Sonnenschirmen, die auch den dräuenden Regen etwas abhalten sollen. Inhaber Jörg Stövhase freut sich über seine Besucher. „Selbst bei dem schlechten Wetter heute habe ich viele Reservierungen.“ Zu seiner Gefühlslage ergänzt er: „Wir sind erleichtert, aber auch etwas angespannt wegen der neuen Corona-Schutzverordnungen, die wir einhalten müssen.“
Damit es aber weitergehen kann, muss Jörg Stövhase mit seinem Team genau darauf achten, wer in seinem Biergarten Platz nimmt: „Wir müssen schauen, dass die Gäste geimpft, genesen oder getestet sind.“ Das Hafensturm-Team muss immer prüfen, wer an einem Tisch zusammensitzen darf. „Die Geimpften und Genesenen fallen hinten rüber, die können sich sehr frei bewegen“, sagt Gastronom Stövhase.„Ich bin unfassbar erleichtert. Das ist eine Rückkehr ins Leben. Hier zu sitzen ohne Maske unter Menschen. Wir haben uns extra vorher testen lassen, weil wir einfach raus wollten“, sagt Sabine Reinen, die mit Tochter Beke den ersten Ausflug nach langer Zeit genießt.
Vom Nachbartisch ruft ein Gast herüber: „Endlich kommt man aus der Vereinsamung wieder etwas raus. Das tut richtig gut und das Bier schmeckt super.“ Auch Michael Weber und Diana Weber-Belack sind erleichtert, ihr Bier mit Blick auf den Rhein genießen zu können: „Endlich haben wir ein Stück Freiheit zurück“, sagt Michael Weber. Das empfinden hier alle so. Hafensturm-Chef Jörg Stövhase sieht schon den Sommer: „Der legt ja ab nächste Woche richtig los, wir freuen uns sehr auf die Saison“, sagt er – während die ersten Tröpfchen aus den Wolken fallen.
>>Regeln: An den Tischen muss keine Maske getragen werden
In Duisburg darf die Außengastronomie seit Pfingstmontag wieder öffnen. Menschen, die getestet, genesen oder geimpft sind, dürfen dort Platz nehmen. Am Platz muss keine Maske getragen werden.
Einige Gastro-Betriebe bieten außerdem Kaffee und Bier „to go“ an – wie der Biergarten auf der Mühlenweide in Ruhrort.