Duisburg-Rheinhausen. Hans Medewitz von der KG Rot-Weiß Rheinhausen ist mit seinen 80 Jahren ehemaliger aktiver Tanzmajor. Diese Erinnerungen hat er an die Zeit.
Obwohl die KG Rot-Weiß Rheinhausen den Sitzungskarneval für dieses Jahr mit Blick auf das Pandemiegeschehen abgesagt hat, blickt Hans Medewitz gespannt auf die laufende Session und freut sich über alles, was trotz Maske, 2G plus oder nur 2G, mit Abstand und weniger Teilnehmern als üblich dennoch in diesem Jahr möglich ist. Seit 57 Jahren ist der 80-Jährige nun Mitglied beim Rheinhauser Karnevalsverein und hat so manche schöne Geschichte auf Lager. Medewitz war und ist nämlich nicht nur Vereinsmitglied, er war auch insgesamt sieben Jahre lang Tanzmajor.
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„Da waren damals acht Mädels und ich. Das war lustig“, erinnert er sich lachend, fügt aber sofort hinzu, dass er auch damals schon in festen Händen war und seine Frau Bärbel die meiste Zeit mit dabei war und wirklich nichts dagegen hatte, dass ihr Liebster andere junge Damen gewagt durch die Lüfte schwang. Trainiert wurde einmal in der Woche mittwochs. „Wir hatten eine eigene Ballettlehrerin, die uns dann gezeigt hat, wie man die ganzen Hebefiguren richtig macht. Das war ganz schön anstrengend, hat aber wirklich Spaß gemacht.“
Rheinhauser Tanzmajor: Sieben Jahre Sport und Spaß
Tänzerische Ambitionen hatte der KFZ-Kaufmann vorher eigentlich nie und gibt zu, dass er selbst überrascht war, wie viel Freude ihm die ganze Sache gemacht hat. Aus einem unverbindlichen „Komm doch mal vorbei und schau es dir an“ wurden denn sieben Jahre Sport und Spaß. Die Früchte der harten Arbeit konnten sich sehen lassen, denn die Truppe war gut gebucht und zeigte ihre Künste im gesamten Duisburger Raum bis nach Düsseldorf Eller, woran sich Medewitz besonders gern erinnert. Und an die Gemeinschaft, sowohl mit seinen Tanzmädels als auch mit den übrigen Karnevalisten. „Das waren natürlich andere Zeiten damals, aber nee, die Tanzerei war auch für die Freunde der anderen Tänzerinnen ok, da gab’s keinen Stress“, erinnert sich der Vater von sechs Kindern, die allerdings alle nichts mit der jecken Jahreszeit zu tun haben.
Da sind er und seine Frau allein auf weiter Flur. Familientechnisch zumindest, denn die KG Rot-Weiß ist natürlich all die Jahre hindurch zu einer Art zweiter Familie geworden. Nachdem er seine aktive Karriere an den Nagel gehangen hatte, war der Tanzmajor a.D. noch im Elferrat tätig und hat danach seinen Verein als Mitglied tatkräftig unterstützt und lobt heute ausdrücklich die gute Arbeit des aktuell amtierenden Vorstandes. Den freut das natürlich sehr und auch Präsident Klaus Saalfeld kann ganz im Sinne seines „pensionierten“ Tänzers verkünden, dass die KG Rot-Weiß Rheinhausen in dieser Hinsicht große Pläne hat, denn es soll bald eine neue Tanzgarde geben. „Wir wollen in naher Zukunft aktiv Werbung machen, um eine große Garde aufzubauen“, verrät er.
KG Rot-Weiß Rheinhausen hofft auf viele neue Tänzerinnen und Tänzer
Groß, das umfasst die Altersklasse der 16 bis 27-Jährigen. Das Kalkül dahinter ist einfach: „Wenn die Kleinen als Zuschauerinnen sehen, wie toll die Großen das machen, dann wollen die von ganz alleine mitmachen“, so der Präsident. Während andere Vereine sich eher konsolidieren und schauen, wie sie künftig in abgespeckter Form über die Runden kommen, hat Rot-Weiß hier einen optimistischeren Blick in die Zukunft und hofft alsbald auf viele neue Tänzerinnen und Tänzer. Apropos: Das Tanzen vermisst Hans Medewitz heute nicht mehr so dringend, der Rentner hat ein Chalet in Holland und vertreibt sich die Zeit mit Boot- und Fahrradfahren. Natürlich nur, wenn nicht gerade Karneval ist, da ist er in Rheinhausen und unterstützt seine KG nach Kräften, da muss der Garten in Holland noch ein wenig warten.