Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Vor einem Adler-Mietshaus in Rumeln-Kaldenhausen ziert seit Monaten ein großes Loch den Gehweg. Die Mieter sorgen sich um Hochbetagte.
Ein rot-weißes Flatterband an Metallstangen zierte seit einigen Monaten die Stelle an den Mülltonnen vor dem Haus Beethovenstraße 7 in Rumeln. Ein Haus der Adler Wohnungsgesellschaft. „Vor allem wird das Loch immer größer und größer“, sagen Anwohner und haben Sorge, dass da irgendwann einem Menschen etwas passiert. Am Dienstag wurde das Flatterband dann durch stabile Baken ersetzt, die um das Loch aufgestellt wurden. Die Abfallcontainer stehen jetzt direkt vor dem Haus.
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Nach der Ursache und der Beseitigung der Problemzone hatte unsere Redaktion am Montagmorgen die Wohnungsgesellschaft gefragt. Das scheint die schnelle Reaktion darauf gewesen zu sein. „Am Objekt Beethovenstraße 7 in Rumeln gibt es in der Tat Absackungen im Außenbereich“, teilte am Dienstag auf Anfrage Dr. Rolf-Dieter Grass von der Adler-Unternehmenskommunikation in Berlin mit. „Wir werden hier zeitnah eine Prüfung durchführen.“
Loch am Adler-Mietshaus in Rumeln ist vor langer Zeit entstanden
Dieses Loch sei vor langer Zeit entstanden und man habe das Adler Wohnen schon mehrfach gemeldet, sagen die Anwohner der Beethovenstraße 7. Aber wie so viele Mieter anderer Adler-Häuser, erklärten auch sie, man habe kaum Chancen, jemanden ans Telefon zu bekommen. Auch dann nicht, wenn es wirklich wichtig und dringend ist. Und wenn man jemanden tatsächlich erreiche, würden die Probleme zwar angehört, geschehen würde aber nichts.
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Wie auch in diesem Fall. „So richtig brisant wurde es in den vergangenen Wochen“, erklärt ein Mieter, der sich vor allem um die älteren Nachbarinnen, wie die 90-jährige Alice Vogel und ihre Freundin sorgt. „Wir haben zwei Mitbewohner, die sind hochbetagt und auf einen Rollator angewiesen. Wenn der Boden dort plötzlich nachgibt und jemand in das Loch stürzt, kann das lebensgefährlich werden.“ Auch das habe man bereits mehrfach dem Wohnungsunternehmen mitgeteilt. „Ein falscher Tritt und es passiert etwas.“ Aber von Adler werde man eben ignoriert. Es sei eine ganz merkwürdige Art, wie sich das Loch ständig vergrößere. „Ich glaube, der Bereich wird von Wasser unterspült“, meint ein Mieter.
Adler-Wohnen verweist an das Tiefbauamt der Stadt Duisburg
„Völlig verdutzt waren wir dann, als am Dienstag plötzlich wie aus dem Nichts Männer im Auftrag von Adler auftauchen, zunächst den kleinen Zugang zum Haus komplett absperrten und die Mülltonnen zum Haus hin verschoben“, schildert eine Bewohnerin. Dann hätten sie die monatelange Flatterband-Absperrung weggenommen und durch eine feste ersetzt. „Jetzt stehen die Tonnen auf der Wiese vor dem Haus und man kann den kleinen Weg wieder benutzen.“
Auf die Frage, wie es denn jetzt weitergehen soll, hätten die Männer erklärt, von Adler-Seite sei jetzt alles getan. Um das Loch im Boden müsse sich jetzt das Tiefbauamt der Stadt kümmern, schildert die Bewohnerin, die auch oft in der Vergangenheit versucht hat, mit Adler die Situation zu klären.
Stadt Duisburg: Nicht zuständig für das Loch im Boden
„Ich habe allerdings die Befürchtung, dass die jetzige Situation wieder die nächsten Monate so bleibt, weil niemand mehr zuständig ist.“ Eigentlich fühle man sich in der Umgebung richtig wohl, die Gegend sei wirklich lebenswert. Viele Wohnungen seien auch bereits renoviert und in gutem Zustand. Warum aber auf solche Vorkommnisse, wie ein großes Loch auf der Fläche vor den Häusern nicht geachtet wird, können die Mieter nicht nachvollziehen. Um zu klären, wie es jetzt weitergehen wird, setzte sich unsere Redaktion mit der Stadt Duisburg in Verbindung.
Die betonte, dass grundsätzlich der Eigentümer für die Beseitigungen eines solchen Erdlochs verantwortlich ist und nicht in jedem Fall die Stadt. Nach weiteren Recherchen teilte die Stadt mit, dass die Fläche, auf der sich das Loch befindet, kein „öffentlicher Raum, sondern Privatbesitz“ ist. „Der Eigentümer ist dementsprechend für die Beseitigung verantwortlich.“ Die Mieter hoffen nun, dass es nicht wieder Monate dauert, bis die Gefahrenstelle endgültig beseitigt wird.