Rumeln-Kaldenhausen. An der Grenze zu Schwafheim pflanzte die Bürgerstiftung Duisburg neue widerstandsfähige Bäume. Die Buchen waren der Hitze zum Opfer gefallen.

Bäume und Pflanzen spielen im Kampf gegen den Klimawandel eine bedeutende Rolle. Gemeinsam wollen die Bürgerstiftung Duisburg und die Mercedes Benz-Niederlassung Duisburg etwas für die Umwelt tun. An der Stadtgrenze zwischen Rumeln-Kaldenhausen und Schwafheim ließen sie durch Duisburgs Stadtförster Stefan Jeschke 900 Bäume pflanzen.

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Bis zu 1000 Spaziergänger kämen bei guten Wetter an dem Landschaftsschutzgebiet Schwafheimer Meer und Krähenbusch vorbei. Jedoch habe er als Besitzer des Waldstücks seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen müssen, sagt Tim Schulz: „Die Bäume waren abgestorben und mussten gefällt werden.“ Das Resultat ist ein trister, kahler, nasser Waldboden – noch.

Die alten Buchen haben den trockenen Sommer 2018 nicht überstanden

Setzling für Setzling pflanzen die Mitarbeiter von Stadtförster Stefan Jeschke an diesem Vormittag in die vorbereiteten Bohrlöcher. Noch sind die Triebe der 200 Stieleichen, 600 Traubeneichen und 100 Vogelkirschen sehr dünn. Es sind Bäume, die besonders widerstandsfähig gegen trockene Bedingungen sind. „Vorher standen hier viele alte Buchen und die haben den trockenen Sommer 2018 nicht überstanden – sie siechten dahin und sind gestorben“, erklärt er.

Die Entwicklung ist auch in Duisburg beängstigend

Bitte tief einatmen! Ein Schild weist auf die Pflanzaktion hin. An der Grenze zu Rumeln-Kaldenhausen wurde aufgeforstet. Volker Herold / FUNKE Foto Services
Bitte tief einatmen! Ein Schild weist auf die Pflanzaktion hin. An der Grenze zu Rumeln-Kaldenhausen wurde aufgeforstet. Volker Herold / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Insgesamt gebe es in Nordrhein-Westfalen eine Fläche von 100.000 Hektar, die so aussehe wie jenes Stück Wald am Schwafheimer Bruchkendel. „Das ist gewaltig, so etwas haben wir noch nie erlebt. Diese Entwicklung ist beängstigend und hat noch lang kein Ende genommen. Wenn wir weiter so viel CO2 ausstoßen, werden wir irgendwann keine richtigen Bäume mehr haben“, sagt Jeschke.

„Wir überlegen deswegen gemeinsam, welche Baumarten man verwenden kann und orientieren uns an Südeuropa, wo es sowieso wärmer und trockener ist.“ In den nächsten 250 bis 300 Jahren sollen die Bäume hier stehen.

Gemeinsame Spendenaktion in Duisburg

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Dass dies möglich ist, dafür haben die Bürgerstiftung Duisburg und die Mercedes Benz-Niederlassung Duisburg gesorgt. „Wir stehen schon über längere Zeit miteinander in Kontakt und machen alle zwei bis drei Jahre eine gemeinsame Spendenaktion“, schildert Jörg Löbe, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

„Man kann der Bürgerstiftung ja Geld, Ideen oder Zeit spenden und so kam der Gedanke auf, einmal etwas für den Klimaschutz zu tun. Die Idee haben wir an Herrn Jeschke herangetragen und eruiert, in welchem Forst man so eine Baumpflanz-Aktion machen könnte“, sagt er. Dass es ein privater Waldbesitzer wurde, hänge auch damit zusammen, dass die jungen Bäume in den nächsten fünf Jahren noch nachgepflegt werden müssen.

Duisburger Bürgerinnen und Bürger sollen sich stärker am Klimaschutz beteiligen

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Die städtische Klimaschutzmanagerin Melissa Metzner freut sich über das Projekt, geht es doch in dieselbe Richtung wie ihre Arbeit. „Wir verfolgen den gleichen Ansatz wie die Bürgerstiftung. Denn auch wir wollen, dass sich Duisburger Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen mehr am Klimaschutz beteiligen“, betont sie. Mit sogenannten Pflanz-Patenschaften spendeten Teilnehmende automatisch an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und könnten auf diese Weise Bäume pflanzen.

„Selbst kleinteilige Projekte wie dieses hier tragen dazu bei, dass das Klimaschutzkonzept der Stadt umgesetzt wird. Das Pflanzen von 900 Bäumen hat eine hohe Symbolkraft und sensibilisiert Menschen und Unternehmen, den Klimaschutz voranzubringen“, sagt Melissa Metzner.