Duisburg-Rheinhausen. DVG und Stadt Duisburg bauen das Fahrplanangebot weiter aus. Ab August fährt die neue Linie 925 in Rheinhausen. Kritik kommt vom Fahrgastverband.

Beim Nahverkehr in Rheinhausen gibt es bald eine Erweiterung. Ab dem 18. August rollen die Busse der neuen Linie 925 durch das Stadtgebiet, bei vier weiteren Buslinien ändern sich Linienweg oder Fahrtzeiten (wir berichteten). Die DVG und die Stadt Duisburg reagieren damit auf die Rückmeldungen und Wünsche von Fahrgästen sowie Erkenntnisse seit dem Fahrplanwechsel 2019, wie sie erklären. Für den Fahrgastverband Pro Bahn NRW sind die Änderungen eine Mogelpackung. Die neue Linie 925 sei ein „Alibi-Angebot“.

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Vorausgegangen ist ein Dringlichkeitsbeschluss durch die Bezirksvertretung Rheinhausen. Da die Vertreter wegen der Pandemie nicht im Januar für eine Sitzung zusammenkommen konnten, wandten sie sich per Beschluss an den Rat der Stadt Duisburg. Andernfalls wären die Änderungen im Fahrplan nicht durchsetzbar gewesen. Politik und Verwaltung versprechen sich viel vom neuen Fahrplanangebot. „Das überarbeitete Konzept wird das bereits vorhandene Angebot in Rheinhausen zielgerichtet und deutlich verbessern“, sagt etwa Martin Linne, Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt.

Neue Buslinie 925 in Duisburg-Rheinhausen: Anbindung an die Eisenbahnsiedlung

Die neue Buslinie 925, die im 60-Minuten-Takt fährt, verbindet die Haltestellen „Rheinhausen Markt“ und „Rumeln Rathaus“. Zwischenstopps gibt es unter anderem im Logport-Gelände, am Rheinhausen Bahnhof und in der Eisenbahnsiedlung. „Vor allem für die Fahrgäste in der Eisenbahnsiedlung erweitert sich das Angebot damit erheblich“, heißt es bei der DVG. Mit der neuen Linie und der Linie 927 gibt es nun zwei Mal die Stunde die Möglichkeit Rheinhausen zu erreichen, ebenso eine direkte Anbindung nach Rumeln-Kaldenhausen. Auch den Zentralfriedhof fährt die 925 direkt an.

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„Die neue Linie fährt erst nach Süden raus, um dann nach Nord-West zu fahren. Da merkt man, die darf alles fahren, außer den direkten Weg“, kritisiert Pro Bahn-Sprecher Lothar Ebbers. Für ihn ist die neue Linie nicht differenziert genug. Die Gemeinsamkeiten von 925 und 927 seien lediglich die Zielhaltestelle „Rheinhausen Markt“ und der Zwischenstopp am Rheinhausen Bahnhof.

Linie 920 fährt wegen der Cölve-Brücke eine Umleitung

Das bringe nur wenig für die Fahrgäste in der Siedlung. Wer zum Beispiel aus der Eisenbahnsiedlung zum Rheinhausen Ost Bahnhof möchte, dem steht auch in Zukunft nur ein Bus pro Stunde zur Verfügung. „Das, was jetzt kommt, sind zwei einzelne Angebote, die zwischen Friemersheim und Hochemmerich einen anderen Weg haben. Damit kriegen sie kaum jemanden aktiviert, auf den Bus umzusteigen.“ Und: Die 925 hat eine Gesamtfahrzeit von rund 40 Minuten – zu viel für die Entfernung, die sie zurücklege. Sie sei ihr Geld nicht wert, auch wenn sie ein paar Lücken schließe – auf Kosten von anderen Kursen, erklärt Ebbers.

Zum Beispiel bei der Linie 920. Von einer „geringen Nachfrage“ spricht die DVG hier auf dem Abschnitt „An der Cölve“ bis „Kaldenhausen Krölls“. Zukünftig fahren die Busse in der Hauptverkehrszeit nur noch im 30-Minuten-Takt. „Die geringe Nachfrage ist logisch“, erklärt Ebbers. „Der Bus muss ja wegen der gesperrten Cölve-Brücke eine Umleitung fahren.“ Von sieben Minuten Umweg spricht der Experte, „der letzte, der umsteigen kann aufs Auto, macht das dann auch.“

Pro Bahn kritisiert eine „Verschlimmbesserung“ der Situation in Rheinhausen

Die Änderungen bei der Linie 924 sollen künftig für eine bessere Verbindung zwischen Friemersheim und den weiterführenden Schulen in Rheinhausen sorgen. Künftig fährt sie von „Rheinhausen Markt“ über „Rheinhausen Rathaus“ und Friemersheim bis nach Rumeln. Der Vorteil: „Die Fahrtzeit zwischen Rheinhausen und Rumeln verkürzt sich, da die Busse nicht mehr durch das Logport-Gelände fahren“, so die DVG.

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Das reicht dem Pro Bahn-Sprecher nicht. „Die Nachbesserungen in Duisburg haben bisher ein Haufen Geld gekostet und anschließend die Situation verschlimmbessert.“ Sein Vorschlag: Beim Ausbau des Netzes differenziert sein, möglichst wenige Linien, die im Stundentakt fahren. „Wenn zwei Linien parallel fahren, sind die nicht immer so vertaktet, dass sie sich ergänzen. Duisburg braucht mehr Angebote, aber nicht unbedingt da, wo es jetzt gemacht worden ist.“

>>> Weitere Änderungen im Fahrplan für Rheinhausen

  • Die Busse der Linie 922 fahren zukünftig zwischen den Haltestellen „Godesberger Straße“ und „Rheinhausen Markt“. Der Abschnitt „Rheinhausen Markt“ bis „Friemersheim Markt“ entfällt, wobei die neue Buslinie 925 hier als Ersatz dient und auch die Buslinie 923 weiterhin wie bisher verkehrt.
  • Die Busse der Linie 923 fahren zukünftig über den Friemersheimer Markt hinaus bis zum Gewerbegebiet an der Dubliner Straße. „Die Mitarbeiter im Gewerbegebiet haben damit eine direkte Anbindung an ihren Arbeitsort. Außerdem gibt es am Bahnhof Rheinhausen einen Anschluss an die RB31“, so die DVG.
  • Durch die neuen Linienwege der Buslinien 922 und 923 entfällt die Pausenhaltestelle „Friemersheimer Markt“.Damit reagiert die DVG auch auf die Wünsche der Friemersheimer Bürgerinnen und Bürger.
  • Weitere Infos gibt es unter www.dvg-Duisburg.de