Duisburg-Rheinhausen. Anwohner der Bismarckstraße in Duisburg-Friemersheim leiden unter der Dauerbeschallung durch die Lkw. Nun gab es ein Gespräch mit Politikern.

Fabian Fonken ist zufrieden. Zumindest fürs Erste. „Das war ein super nettes Gespräch. Die konnten sich gut in unsere Lage versetzen“, berichtet er. Noch hat sich an seiner Situation nichts geändert. Fabian Fonken, Markus Teutenberg, Wolfgang Schaale und Katja Valder wohnen an der Bismarckstraße in Friemersheim. Genau an der Kreuzung, an der die Gaterwegbrücke weiter in den Logport führt. Wie berichtet, leiden die vier Anwohner seit Jahren unter dem Dauerlärm des Lkw-Verkehrs. Nun hat sich die Lokalpolitik eingeschaltet.

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Ferdi Seidelt (CDU) und Mehmet Aslan (SPD) haben die Leidgeplagten vor Ort besucht, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Lange haben man sich ausgetauscht, das Problem bis ins kleinste Detail geschildert. Viel Vorstellungskraft brauchten die Lokalpolitiker nicht, wie Mehmet Aslan erklärt. Eine Stunde im Garten der Anwohner hat ausgereicht, um zu erkennen, wie extrem die Lärmbelästigung ist. „Wir werden das Thema weiter behandeln“, sagt der SPD-Fraktionschef der Bezirksvertretung Rheinhausen. „Es sind nicht nur die Lkw, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, die ihr Bestes geben, um für so eine eine Geräuschkulisse zu sorgen.“

Lkw-Verkehr in Rheinhausen: Gaterwegbrücke soll saniert werden

Das Problem, so erklärten es die Anwohner im Juni: fast niemand in diesem Bereich halte sich an die vorgegebene Geschwindigkeit von 30 km/h. Fahrzeuge, die von der Gaterwegbrücke Richtung Logport steuern, würden vor der Kreuzung bewusst Gas geben, um die grüne Ampelphase zu erwischen. „Der Lärm ist wirklich unerträglich“, klagten die Anwohner damals wie heute. Sogar der Gedanke, das eigene Haus zu verkaufen, stand schon im Raum. Nun also der Besuch von Aslan und Seidelt. Große Hoffnung setzen die beiden Politiker auf die Instandsetzung der Gaterwegbrücke. 2,35 Millionen Euro soll die Sanierung kosten, die Planung soll noch in diesem Jahr beginnen, die Bauarbeiten frühestens 2022.

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„Wir hoffen, dass damit eine Entlastung kommt“, sagt Mehmet Aslan. „Und, dass wir bei den Bauarbeiten die Kreuzung in den Fokus setzen können, um die diversen Geräusche durch den Verkehrs auszumerzen.“ Ideen, wie der Lärm dauerhaft gedämpft werden könnte, hatten die Anwohner zahlreiche. Ein Kreisverkehr, Schallschutzwände, Blitzer. „Wir müssen langfristige Lösungen finden“, sagt auch Aslan. Einen fester Blitzer könnte auch er sich im Kreuzungsbereich vorstellen – nicht nur im Hinblick auf den Lärm. „Wir müssen auch die Brücke schonen, selbst wenn sie saniert ist“, betont er. „Momentan ist sie nur einspurig befahrbar, wenn beide Spuren wieder frei sind, wird die Situation noch schlimmer.“

Dauerlärm in Duisburg-Friemersheim: Es gab auch kritische Stimmen

Lokalpolitiker und Anwohner wollen auch in Zukunft im Austausch miteinander bleiben. „Das war nicht der letzte Besuch“, betont Aslan. „Wir haben viele Anregungen mitgenommen. Inwiefern sie umsetzbar sind, wird sich dann ergeben.“ Kritische Stimmen, die auch nach Veröffentlichung der Geschichte in dieser Zeitung laut wurden („Die sind doch selber Schuld, warum ziehen die auch dahin“), kann Aslan übrigens nicht nachvollziehen. „Ich glaube kaum, dass man vor fünf Jahren vorhersehen konnte, wie die Zahl der Lkw hier zunehmen wird“, sagt er. Vielmehr lobt er das Engagement der Anwohner, für das Recht auf ihre Ruhe einzutreten.

Nun heißt es für die Anwohner weiter ausharren. Sie befürchten, dass es noch lange dauern könnte, bis die ersehnte Ruhe endlich eintritt. „Aber die haben das ja jetzt im Blick. Das ist viel wert“, sagt Fabian Fonken.