Duisburg-Rheinhausen/Homberg/Baerl. Die Feuerwehr Duisburg bekommt eine „Ersatz-Leitstelle“ in Rheinhausen. Ein Gespräch mit Feuerwehrchef Oliver Tittmann über Neues im Westen.
Duisburgs Feuerwehrchef Oliver Tittmann liebt klare Worte. Diese hier spricht er besonders gerne aus: „Das wird super!“ So klingt seine Vorfreude auf die neue Feuerwache 6, die jetzt wie berichtet in Rheinhausen gebaut wird. Nach jahrelanger Diskussion und Planung hat die Politik das 17 Millionen-Projekt plötzlich überraschend schnell per Dringlichkeitsbeschluss auf den Weg gebracht. „Das heißt nicht, dass wir uns beeilen müssen, weil sonst die Wache zusammenkracht“, sagt Tittmann. Es ging um das grüne Licht für die Bauarbeiter, die so schon im August beginnen können und nicht erst nach der Sommerpause der Politik. Denn im kommenden Jahr, das ist der Plan, soll die Berufsfeuerwehr in ihre neue Wache an der Lindenallee/Neue Krefelder Straße umziehen.
Wenn die zentrale Leitstelle in der Hauptwache ausfällt, geht es in Rheinhausen weiter
Während der Rheinhauser Löschzug 610 der Freiwilligen Feuerwehr am Standort Friedrich-Ebert-Straße bleibt und dort ein neues Gerätehaus bekommt, geht es für die Kollegen der Löscheinheit 6 und den Rettungsdienst in die neue Wache. Die wird eine Besonderheit haben: Neben den üblichen Räumen für den Arbeitsalltag von Feuerwehr und Rettungsdienst ist hier auch Platz für eine „Ersatz-Leitstelle“ vorgesehen. Eine zeitgemäße Sicherheitsvorkehrung, die längst überfällig ist. Sollte die zentrale Leitstelle auf Duisburgs Hauptfeuerwache ausfallen, gibt es in der neuen Rheinhauser Wache demnächst eine Alternative, die sofort einsatzbereit ist.
„Der Betrieb wäre natürlich auch jetzt im Notfall nicht gefährdet“, stellt der Feuerwehrchef klar. Sollte es Probleme geben, könnte auf der Homberger Wache auf die Schnelle eine „Pop Up Leitstelle“ eingerichtet werden. Aber das ist eine Notlösung, während es ab 2022 in Rheinhausen einen echten Ersatz gibt. „Jetzt bekommen wir endlich das, was für eine Stadt wie Duisburg angemessen ist“, freut sich Oliver Tittmann.
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Begeistert ist er ebenfalls von der „hochmodernen Desinfektion“, die auf der künftigen Wache 6 möglich sein wird. Der Standort Rheinhausen ist zuständig für die Desinfektion der gesamten Feuerwehr Duisburg. Eine Aufgabe, die seit der Pandemie noch einmal gravierend an Bedeutung gewonnen hat und Zeichen dafür ist, dass sich eine Einrichtung wie die Feuerwehr ständig im Wandel befindet und ihre Standorte weiter entwickeln muss. Während auf der alten Wache in Rheinhausen kein Raum zur Entfaltung mehr war, werden die Helfer an der Lindenallee wieder viel flexibler arbeiten können.
Die Zustände auf der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Friemersheim sind schon lange in der Kritik
„Im Duisburger Westen wird sich noch mehr tun“, sagt der Feuerwehrchef. Nicht nur die Freiwillige Feuerwehr an der Friedrich-Ebert-Straße bekommt ein neues Gerätehaus, auch die Friemersheimer, die schon lange unter den Zuständen im denkmalgeschützten Gebäude ächzen, werden eine moderne Bleibe bekommen. „Da ist noch viel Luft nach oben in Friemersheim“, beschreibt Tittmann die Lage. Ähnlich wie für den Rheinhauser Löschzug 630 gilt auch hier: „Das ist nicht das, was wir unseren Ehrenamtlern bieten möchten.“ Für Friemersheim gibt es allerdings noch keinen konkreten Zeitplan. Immerhin: „Die Vorplanung steht und das Grundstück ist da.“
Auch weiter nördlich in Homberg gibt es Pläne. „Es gibt politische Ideen einer Erweiterung im Zusammenhang mit dem Katastrophenschutz“, bestätigt Oliver Tittmann. Ein Vorhaben, das nach der aktuellen Hochwasserkatastrophe wieder mehr in den Blickpunkt rückt. Spruchreif sei davon allerdings noch gar nichts. Was die im Jahr 2007 gebaute Homberger Feuerwache betrifft, so ist der Chef zufrieden. „Das ist ein guter Standort.“ Er lobt auch die freiwillige Truppe in Baerl. Und nicht nur die: „Ich bin extrem stolz auf all unsere freiwilligen Helfer.“ Auch hier macht Oliver Tittmann eine klare Ansage: „Das hat jetzt nichts mit Einschleimen zu tun, die Jungs und Mädels sind einfach irre gut!“
Sein Fazit zum Brandschutz im Duisburger Westen: „Mit dem Neubau der Wache 6 und den Plänen für die Freiwillige Feuerwehr sind wir hier wirklich sehr, sehr gut aufgestellt.“