Duisburg-Homberg. In Homberg macht sich Unmut breit: Die Renovierung des Netto-Marktes Halener Straße hat noch nicht begonnen. Zweifel an der Eröffnung im Herbst.

Es war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Als die Hombergerin Claudia Kuhlen in unserer Zeitung die Meldung las, dass die Netto-Filiale an der Rheinpreußenstraße in Hochheide nach kurzer Renovierung wieder eröffnet, da platzte ihr der Kragen. „Wir dagegen auf der Halenerstraße in Alt- Homberg warten vergebens auf irgendwelche Zeichen, dass es endlich losgeht“, schrieb sie an die Redaktion. „Vor Monaten noch die vollmundige Ankündigung, dass der alte Edeka Markt Becker teuer umgebaut wird – und nun tut sich einfach nichts!“

Während Netto auf einem großen gelben Banner an der Hauswand verkündet „Wir arbeiten mit Hochdruck an Ihrem neuen Markt“, kann Claudia Kuhlen nur beobachten, wie der einstige Edeka Markt immer mehr verkommt. Verschmierte Glasscheiben und ein vermüllter Vorplatz lassen sie daran zweifeln, dass hier wirklich im Herbst Netto als Nachfolger einen Supermarkt eröffnen wird. „Wir Bürger hier in den Haesen fragen uns allmählich, wann fängt man denn an den Laden endlich umzubauen?“ Von den Politikern, die den Bürgern den Markt versprochen hätten, erwartet sie jetzt, dass sie sich kümmern. „Bitte liebe CDU und SPD, sorgt endlich dafür, dass es weiter geht!“

„Die Sache läuft“, beruhigt Hans Gerd Bosch, der SPD-Chef im Bezirk. Dass sich in dem Ladenlokal noch nichts tut, sei genau so vorher auch angekündigt worden. „So ein Umbau braucht Vorplanungszeit. Jetzt geht es erst mal um die Pläne und die Baugenehmigung. Die Renovierung kann erst danach beginnen.“ Zuletzt hatte Netto im März mitgeteilt, dass man den Bauantrag im April einreichen wolle. „Wir gehen davon aus, dass wir im August die Genehmigung erhalten. Der Bauunternehmer braucht dann zwei Monate für den Umbau, so dass wir hoffen, noch im Oktober eröffnen zu können“, hatte Tim Hagdorn, Gebietsleiter Expansion bei Netto, damals gesagt.

„Neueröffnung im Herbst 2021“ – so steht es auch auf dem Plakat an der Fassade. Hans Gerd Bosch geht davon aus, dass Netto dieses Versprechen einhalten wird. Was die Verschmutzung des leerstehenden Gebäudes angeht, so gibt er Claudia Kuhlen Recht. „Das sieht momentan alles andere als schön aus.“ Und da es bis zum Herbst noch eine ganze Weile dauert, will sich Bosch in dieser Angelegenheit an die Firma Netto wenden, die als Mieter des Ladens auch schon jetzt für das Privatgelände verantwortlich ist. „Ich kann die natürlich nur bitten, hier etwas zu tun.“ Dass die Bürger den baldigen Supermarktstandort nicht als Schmuddelecke abspeichern, müsste den Supermarktbetreiber eigentlich interessieren. Auf potenzielle Netto-Kundinnen wie Claudia Kuhlen würde das gelbe Werbebanner vermutlich strahlender wirken, wenn drumherum weniger Müll liegen würde.