Duisburg-Homberg. Der Nahversorger möchte das Geschäft im Homberger Stadtteil In den Haesen umfangreich verschönern. Neubaugebiet hat die Entscheidung beeinflusst.
Den Mietvertrag hat Netto jetzt in trockenen Tüchern. Das seit Frühjahr vergangenen Jahres leerstehende Edeka-Geschäft an der Halener Straße 25 in Homberg wird zu neuem Leben erweckt. Das ehrgeizige Ziel: Möglichst schon im Oktober den circa 5000 bis 6000 Bürgern im direkten Umfeld wieder einen Nahversorger für Lebensmittel zu bieten.
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Um das zu erreichen, müssen einige Stellen gut mitziehen und zügig arbeiten. „Wir werden Anfang April den Bauantrag einreichen und gehen davon aus, dass wir im August die Genehmigung erhalten. Der Bauunternehmer braucht dann zwei Monate für den Umbau, so dass wir hoffen, noch im Oktober eröffnen zu können“, erklärt Tim Hagdorn, Gebietsleiter Expansion bei Netto.
Duisburger SPD-Politiker haben sich für Nahversorger stark gemacht
Das ist auch die große Hoffnung seiner Mitstreiter auf politischer Seite. Mehrere SPD-Politiker haben sich dafür stark gemacht, dass der mindestens 30 Jahre alte, deutlich heruntergekommene Bau, kein leerstehender Schandfleck bleibt. Hans-Gerd Bosch, Hans-Joachim Paschmann, Bezirksbürgermeister von Homberg, Ratsfrau Edeltraud Klabuhn und Mahmut Özdemir, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD Homberg/Ruhrort kennen alle das Problem mit dem fehlenden Lebensmittelgeschäft.
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„Hier im Viertel gibt es sehr viele immobile Menschen, die zurzeit weite Wege für den täglichen Einkauf zurücklegen müssen. Für Ältere, Senioren mit Rollator und Alleinerziehende bedeutet es echte Anstrengung zum nächsten Supermarkt zu kommen“, ist sich die Politik einig. Trotz vieler Anfragen von Unternehmen sei es nicht leicht gewesen, ein Geschäft dort anzusiedeln, denn der Vertrag mit Edeka laufe immer noch. Unterm Strich bleibt aber: Mit vereinten Kräften hat man eine gute Lösung gefunden. „Viele Discounter gehen mittlerweile davon aus, dass sich der Kunde in seinen Wagen setzt und zu einem großen Supermarkt fährt. Da fallen Standorte wie dieser hier oft durchs Raster“, weiß Tim Hagdorn.
Netto In den Haesen: Das Neubaugebiet als positiver Einfluss
Er gibt offen zu, dass die Entscheidung, an der Halener Straße 25 zu investieren, auch durch die Neubaugebiete in der Nähe positiv beeinflusst wurde. Und investiert werden muss in nicht geringem Umfang. Zusammen nehmen Eigentümer und Netto um die 1,2 Millionen Euro in die Hand. „Wir werden nicht alles erneuern, aber schon in erheblichem Umfang das Gebäude verschönern.“
Vor allem innen wird sich das Gesicht komplett verändern. Der Boden der 800 qm Verkaufsfläche wird komplett neu gestaltet, genauso wie die Decke. Dazu kommt eine neue Beleuchtung, auch die Fassade soll angepasst werden. Viel frisches Gemüse wird angeboten, unter anderem auch in Bio-Qualität. Eine Theke für frisches Fleisch soll es zwar nicht geben, aber abgepacktes Frischfleisch wird im Angebot sein, verspricht Hagdorn. Auch mit frischem Brot können sich die Kunden versorgen, das tiefgekühlt angeliefert und dann vor Ort aufgebacken wird. Eine Bäckerei hinzuzunehmen, die oft auch Kaffee anbietet, gebe die Fläche nicht her. „Eine Alternative ist ja auf jeden Fall die Baerler Landbäckerei schräg gegenüber“, erklärt Bosch.
Kundenparkplatz bei Netto: Es wird keine Knöllchen geben
Nicht ganz den heutigen Maßstäben entsprechend sei der Kundenparkplatz hinter Netto. „Heute wird im Normalfall so gebaut, dass man vor dem Geschäft von der Straße aus die Parkmöglichkeiten gut sieht“, betont der Gebietsleiter Expansion des Discounters. „Jetzt sind aber die Gegebenheiten nur mal so wie sie sind.“ Das heißt: Links vom Eingang fährt man an dem Gebäude vorbei, um dann auf den Parkplatz zu kommen.
Mit einem Knöllchen von satten 25 Euro wird man beim Parken nicht überrascht, verspricht Tim Hagdorn. Denn der Kampf um Parkplätze sei in dem Gebiet nicht wirklich hoch. Manche Discounter haben solche „Erziehungsmaßnahmen“ längst eingeführt, wenn man vergessen hat, die Parkscheibe mit der Zeiteinstellung aufs Armaturenbrett zu legen. Auch auf Nachhaltigkeit achte Netto, so Hagdorn. Natürlich biete man auch Einwegprodukte an. Aber man stütze mit Überzeugung das Mehrwegsystem und baue neben dem Eingang eine Leergut-Sammelannahme. So können die Kunden ihre Flaschen zunächst in den Kreislauf zugunsten der Umwelt bringen, bevor sie Neues einkaufen.